KVÖ-Kletter-Trio hielt Paris-Chance am Leben
Österreichs Klettertrio Nicolai Uznik und Franziska Scherrer als jeweils 16. sowie Stefan Scherz als 18. haben am Samstag in Shanghai beim ersten zweier Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele ihre Chancen auf ein Paris-Ticket im Boulder/Lead-Bewerb gewahrt. Zwar werden je Geschlecht nur zehn Fahrkarten vergeben, die Chance zum Aufholen bietet sich aber vom 20. bis 23. Juni in Budapest noch. Für Skateboarderin Alisa Fessl ist der Zug hingegen so gut wie abgefahren.
Alle drei rot-weiß-roten Kletterer waren recht weit vom Erreichen der Achter-Finali weg, vor allem wegen Schwächen in der Lead-Konkurrenz. Während es für den Sieg 50 Punkte gibt, halten Uznik und Scherrer nun bei je 25 und Scherz bei 23 Zählern. Nach der Budapest-Konkurrenz erhalten die - in Addition der Zähler bei Männern und Frauen - jeweils Top Ten einen Olympia-Startplatz. Für die KVÖ-Aktiven wird dafür wohl ein Finaleinzug erforderlich sein. Der diesmal verletzt nicht angetretene Jan-Luca Posch muss in der ungarischen Hauptstadt für ein Ticket ganz vorne landen.
Freilich wird die Gesamtliste dann noch bereinigt, da je Bewerb und Nation nur zwei Sportler bzw. Sportlerinnen bei Olympia startberechtigt sind. Das kann auch die Österreicher betreffen. Denn da neben Jessica Pilz auch Jakob Schubert schon qualifiziert sind, ist nur noch ein Spot für einen KVÖ-Mann frei. Nationalcoach Fabian Leu zeigte sich nicht ganz zufrieden, aber zuversichtlich: "Wichtig ist, dass wir im Rennen sind und in Budapest alles möglich ist. Das gibt Motivation für die kommenden Trainingswochen."
Skateboarderin Fessl schied in der Disziplin Park unter 43 Athletinnen als 36. aus, die Top 16 kamen weiter. Im Skateboard wird im Gegensatz zum Klettern und den ebenfalls in Shanghai angesetzten Sportarten Breaking und BMX die Ergebnisse bisheriger Qualifikationswettkämpfe zu einem Drittel einberechnet. Fessl war da ganz hinten angesiedelt, verbessert hat sich die Kärntnerin kaum. Um einen der 22 Paris-Plätze zu holen und es Tokio-Teilnehmerin Julia Brückler nachzumachen, müsste Fessl in Budapest nun wohl ganz vorne klassiert sein.
Während im BMX niemand aus Österreich teilnimmt, versucht sich Lil Zoo im Breaking. In der Qualifikation der B-Boys wurde der 30-Jährige 19., die Top 32 kamen weiter. Die K.o.-Runde um den Einzug in Round-Robin-Gruppen der letzten 16 war noch für (den heutigen) Samstag angesetzt.
ÖTTV-Trio bei Olympia-Quali in Sarajevo vorzeitig out
Österreichs Tischtennis ist auch nach dem Einzel-Qualifikationsturnier in Sarajevo noch ohne Quotenplatz für die Olympischen Sommerspiele in Paris. Nachdem Daniel Habesohn, Andreas Levenko und Karoline Mischek am Vortag nach überstandener Vorrunde im ersten K.o.-Bewerb früh auf der Strecke geblieben waren, schieden sie am Samstag im zweiten K.o.-Bewerb jeweils in ihren Auftaktspielen aus. Nun bleibt nur noch die Hoffnung auf die Qualifikation über die Weltrangliste.
Andreas Levenko unterlag dem Belgier Martin Allegro hauchdünn 3:4 (-18,6,5,4,-10,-9,-9), Habesohn ähnlich knapp dem Briten Paul Drinkhall 3:4 (9,-8,10,-10,-10,9,-6). Karoline Mischek musste gegen die Italienerin Debora Vivarelli w.o. geben, nachdem sie schon am Freitag in ihrem Match gegen die Ukrainerin Solomiya Brateyko aufgrund einer Entzündung im Unterarm nach einer 1:0-Satzführung hatte aufgeben müssen.
Europameisterin Sofia Polcanova ist in Sarajevo gar nicht angetreten, da sie per 18. Juni ihr Paris-Ticket über die Weltrangliste sicher haben sollte. "Auch bei Danny (Habesohn, Anm.) mache ich mir wenig Sorgen, er wird es über die Weltrangliste schaffen", hatte ÖTTV-Sportdirektor Stefan Fegerl im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur schon vor dem Sarajewo-Turnier die Lage eingeschätzt. "Bei Levenko sehe ich die Chancen 70:30.". Für Mischek ist der Zug definitiv abgefahren. Nun gelte es, bei den ausständigen Turnieren in Zagreb und Ljubljana kräftig zu punkten.
Schweiz nach Kantersieg und Schweden im WM-Viertelfinale
Die Schweiz hat ihre Ambitionen bei der Eishockey-WM in Tschechien mit einem 8:0-Kantersieg gegen Dänemark eindrucksvoll untermauert und sich vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. Am Samstag feierten die Eidgenossen in Prag ein Torfestival und übernahmen damit in der Österreich-Gruppe A die Tabellenführung. Schweden gelang in Gruppe B in Ostrava mit einem 7:2 gegen Lettland genauso wie der Schweiz der fünfte Sieg im fünften Spiel und der Sprung ins Viertelfinale.
Die Schweiz, für die unter anderem Kevin Fiala von den Los Angeles Kings doppelt traf, steht zum siebenten Mal in Serie bei Weltmeisterschaften unter den besten acht Mannschaften. Dänemark hat nach dem sechsten WM-Spiel als Tabellenfünfter nur noch minimale Chancen auf das Viertelfinale. Das Auftaktspiel hatten die Skandinavier gegen Österreich noch mit 5:1 gewonnen.
Ebenfalls bereits vorzeitig mit dem Viertelfinale planen können Gastgeber Tschechien und Kanada in der Österreich-Gruppe A.
Erneuter Sprintsieg von Milan bei Giro d'Italia
Der Italiener Jonathan Milan hat am Freitag beim Giro d'Italia seine heuer dritte Etappe gewonnen. Nach seinen Erfolgen auf dem 4. und 11. Teilstück war der Rad-Profi vom Team Lidl-Trek auch auf der 13. Etappe über 179 km von Riccione nach Cento im Sprint nicht zu schlagen. Unterstützt von seinen Helfern setzte sich Milan vor wie am vergangenen Mittwoch im Massensprint durch und hat eine gute Woche vor Rundfahrt-Ende das Punktetrikot für den besten Sprinter so gut wie sicher.
Nach dem recht unspektakulären, flachsten Abschnitt der diesjährigen Italien-Rundfahrt führt der bisherige Dominator Tadej Pogacar vom Team Emirates gesamt weiter souverän, der Slowene hat nach wie vor ein Guthaben von mehr als zweieinhalb Minuten auf den kolumbianischen Bora-Profi Daniel Felipe Martinez (Bora). Verschiebungen im Klassement wird es am Samstag nach dem zweiten Einzelzeitfahren der Tour geben, und wohl auch am Sonntag nach einer weiteren Bergankunft.
- 13. Etappe, Riccione - Cento (179 km): 1. Jonathan Milan (ITA) Lidl 4:02:04 Std. - 2. Stanislaw Aniolkowski (POL) Cofidis - 3. Phil Bauhaus (GER) Bahrain. Weiter: 50. Patrick Gamper (AUT) Bora alle gleiche Zeit - 109. Tobias Bayer (AUT) Alpecin +1:00 Min. - 121. Felix Großschartner (AUT) UAE +1:26 - 129. Rainer Kepplinger (AUT) Bahrain +1:44
- Gesamtwertung: 1. Tadej Pogacar (SLO) UAE 49:24:38 Std. - 2. Daniel Felipe Martinez (COL) Bora +2:40 Min. - 3. Geraint Thomas (GBR) Ineos +2:56. Weiter: 40. Großschartner +47:19 - 80. Kepplinger +1:41:47 Std. - 81. Gamper +1:46:54 - 109. Bayer +2:13:26
ÖTTV-Trio verpasste in Sarajevo erste Olympia-Chance
Das österreichische Tischtennis-Trio Karoline Mischek, Daniel Habesohn und Andreas Levenko hat die erste Chance auf ein Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Paris verpasst. In der Einzel-Qualifikation in Sarajevo erreichten sie zwar die K.o.-Phase, im Achtelfinale am Freitag war jedoch für alle drei Endstation. Ab Samstag geht es im zweiten Turnier bei Frauen bzw. Männern nun um die letzten drei verbleibenden Startplätze für Olympia.
Für Mischek verlief das Achtelfinale bitter. Nach gewonnenem ersten Satz gegen die Ukrainerin Solomiya Brateyko musste sie aufgrund einer Entzündung im Unterarm aufgeben. Die Niederösterreicherin hofft nun auf einen Einsatz am Wochenende. Habesohn verlor derweilen gegen den Rumänen Eduard Ionescu mit 1:4, Levenko unterlag dem Serben Dimitrije Levajac mit 2:4. Europameisterin Sofia Polcanova verzichtete auf einen Start in Bosnien. Als Nummer 20 der Welt hat die Linzerin ihr Paris-Ticket laut Verbandsangaben so gut wie sicher.
Alaphilippe feierte Solo-Sieg bei 12. Giro-Etappe
Mit einer beeindruckenden Flucht nach vorne hat der französische Radprofi Julian Alaphilippe die 12. Etappe beim Giro d'Italia gewonnen. Der zweimalige Weltmeister vom Team Soudal Quick-Step fuhr am Donnerstag nach 193 km von Martinsicuro nach Fano nach einem fast 140 km langen Ausreißversuch solo über die Ziellinie und feierte damit seinen ersten Tagessieg bei der Italien-Rundfahrt. Der Slowene Tadej Pogacar verteidigte sein Rosa Trikot ohne Probleme.
"Es war mein Traum, eine Etappe beim Giro zu gewinnen und ich bin sehr glücklich. Das habe ich so nicht geplant", sagte der Alaphilippe über seinen Triumph. Nach sechs Etappensiegen bei der Tour de France und einem Tagessieg bei der Vuelta durfte der 31-Jährige erstmals beim Giro jubeln. Für Alaphilippe war es der erste Sieg seit 346 Tagen und ein gelungenes Comeback. Im Winter war er sogar von seinem eigenen Teamchef Patrick Lefevere attackiert worden, der ihm "zu viel Party, zu viel Alkohol" in der Vergangenheit vorgeworfen hatte.
Auf dem hügeligen Teilstück hatten sich fast 40 Fahrer vom Peloton abgesetzt. Alaphilippe entschied sich etwa 125 km vor dem Ziel, sein Glück gemeinsam mit dem Italiener Mirco Maestri (Polti Kometa) zu suchen. Das Duo hielt den Vorsprung auf die Verfolgergruppe und das Hauptfeld konstant bei mehr als einer Minute, beim letzten Anstieg etwa 11,5 km vor dem Ziel hängte Alaphilippe seinen Fluchtgefährten entscheidend ab.
Dahinter bildete sich eine neunköpfige Verfolgergruppe, die den Anschluss an die Spitze aber nicht mehr schaffte. Zweiter wurde Jhonatan Narvaez (Ineos) aus Ecuador mit einem Rückstand von 31 Sek., Maestri belegte am Ende den neunten Platz (+1:30 Min.). Die Favoriten in der Gesamtwertung rollten mit einem Rückstand von mehr als fünf Minuten über die Ziellinie, nachdem die größere Verfolgergruppe eingeholt worden war.
Am Freitag dürfen die Sprinter auf die fünfte Massenankunft des diesjährigen Giro hoffen. Das 13. Teilstück über 179 km von Riccione nach Cento verläuft über komplett flaches Terrain. Am Wochenende stehen dann das zweite Einzelzeitfahren und eine weitere Bergankunft auf dem Programm.
Deutschland gelang 8:1-Kantersieg gegen Lettland
Deutschland ist bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien nach zwei deutlichen Niederlagen der Befreiungsschlag gelungen. Der Vizeweltmeister feierte am Mittwoch in der vierten Runde der Gruppe B in Ostrava gegen das zuvor noch ungeschlagene Lettland einen 8:1-Kantersieg. In der Österreich-Gruppe A setzte sich Gastgeber Tschechien in Prag gegen Dänemark mit 7:4 durch und liegt nun hinter der Schweiz, die Großbritannien locker 3:0 schlug, auf Platz zwei.
Für Deutschland trugen sich NHL-Profi J.-J. Peterka von den Buffalo Sabres doppelt (26./PP, 36.) sowie Dominik Kahun (6.), Kai Wissmann (19./PP), Leo Pföderl (21.), Parker Tuomie (23.), Marc Michaelis (31./PP) und Nico Sturm (45.) von den San Jose Sharks gegen den WM-Dritten in die Torschützenliste ein. Nach dem 6:4-Auftaktsieg gegen die Slowakei musste sich Deutschland zuletzt Schweden und den USA jeweils klar mit 1:6 geschlagen geben. Im zweiten Gruppenspiel des Tages legte die Slowakei mit einem 4:0 gegen Tabellenschlusslicht Polen nach.
Die Tschechen glänzten mit einer starken Mannschaftsleistung mit sieben verschiedenen Torschützen. Ein starkes Schlussdrittel mit vier Treffern ebnete den Gastgebern in Prag den Weg zum verdienten dritten Sieg im vierten Spiel. Für die Dänen war es nach dem 5:1 im ersten WM-Match gegen Österreich die dritte Niederlage in Serie. Die Schweiz setzte sich nach dem vierten Sieg im vierten Spiel, einer davon im Penaltyschießen vorübergehend an die Spitze. Großbritannien ist nach drei Partien punktlos Tabellenletzter, einen Zähler hinter dem ÖEHV-Team.
Milan gewann 11. Giro-Etappe im Massensprint
Jonathan Milan hat die elfte Etappe des Giro d'Italia im Massensprint gewonnen und seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Radrundfahrt gefeiert. Der 23-jährige Italiener (Lidl-Trek) setzte sich am Mittwoch nach 207 km von Foiano di Val Fortore nach Francavilla al Mare vor Tim Merlier (Quick-Step) und Kaden Groves (Alpecin) durch und baute seine Führung in der Punktewertung aus. Das Rosa Trikot trägt weiterhin der slowenische Topfavorit Tadej Pogacar.
Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel kam Felix Großschartner, einer der wichtigsten Helfer von UAE-Star Pogacar, genauso wie Sprinter Fabio Jakobsen zu Sturz und landete in der Wiese neben dem Straßenrand. Der 30-jährige Oberösterreicher konnte nach einer kurzen Verschnaufpause mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder aufsteigen. Jakobsen hatte doppelt Pech, der Niederländer war auch in einen Massensturz kurz vor dem Ziel involviert.
Die elfte Etappe wurde geprägt von einer dreiköpfigen Ausreißergruppe mit Cofidis-Profi Thomas Champion sowie dem Visma-Duo Tim Van Dijke und Edoardo Affini. Das Trio wurde von den Sprinterteams knapp 35 km vor dem Ziel eingeholt. Das niederländische Visma-Team musste vor dem Etappenstart indes den bereits vierten Ausfall hinnehmen, Shootingstar Cian Uijtdebroeks konnte krankheitsbedingt nicht mehr weiterfahren. Der 21-jährige Belgier lag in der Gesamtwertung auf dem fünften Platz und trug das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
Am Donnerstag stehen 193 km von Martinsicuro nach Fano auf dem Programm, das zwölfte Teilstück der diesjährigen Italien-Radrundfahrt ist gespickt mit mehreren kurzen, aber steilen Anstiegen.
Albon verlängerte Vertrag bei Williams
Formel-1-Fahrer Alexander Albon hat seinen Vertrag bei Williams langfristig verlängert. Wie der Traditionsrennstall am Mittwoch mitteilte, unterzeichnete der in London geborene Rennfahrer mit thailändischen Wurzeln für mehrere Jahre. Eine genaue Laufzeit wurde offiziell nicht mitgeteilt.
"Das ist ein langfristiges Projekt, an das ich wirklich glaube und bei dem ich eine Schlüsselrolle spielen möchte. Deshalb habe ich einen Mehrjahresvertrag unterzeichnet", sagte Albon.
Albon fährt seit 2022 für Williams, zuvor hatte er sich bei Red Bull nicht durchsetzen können. In der aktuellen Saison ist er noch ohne WM-Punkt und fährt oft nur hinterher. Albon bat auch weiterhin um Geduld. "Die Reise wird einige Zeit dauern, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das richtige Team aufbauen, um voranzukommen und in den kommenden Jahren Großes zu erreichen."
Verband nominierte neunköpfiges Olympiateam, Tiroler Hussl dabei
Der Österreichische Segelverband wird die Reise zu den Sommerspielen nach Frankreich mit neun Athletinnen und Athleten in Angriff nehmen. Der Verband gab die namentliche Nominierung für die Regatta vor Marseille am Mittwoch bekannt. Im 49er ging der Quotenplatz an Benjamin Bildstein/David Hussl, im Nacra 17 an Lukas Haberl/Tanja Frank. Das Österreichische Olympische Komitee bestätigte auch den Platz für Lorena Abicht im iQFoil, den sie bei der Last-Chance-Regatta erreichte.
Keine Diskussion gab es darüber, dass Lara Vadlau/Lukas Mähr den Quotenplatz im 470er erhalten, sowie Valentin Bontus und Alina Kornelli im Formula Kite. Die Entscheidung über die Nominierung fällten Verbandspräsident Dieter Schneider, Sportdirektor Matthias Schmid und der Leiter der Technologieabteilung, Doppelolympiasieger Roman Hagara.