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Das Rennen um die Hofburg
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Wirbel im Wahlkampf: Hofer würde Staatssekretärin Duzdar mit Kopftuch ablehnen

Das Büro von Norbert Hofer hat am Mittwoch mit der Ankündigung aufhorchen lassen, der FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat hätte die neue Staatssekretärin Muna Duzdar nur ohne Kopftuch angelobt. 

"Wenn sie bei der Angelobung Kopftuch trägt, wird er sie nicht angeloben. Das ist ein Symbol für die Unterdrückung der Frau". 

In sozialen Netzwerken wurde Hofer daraufhin Rassismus und das Schüren einer künstlichen Debatte vorgeworfen. Duzdar, deren Eltern aus Palästina stammen, trägt nämlich kein Kopftuch.

Katholische Frauenbewegung für Van der Bellen

Auch die Katholische Frauenbewegung Österreichs sich am Mittwoch für Van der Bellen ausgesprochen. Ausschlaggebend für diesen Schritt war die Behauptung durch die freiheitlichen Frauensprecherin Carmen Schimanek, die erklärte hatte, die katholischen Frauen hätten eine "Wahlempfehlung für Norbert Hofer" abgegeben. 

Schimanek habe diese Behauptung auch nicht widerrufen, nachdem sie auf die Unrichtigkeit hingewiesen worden war, so die Katholischen Frauenbewegung in einer Aussendung. Zwar habe sich die Katholische Frauenbewegung zunächst dezidiert nicht für einen der Kandidaten ausgesprochen, so deren Vorsitzende Veronika Pernsteiner.

Infolge des "Vorfalles" habe man die Positionierung aber überdacht und rufe daher dazu auf, Norbert Hofer nicht zu wählen. Die Bewegung "empfiehlt die Wahl von Alexander Van der Bellen."

FPÖ über Griss: "Als Teil des politischen Establishments geoutet"

Dass Irmgard Griss im Finale um die Hofburg nun den Grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen aktiv unterstützt, löst bei der blauen Konkurrenz erwartungsgemäß keine Begeisterung aus: 

"Echte Unabhängigkeit sieht anders aus. Mit dem heutigen gemeinsamen Auftritt mit Herrn Van der Bellen hat sich Frau Griss als Teil des politischen Establishments geoutet", befand FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl.

Griss unterstützt doch Van der Bellen

Der von den Grünen unterstützte Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen hat am Mittwoch die Ex-Kandidatin Irmgard Griss als seine Unterstützerin präsentiert.

Mehr dazu hier:

Ederer fordert Faymanns Ablöse

Ex-Siemens-Managerin und frühere SPÖ-Spitzenpolitikerin Brigitte Ederer macht Bundeskanzler und SPÖ-Parteiobmann Werner Faymann für Rudolf Hundstorfers Niederlage und Norbert Hofers klaren Sieg verantwortlich.

Vorerst keine Wahlempfehlung von Griss

Die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss wollte sich am Sonntagabend noch nicht zu einer allfälligen Wahlempfehlung für den ehemaligen Grünen-Chef Alexander Van der Bellen äußern. Darüber müsse sie sich noch mit ihrem Team beraten, sagte sie in der "ZiB2".

Auch wollte sie mit Verweis auf das Wahlgeheimnis nicht verraten, für welchen der beiden Kandidaten - Van der Bellen oder Norbert Hofer (FPÖ) - sie sich in der Stichwahl entscheiden wird.

Nicht ausschließen wollte Griss, Rechnungshof-Präsidentin zu werden. Griss, die am Sonntag knapp nicht die Stichwahl erreichte, sagte, wenn sie gefragt werden sollte, müsste sie darüber nachdenken. Bisher habe aber noch niemand mit ihr darüber gesprochen.

Grüne Wahlparty: "Next step: Hofburg"

Mit Jubelschreien und rhythmischem Geklatsche ist Alexander van der Bellen Sonntagabend bei der grünen Wahlparty im Barockpalais Schönburg von seinen Unterstützern empfangen worden. "Jetzt geht es wirklich um die Wurscht", sagte der gerührte und heisere Zweite des ersten Wahlgangs. Bundessprecherin Eva Glawischnig hatte zuvor schon den "großartigen Erfolg" gefeiert.

"Wir brauchen eine deutliche Mehrheit in diesem Land, und die werden wir kriegen am 22. Mai", sagte Van der Bellen. Das Publikum im gesteckt vollen Saal quittierte dies mit "Sascha! Sacha!" und "Hofburg! Hofburg! Hofburg!"-Rufen. "Ich danke euch allen vielmals", meinte der Geehrte. "Ohne euch wäre das nicht gegangen."

 Zwar weniger Gäste als noch bei der Hochrechnung, aber immer noch über 100, waren am Abend bei der Wahlparty von Irmgard Griss im schicken Heuer am Wiener Karlsplatz. Vorwiegend junge Anhänger feierten trotz des knappen Ausscheidens ihrer Kandidatin in entspannter Atmosphäre. Applaus brandete noch einmal auf, als Griss selbst gegen 20.30 Uhr die Party beehrte.

Jubel bei FPÖ nach Wahlerfolg

Partystimmung bei der FPÖ: Norbert Hofer ist am Abend mit lauten "Norbert"-Sprechchören in der Parteizentrale hinter dem Parlament empfangen worden. Er versprach in seiner kurzen Dankesrede und in Hinblick auf die Stichwahl, bei seiner Linie bleiben zu wollen: "Ich werde meinen Weg nicht ändern."

Hofer nimmt Kurs auf Hofburg

Eigentlich wollte Norbert Hofer den Gang Richtung Hofburg gar nicht antreten, nun steht er wenige Schritte vor deren Tor. Als erster Freiheitlicher könnte der zumindest nach außen umgänglichste Spitzen-Blaue die Präsidentschaftskanzlei entern. In die Stichwahl geht der 45-Jährige nach dem Triumph in Runde eins als Favorit.

Hofer holte in 15 Tiroler Gemeinden über 50 Prozent

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hat auch in Tirol einen Triumph eingefahren: In 15 Gemeinden konnte er mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichen, in 245 von 279 Gemeinden landete er auf dem ersten Platz und in über 100 Kommunen kam er auf über 40 Prozent. In der Landeshauptstadt Innsbruck hatte Alexander Van der Bellen mit 32,61 Prozent knapp die Nase vor Hofer.

Dieser vereinigte in Innsbruck 30,53 Prozent auf sich. Sehr schwach das Innsbruck-Ergebnis für Andreas Khol: Der ÖVP-Kandidat kam in der Stadt, in der er aufgewachsen ist, nur auf 8,12 Prozent. 

Einen fulminanten "Lokalmatador-Bonus" verzeichnete hingegen Van der Bellen in seiner Heimatgemeinde Kaunertal, einer Gemeinde im gleichnamigen Tal des Bezirkes Landeck. Dort siegte er mit 60 Prozent der Stimmen. In der Nachbargemeinde Kaunerberg landete er hingegen mit 36,30 Prozent knapp hinter Khol (37,67 Prozent) auf dem zweiten Platz.

Landesweit lag Hofer mit 36,75 Prozent der Stimmen leicht über dem Bundesergebnis und damit weit voran. Van der Bellen landete mit 23,38 Prozent vor Irmgard Griss auf dem zweiten Platz. Die ehemalige OGH-Präsidentin konnte in Tirol 18,80 Prozent auf sich vereinigen. Sie wies damit den ÖVP-Kandidaten Khol deutlich in die Schranken, der 12,74 Prozent erreichte. 

Ein Debakel erlebte SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer, der noch weit unter seinem Bundesergebnis zu liegen kam und 6,10 Prozent einfuhr. Richard Lugner konnte wiederum bei weitem nicht an sein gutes Tirol-Ergebnis aus dem Jahr 1998 mit 12,74 Prozent anknüpfen. Der Baumeister kam im Bundesland diesmal auf 2,24 Prozent.

Die Wahlbeteiligung stieg in Tirol im Vergleich zur letzten Bundespräsidentenwahl deutlich an. Lag sie 2010 noch bei 39,90 Prozent, belief sie sich nunmehr - noch ohne Wahlkarten - auf 51,92 Prozent. 

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