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AFP

Terror gegen Teenager

Anschlag auf Konzert in Manchester

Terror gegen Teenager: Bei einem Bombenanschlag auf ein Popkonzert von Teenie-Star Ariana Grande in Manchester sind am Montagabend mindestens 22 Menschen getötet worden. Es gibt mehr als 110 Verletzte, darunter viele Kinder und Jugendliche. Einige befinden sich in kritischem Zustand.

Die britische Polizei hat nach eigenen Angaben den Selbstmordattentäter am Dienstagnachmittag identifiziert. Es soll sich um den 22 Jahre alten Salman Abedi handeln. Geprüft werde, ob er allein gehandelt habe oder zu einem Netzwerk gehörte. Nach Angaben der Zeitung Telegraph wurde der Mann in Manchester geboren. Seine Eltern sollen Flüchtlinge aus Libyen sein.

Wir berichten in einem Live-Blog über die Entwicklungen nach dem Anschlag in Manchester:

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Großbritannien senkt Terrorwarnstufe

Die Terrorwarnung ist in Großbritannien von "kritisch" auf "ernst" herabgestuft worden. Das sagte Premierministerin Theresa May am Samstag nach einer Krisensitzung mit Experten. Die Soldaten werden nur noch bis Montagabend die Polizei unterstützen. "Das Land soll wachsam bleiben", betonte May.

Erst kürzlich war nach dem Anschlag von Manchester die Terrorwarnstufe auf das höchste Niveau "kritisch" angehoben worden. Dies war das erste Mal seit knapp elf Jahren.

Polizei evakuiert Gebiet in Manchester

Die Polizei in Manchester evakuiert zurzeit ein kleines Areal in der Stadt. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem Terroranschlag vom Montagabend.

Es handele sich um eine "Sicherheitsmaßnahme", twitterte die Behörde am Samstagvormittag.

Mehr als 1.000 Polizisten schützen Großveranstaltungen

Mehr als 1.000 bewaffnete Polizisten sind zum Schutz vor einem weiteren Terroranschlag am langen Wochenende in Großbritannien im Einsatz. Der kommende Montag ist im Vereinigten Königreich ein Feiertag. Spezialisten hatten daher die Sicherheit von etwa 1.300 geplanten Veranstaltungen überprüft. Im Land gilt die höchste Terror-Warnstufe; Soldaten unterstützen die Polizei.

Die Gesundheitsbehörde NHS (National Health Service) hatte Kliniken vorsichtshalber aufgefordert, sich ausreichend auf schwere Verletzungen in diesen Tagen einzustellen. Auch öffentliche Verkehrsmittel werden verstärkt überwacht.

Zu den Großevents zählt das FA-Cup-Finale der Londoner Fußballclubs FC Arsenal und FC Chelsea. Zum Endspiel heute Abend wurden mehr als 80.000 Zuschauer erwartet, darunter Prinz William und Labour-Chef Jeremy Corbyn. Außerdem war in London ein großes Rugby-Finale am Wochenende geplant. Zu den Spielen erscheinen viele Fans verkleidet. In Manchester soll morgen ein großer Lauf stattfinden, zu dem zahlreiche Zuschauer kommen wollten.

Die Anti-Terror-Polizei hatte schon zuvor die Briten ermuntert, sie sollten das Wochenende genießen und nicht von ihren Plänen abrücken. "Wir können die Terroristen nicht gewinnen lassen", hieß es.

Polizei erwartet weitere Festnahmen nach Manchester-Anschlag

Fünf Tage nach dem Anschlag von Manchester geht die britische Polizei von weiteren Festnahmen aus. Zwar sei ein großer Teil des Netzwerks hinter dem Selbstmordattentäter gefasst, sagte der Chef der Anti-Terror-Polizei, Mark Rowley, am Freitagabend. Aber es gebe noch einiges zu tun.

Insgesamt gab es bisher elf Festnahmen. Andere Berichte sprachen von 13 Festnahmen. Die Mehrzahl der Personen befindet sich noch in Gewahrsam und wird verhört, nachdem zwei Personen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden.

Der Zeitung Guardian zufolge befinden sich unter den Festgenommen drei Brüder, die vermutlich Cousins des Attentäters seien. Nach früheren Behördenangaben wurden zuvor bereits dessen Vater sowie zwei Brüder in Großbritannien und Libyen festgenommen. "Sie sind sehr wichtig, diese Festnahmen", sagte Rowley. "Wir sind sehr glücklich, dass wir einige der Schlüsselfiguren gefasst haben, die wir im Visier hatten."

Weitere Festnahme im Zusammenhang mit Attacke

Nach dem islamistischen Bombenanschlag in Manchester hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Ein 44-jähriger Mann sei am Freitagabend im Stadtteil Rusholme unter Terrorverdacht in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei via Twitter mit.

Die Festnahme stehe im Zusammenhang mit dem Anschlag vom Montag, bei dem ein Selbstmordattentäter 22 Menschen mit in den Tod gerissen hatte. Damit sitzen zurzeit neun Männer hinter Gittern.

Ariana Grande kündigte Benefizkonzert an

Nach dem islamistischen Bombenanschlag bei ihrem Konzert in Manchester hat die US-Sängerin Ariana Grande ein Benefizkonzert zugunsten der Opfer und ihrer Familien in der nordenglischen Stadt angekündigt. Ein genaues Datum nannte sie in ihrer am Freitag veröffentlichten Erklärung noch nicht.

Die 23-Jährige sprach allen Opfern und Angehörigen ihr Beileid aus und lobte die Einwohner Manchesters für ihre Furchtlosigkeit und Eintracht nach dem Anschlag vom Montagabend mit 22 Toten. "Unsere Antwort darauf muss sein, näher zusammenzurücken, uns zu helfen, mehr zu lieben, lauter zu singen sowie mitfühlender und großzügiger zu leben als bisher", schrieb sie.

Grande hatte zuvor mehrere Konzerte ihrer Tournee bis Anfang Juni abgesagt. Die US-Amerikanerin gewann im November den American Music Award in der Königskategorie "Künstler des Jahres".

Bienen-Tattoos als Reaktion auf die Bluttat

Auf den Schrecken des Anschlags von Manchester finden immer mehr Bewohner der Großstadt eine symbolträchtige Antwort: Hunderte Menschen schwärmen in die Tätowierläden der Stadt und lassen sich eine Biene stechen. "Die Biene steht für harte Arbeit und dafür, dass man hier aufrecht und solidarisch ist", erklärte die 32-jährige Naomie Johnson, als sie sich am Freitag ein Bienen-Tattoo stechen ließ.

Ihr Tätowierer im Studio "Tattitude" hat allein am Vortag 15 Bienen-Bilder gestochen. Hunderte Mancunians, wie die Einwohner Manchesters genannt werden, haben allein hier eine Bienen-Tätowierung angefragt - auch weil die Kosten von 50 Pfund (57,79 Euro) an einen Hilfsfonds für die Opfer des Selbstmordattentats gehen.

Zum Symbol geworden ist die arbeitsame Biene bereits seit dem rasanten Aufstieg Manchesters während der industriellen Revolution. Vom Stadtwappen über den Mosaikboden im Rathaus bis zu Laternenpfählen ist sie überall in der Stadt zu finden.

Nun ist sie auch Sinnbild für den Zusammenhalt der Menschen von Manchester geworden. Wegen des großen Andrangs wollen viele Tattoo-Studios Überstunden machen. Die 19-jährige Stephanie Gilchrist, die sich eine Biene aufs Handgelenk stechen lässt, hat bereits seit langem über eine Tätowierung nachgedacht. Jetzt hat sie sich für die Biene entschieden. "Um etwas zu tun", sagt sie.

G7 beschloss Erklärung zum Kampf gegen den Terrorismus

Als Antwort auf den Anschlag in Manchester haben die Staats- und Regierungschefs sieben führender Industrienationen (G7) eine Erklärung im Kampf gegen den Terrorismus verabschiedet. "Das ist eine starke Botschaft der Freundschaft, Nähe und Solidarität mit Großbritannien", sagte der italienische Ministerpräsident Paolo Gentiloni am Freitag im sizilianischen Taormina beim G7-Gipfel.

Die britische Premierministerin Theresa May bedankte sich für die Unterstützung im Angesicht der "entsetzlichen Attacke". Es sei wichtig, dass die Gruppe gezeigt habe, entschlossen im Kampf gegen den Terrorismus zu sein, um die eigenen Bürger zu schützen.

Polizei: Immenser Fortschritt bei Ermittlungen

Die Anti-Terror-Polizei hat nach eigenen Angaben einen "immensen Fortschritt" bei den Ermittlungen nach dem Terroranschlag von Manchester gemacht. Ein großer Teil des terroristischen Netzwerks sei bereits festgenommen worden, sagte Ermittler Mark Rowley am Freitag. Es könnten aber noch weitere Festnahmen folgen.

Die Polizei habe auch die Sicherheit von 1300 bevorstehenden Veranstaltungen in Großbritannien in diesen Tagen überprüft. Die Menschen sollten sich nicht von ihren Freizeitplänen am Wochenende abbringen lassen. "Genießt es!", sagte Rowley.

OSZE-Chef Zannier befürchtet Zunahme des Terrors

Der Generalsekretär der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Lamberto Zannier, hat vor einer Zunahme des Terrors gewarnt. "Ich bin sehr besorgt, sehr besorgt. Ich glaube, dass die Lage schlimmer werden wird, bevor es zu einer Verbesserung kommt", sagte Zannier am Freitag am Rande der OSZE-Jugendkonferenz in Mollina in der südspanischen Provinz Malaga.

Der italienische Diplomat kritisierte wenige Tage nach dem Anschlag mit 22 Toten in Manchester, dass die Behörden sich oft "zu sehr" auf Repression und Geheimdiensttätigkeit konzentrierten. "Natürlich ist das wichtig und nötig", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Man müsse aber auch "Sozialarbeit leisten, mehr auf die Bildung achten, positive Werte fördern."

Zannier sprach sich dafür aus, den Jugendlichen im öffentlichen Leben und in der Politik mehr Raum zu gewähren. Wenn man sich zu sehr auf die kurzfristige Agenda konzentriere, tappe man "in eine Falle". Man müsse auch auf die langfristigen Tendenzen aufpassen.

Der OSZE-Chef bedauerte auch die "Stagnation" bei den Bemühungen zur Lösung der Krise im Osten der Ukraine. Zu den Spannungen zwischen Washington und Moskau meinte er, man könne die heutige Lage nicht mit jener des "Kalten Krieges" vergleichen. Damals sei es den Seiten darum gegangen, den "Status quo" aufrechtzuerhalten. Heute müsse man "erneut Stabilität in ein instabil gewordenes System bringen". Das sei ein weitaus schwierigeres Unterfangen.

Abbildung von: OSZE-Chef Zannier befürchtet Zunahme des Terrors
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