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Syrer suchen nach einem Luftschlag der Armee nach Überlebenden.

Krieg in Syrien

Syrische Armee leugnet weiter Giftgasangriff

In der Nacht auf Freitag, 7 April, bombardierten die USA einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien. Es war das erste Mal, dass die Vereinigten Staaten direkt mit Raketen in den Krieg in Syrien eingriffen. Der Angriff wurde als Reaktion auf einen mutmaßlichen Giftgasangriff durchgeführt, bei dem am Dienstag mehr als 80 Menschen in der Provinz Idlib starben.

Ein Großteil der internationalen Gemeinschaft macht die Regierungstruppen für den Angriff verantwortlich. Der Syrien-Verbündete Russland behauptet indes, die Armee hätte Waffendepots der Rebellen getroffen und nicht selbst Giftgas eingesetzt.

Insgesamt mehr als 110 Menschen wurden indes bei einem Attentat auf einen Buskonvoi getötet. Bei den Opfern, darunter viele Kinder, handelt es sich um Syrer, die aus Krisengebieten evakuiert hätten werden sollen.

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Giftgastote: Syrien wirft Frankreich "Lügenkampagne" vor, Widersprüche in Statements

Syriens Regierung hat mit scharfen Worten den Vorwurf Frankreichs zurückgewiesen, sie sei für den mutmaßlichen Giftgasangriff auf die Stadt Khan Sheikhoun (Chan Scheichun) verantwortlich. Syrien verurteile die "Täuschungs- und Lügenkampagne" und die "konstruierten Beschuldigungen", erklärte das Außenministerium in Damaskus am Donnerstag, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete.

Die Vorwürfe zeigten, dass Frankreich in das "Verbrechen" verstrickt sei. Frankreich hatte Syrien am Mittwoch in einem Geheimdienstbericht für den mutmaßlichen Giftgasangriff am 4. April mit mehr als 80 Toten verantwortlich gemacht. Französische Experten hätten in Proben vom Angriffsort das Nervengas Sarin nachgewiesen, das "die Signatur des Regimes" trage, erklärte Außenminister Jean-Marc Ayrault.

Syrien und sein Partner Russland hatten bereits zuvor jede Schuld der Regierung in Damaskus für die Giftgastoten zurückgewiesen. Allerdings gibt es in den Stellungnahmen Widersprüche zu anderen Informationen. Am 4. April kursierten bereits am Morgen zahlreiche Bilder von Giftgasopfern. Syriens Regierung erklärte hingegen, ein Luftangriff am späten Vormittag habe ein Rebellenlager mit Giftgas getroffen.

16 Tote bei Luftangriff in Syrien: Klinik getroffen

Bei Luftangriffen im Nordwesten Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens 16 Zivilisten ums Leben gekommen, darunter sieben Kinder. Die Bomben hätten in dem Ort Al-Der al-Sharki in der Provinz Idlib auch eine Klinik getroffen, erklärte die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" am Donnerstag.

Aktivisten erklärten, zudem sei in einem anderen Ort ein medizinischer Versorgungspunkt bombardiert worden. Sie machten russische Jets dafür verantwortlich.

Die Vereinten Nationen hatten sich am Mittwoch entsetzt über fortlaufende Luftangriffe auf Krankenhäuser in Rebellengebieten des Bürgerkriegslands gezeigt und diese als inakzeptabel kritisiert. In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Berichte über Bombardierungen von Kliniken in der Provinz Idlib gegeben. Die russische Luftwaffe unterstützt die syrische Armee im Kampf gegen Rebellen.

Explosion bei Damaskus offenbar durch israelischen Angriff

In der Nähe des internationalen Flughafens von Damaskus hat sich am Donnerstag eine schwere Explosion ereignet. Der Fernsehsender der libanesischen Hisbollah-Miliz berichtete, die Explosion sei "wahrscheinlich" auf einen israelischen Luftangriff zurückzuführen. Betroffen waren demnach ein Treibstoffdepot sowie eine Lagerstätte in der Nähe des Flughafens.

Durch die Explosion sei lediglich Sachschaden entstanden. Die Detonation war nach Aktivistenangaben in weiten Teilen der Stadt zu hören. Die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" teilte mit, durch die Explosion seien mehrere Brände entfacht worden. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen oppositionsnahen Beobachtungsstelle sind von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.

Der Flughafen von Damaskus liegt rund 25 Kilometer südöstlich der syrischen Hauptstadt. Nach Berichten syrischer Staatsmedien griff die israelische Luftwaffe das Gelände bereits Ende 2014 an.

Israel äußert sich in der Regel nicht zu eigenen Luftangriffen. Im März allerdings bestätigte die Armee, mehrere Ziele nahe der syrischen Oasenstadt Palmyra attackiert zu haben, bei denen es sich um Waffendepots der Hisbollah gehandelt habe.

Syrien laut Russland zu Giftgas-Untersuchung bereit

Nachdem Russland UNO-Resolutionen, die eine unabhängige Untersuchung der Giftgasvorwürfe gegen Syrien beinhaltet hätten, blockierte, ist Syrien nun laut dem Kreml dazu bereit, Experten ermitteln zu lassen.

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UN und USA ächten Anschlag auf Flüchtlingskinder

Nach einem Anschlag auf Flüchtlinge in Syrien mit fast 130 Todesopfern haben die USA und die Vereinten Nationen die Bluttat aufs Schärfste verurteilt. Das amerikanische Außenministerium sprach von einer "barbarischen Attacke".

Oberste Priorität der USA in Syrien habe weiterhin die Niederschlagung von Terroristen, einschließlich der beiden Terrororganisationen "Islamischer Staat" und Al-Kaida, erklärte Ministeriumssprecher Mark C. Toner in Washington.

Die Autobombe hatte am Samstag westlich der Stadt Aleppo Busse mit Flüchtlingen getroffen, die auf ihre Weiterfahrt warteten. Unter den Todesopfern waren 68 Kinder und 13 Frauen, wie die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" berichtete.

Der Direktor des Kinderhilfswerks UNICEF reagierte mit Entsetzen und Wut auf den Anschlag bei Aleppo. "Nach sechs Jahren Krieg und Gemetzel in Syrien ist das ein neuer Horror, der das Herz eines jeden bricht, der eins hat", erklärte Anthony Lake am Sonntag in New York. "Wir dürfen uns davon nicht nur wütend machen lassen, sondern müssen unsere Entschlossenheit erneuern, unschuldigen Kindern in Syrien zu helfen."

 Zunächst war unklar, wer für das Attentat in dem von Rebellen kontrollierten Ort Rashideen (Al-Raschidin) verantwortlich war. Niemand bekannte sich zu der Tat. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einem Anschlag von "Terroristen". Oppositionsaktivsten beschuldigten hingegen Regierungsanhänger, hinter dem Anschlag zu stecken.

Ein Journalist, der in der Nähe der Explosion war, berichtete der Deutschen Presse-Agentur, vor der Detonation seien Kinder zu einem Auto gerannt, weil dort Chips zum Essen verteilt worden seien. "15 Minuten später geschah die Explosion in dem Gebiet des Autos, das (die Chips) verteilte", sagte der syrische Kameramann.

Zahl der Toten laut Aktivisten auf 126 gestiegen

Über die Hälfte der mehr als 100 Opfer eines verheerenden Bombenanschlags auf Busse im Norden Syriens waren Aktivisten zufolge Kinder. Die Zahl der Toten sei auf mindestens 126 gestiegen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Davon seien 68 Kinder und 13 Frauen gewesen. Es gebe zudem viele Verletzte. Eine Autobombe war am Samstag westlich der Stadt Aleppo explodiert, wo die Busse auf ihre Weiterfahrt warteten.

Zunächst war unklar, wer für das Attentat in dem von Rebellen kontrollierten Ort Al-Raschidin verantwortlich war. Niemand bekannte sich zu der Tat. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einem Anschlag von "Terroristen". Oppositionsaktivsten beschuldigten hingegen Regierungsanhänger, hinter der Bombe zu stecken.

An Bord der Busse waren rund 5000 Menschen, die zuvor im Zuge eines Abkommens aus den von Rebellen belagerten Orten Fua und Kafraja gebracht worden waren. Sie mussten in Al-Raschidin stundenlang warten, weil die Umsetzung des Abkommens stockte. (dpa)

Zahl der Toten nach Anschlag auf 112 gestiegen

Nach dem Anschlag auf einen Buskonvoi gestern in Syrien ist die Zahl der Toten auf mindestens 112 gestiegen. Es gebe zudem eine große Zahl von Verletzten, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Deutsche Verteidigungsministerin für Blauhelm-Einsatz in Syrien

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich für einen Friedenseinsatz der Vereinten Nationen in Syrien nach Beendigung des Bürgerkrieges ausgesprochen. "An einer solchen Blauhelm-Mission wird sich wohl auch Europa beteiligen müssen, und auch Deutschland wird gefragt sein", sagte die CDU-Politikerin der Zeitung Welt am Sonntag.

Die syrische Bevölkerung sollte nach ihren Worten unter dem Dach der UNO geschützt werden. "Nur so sind alle Staaten, die ihre höchst unterschiedlichen Interessen in Syrien und der Region verfolgen, wirklich eingebunden", sagte die Ministerin.

+++ Mindestens 43 Tote bei Anschlag auf evakuierte Syrer +++

Bei dem Autobombenanschlag auf Busse mit umgesiedelten Menschen aus zwei belagerten Orten sind im Norden Syriens nach einer neuen Bilanz mindestens 43 Menschen getötet worden. Dutzende seien verletzt worden, viele von ihnen schwer, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.

Die Bombe sei westlich der Stadt Aleppo detoniert, wo die Fahrzeuge auf ihre Weiterfahrt gewartet hätten. Laut Beobachtungsstelle sollen die Evakuierungen, die längere Zeit unterbrochen waren, wieder aufgenommen worden sein.

Unklar war zunächst, wer für die Explosion verantwortlich ist. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA sprach von einem Anschlag von "Terroristen". Oppositionelle Aktivsten beschuldigten hingegen Anhänger der Regierung, hinter der Bombe zu stecken.

Bilder im Internet zeigten ausgebrannte Busse und Autos. Zahlreiche Leichen lagen auf der Straße. Helfer versuchten, das Feuer zu löschen. Die Busse hatten am Freitagmorgen rund 5000 Menschen aus den von Rebellen belagerten Orten Foua und Kafraya gebracht.

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