Van der Bellen lobte die Medaillengewinnerinnen und -gewinner
Den traditionellen Schlusspunkt der Olympischen Spiele bildete für Österreichs Medaillengewinnerinnen und -gewinner am Dienstag der Empfang in der Hofburg in Wien.
Dabei zeigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen begeistert von den Leistungen der Athletinnen und Athleten. Die Spiele in Paris hätten gezeigt, dass im Sport "miteinander und gegeneinander kein automatischer Gegensatz ist".
Mit dabei war neben Lara Vadlau, Lukas Mähr, Valentin Bontus, Jessica Pilz und Michaela Polleres auch der Tiroler Jakob Schubert, der im Klettern wie schon 2021 in Tokio die Bronzemedaille ergattert hatte.
Ob er in vier Jahren in Los Angeles wieder dabei sein und auf Gold losgehen werde, wisse er noch nicht. "Das kommt auch darauf an, wie sich der Sport entwickelt", sagte er. Nun geht es erst einmal in den wohlverdienten Urlaub.
Großer Bahnhof am Flughafen: Österreichs Olympiahelden gebührend empfangen
Österreichs Medaillengewinner haben bei ihrer Rückkehr nach Österreich einen gebührenden Empfang erlebt. Auf dem Flughafen Wien-Schwechat wurde es am Montagabend ordentlich laut, als die Familien und jubelnde Fans samt Live-Musik ihre Helden willkommen hießen. Kitesurfer Valentin Bontus und die ebenfalls zu Gold gesegelten Lara Vadlau und Lukas Mähr durften sich wie die Bronze-Kletterer Jakob Schubert und Jessica Pilz feiern lassen.
Die Stimmung war bestens, vor allem für Bontus war der Trubel groß. Eine musikalische Abordnung aus seiner Heimatgemeinde Perchtoldsdorf hatte sich eingefunden und machte mit ihrer Darbietung der ebenfalls anwesenden Gardemusik des österreichischen Bundesheeres Konkurrenz. Freunde und Familie des 23-Jährigen waren unter anderem mit Wakeboards erschienen, zündeten Konfettikanonen und sorgten mit Tröten für ordentlich Lärm. Einige waren in Anlehnung an den ÖSV-Rennanzug, den Bontus während seiner Wettfahrten trug, in weiß gekleidet.
"Es ist unglaublich, so viele Gesichter zu sehen, die zu Hause gesessen und Daumen gedrückt haben. Es ist wunderschön, dass ich ihnen eine Goldmedaille mitbringen darf", meinte der Niederösterreicher.
Vadlau freute sich auch, endlich wieder daheim zu sein. "Wir waren jetzt schon relativ lange weg von der Heimat, seit 22. Juli. Jetzt ist es umso schöner, so empfangen zu werden", sagte die Seglerin.
Das Quintett präsentierte zur Freude der Anhänger noch einmal die Medaillen und gab Interviews, ehe es für die Sportler weiter nach Hause ging. Am Dienstagabend steht in der Wiener Hofburg noch eine weitere Medaillenfeier zu Ehren der erfolgreichen ÖOC-Athletinnen und -Athleten am Programm. Die in Paris ebenfalls erfolgreiche Judoka Michaela Polleres war nach ihrem Bronze-Gewinn bereits vor einer Woche wieder in Wien gelandet.
Spiele bescherten ORF Millionenpublikum
Die Olympischen Spiele in Paris haben dem ORF ein Millionenpublikum beschert. Etwas mehr als 4,9 Millionen Zuseherinnen und Zuseher verfolgten die Bewerbe zumindest kurz (weitester Seherkreis), was einem Marktanteil von 65 Prozent entspricht.
Quotenhighlight war das 100-Meter-Finale der Herren am 4. August, das im Schnitt 737.000 Sportfans (31 Prozent Marktanteil) sahen, wie der öffentlich-rechtliche Sender am Montag mitteilte.
Überhaupt erwiesen sich die Leichtathletik-Bewerbe als Renner. So belegten das 400-Meter-Finale der Herren am 7. August mit durchschnittlich 735.000 Interessierten Platz zwei, gefolgt vom Diskus-Finale mit Österreichs Lukas Weißhaidinger - ebenfalls am 7. August - mit 722.000 TV-Zuschauerinnen und -Zuschauern.
Zu Ehren der erfolgreichen ÖOC-Athletinnen und -Athleten findet am morgigen Dienstag eine Medaillenfeier in der Wiener Hofburg statt. ORF 1 überträgt das Event ab 18.25 Uhr.
Spektakulärer Schlusspunkt
Die Olympischen Spiele 2024 gingen mit einem Knall und ganz viel Show zu Ende.
So lief die Schlussfeier:
🥇🥈🥉 Medaillenspiegel
Die USA haben ihren Status als erfolgreichste Sommer-Nation bei den Olympischen Spielen gerade noch wahren können. Erst dank des Erfolgs im Basketball-Finale der Frauen, der letzten Entscheidung von Paris 2024, ist das US-Team zum vierten Mal in Folge die Nummer eins im Medaillenspiegel. China hat wie die USA 40 Goldmedaillen eingeheimst, US-Athletinnen und Athleten haben aber zudem 44 Silber- und 42 Bronzemedaillen gewonnen, während China auf 27 Silber und 24 Bronze kam.
China war mit 39:38 Goldmedaillen als führende Nation in den Schlusstag gegangen und auf 40:38 davongezogen. Die letzten zwei Chancen auf einen Olympiasieg brachten den USA durch Jennifer Valente im Omnium-Bahnradfahren und durch die Basketballerinnen, die Frankreich im Endspiel mit 67:66 niederrangen, aber noch zweimal Gold.
Es ist eine Parallele zu Tokio 2021, als China am Schlusstag ebenfalls noch in Führung lag, ehe die US-Frauen-Teams im Basketball und Volleyball sowie Valente im Omnium die USA noch mit 39:38 Goldmedaillen auf Rang eins katapultierten. Letztmals nicht die Nummer eins in der Medaillenbilanz waren die USA bei den Sommerspielen 2008 in Peking, als Gastgeber China mit 48 zu 36 Goldmedaillen klar die Nase vorne hatte.
Österreichs Sommerspiele-Ranking: Paris 2024 auf Rang sechs
Die Olympischen Spiele von Paris gehen mit zwei Goldmedaillen und drei Bronzenen als die sechstbesten für Österreich in die Geschichte ein. In jüngerer Vergangenheit war das rot-weiß-rote Team nur 2004 in Athen (2 Gold - 4 Silber - 1 Bronze) und 2000 in Sydney (2-1-0) noch erfolgreicher. Gemessen an der Medaillengesamtzahl sind die fünf Stück in Frankreich gleichauf mit zwei anderen Auflagen die viertbesten der Historie.
US-Frauen holten in Final-Thriller Gold
Das Frauen-Nationalteam der USA hat sich im olympischen Basketball-Turnier wie die Männer durchgesetzt und die Goldmedaille geholt. Die US-Amerikanerinnen entschieden am Sonntag ein dramatisches Finale gegen Frankreich mit 67:66 (25:25) für sich. Damit holten Breanna Stewart und Co. für die USA zum achten Mal in Folge Gold und sicherten ihrem Heimatland auch den ersten Platz im Medaillenspiegel vor China. Bronze hatte zuvor Australien mit einem 85:81 gegen Belgien erobert.
Dänen holten Gold mit Gala gegen Deutschland
Handball-Weltmeister Dänemark hat sich in Frankreich mit einer Galavorstellung auch zum Olympiasieger im Männerturnier gekrönt. Die Dänen ließen am Sonntag in Lille in einem einseitigen Finale Deutschland keine Chance und gewannen 39:26 (21:12). Für das routinierte Team um Mikkel Hansen ist es das zweite olympische Gold, bereits 2016 in Rio de Janeiro hatte Dänemark triumphiert. Bronze holte wie vor drei Jahren in Tokio Spanien durch ein 23:22 (12:12) gegen Slowenien.
Dänemark untermauerte damit seine derzeitige Dominanz im Männer-Handball. Nach den WM-Triumphen 2019, 2021 und 2023 sowie den Olympiasieg 2016 ist es bereits der fünfte große Turniersieg in den vergangenen acht Jahren. Vor drei Jahren in Tokio hatte man gegen Frankreich im Finale knapp verloren. Abschied nahm indes Hansen, der 36-Jährige beendet seine goldene Karriere.
Für die Deutschen war es trotz der bitteren Final-Schlappe der größte Erfolg in ihrer jüngeren Geschichte. Erstmals seit 2004 stand man wieder in einem Olympia-Finale und holte wie damals in Athen Silber.
Italiens Frauen-Team sicherte sich Volleyball-Gold
Das italienische Volleyball-Nationalteam der Frauen hat bei den Olympischen Sommerspielen in Paris die Goldmedaille erobert. Die Italienerinnen bezwangen am Sonntag im Finale die Titelverteidigerinnen aus den USA klar mit 3:0 (18,20,17) und feierten ihren ersten Olympiasieg. Bronze hatte sich bereits am Samstag Brasilien mit einem 3:1-Sieg gegen die Türkei gesichert.
Sprinter Mulamba nach positivem Dopingtest suspendiert
Am Schlusstag der Olympischen Spiele in Paris ist der kongolesische Leichtathlet Dominique Lasconi Mulamba wegen eines positiven Dopingtests suspendiert worden. Mulamba war im 100-m-Sprint in Runde eins ausgeschieden, bei einer Dopingprobe einen Tag später wurden verbotene Substanzen festgestellt, gab die Internationalen Test-Agentur (ITA) am Sonntag bekannt.
Mulamba ist der fünfte Dopingfall der Spiele in Paris. Davor hatten die griechische Stabhochspringerin Eleni-Klaoudia Polak, der irakische Judoka Sajjad Sehen, der afghanische Judoka Mohammad Samim Faizad und die nigerianische Boxerin Cynthia Ogunsemilore positive Tests abgegeben.