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Kältewelle

Europa friert

Kältewelle in Europa geht langsam zu Ende

Ein Kaltluftausbruch aus Russland sorgte für ein eisiges Monatsende in Europa. Am Wochenende hält vor allem im Westen Österreichs der Frühling Einzug.

Wir berichten in einem News-Blog über die aktuelle Wetter-Entwicklung

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Mehrere Autobahnen in Norditalien gesperrt

Wegen Eis und Schnees sind in Norditalien am Freitag mehrere Autobahnen gesperrt worden, unter anderem die A1 zwischen Mailand und Bologna. Auch Teile der A13 und A14 in der norditalienischen Region Emilia Romagna, sowie in Ligurien mussten geschlossen werden, berichteten italienische Medien.

   Auf der A22-Autobahn Brenner-Modena musste die Strecke zwischen Carpi und Campo Galliano in der Region Emilia Romagna wegen Schnees gesperrt werden. Auf der Konsularstraße Aurelia, die Rom mit Ligurien verbindet, blieben Auto- und Lkw-Fahrer nahe der ligurischen Hafenstadt La Spezia nach Unfällen stundenlang auf der vereisten Fahrbahn stehen.

   Wegen der vereisten Verbindungen wurde auch der Bahnverkehr auf den Linien Genua Mailand, Genua-Turin und Genua Savona unterbrochen. Zu erheblichen Problemen kam es auch im Flugverkehr. Seit einer Woche wird Italien von Winterwetter heimgesucht. Diese Woche schneite es unter anderem in Rom, Neapel und Florenz.

Abbildung von: Mehrere Autobahnen in Norditalien gesperrt

Bericht: Energieknappheit durch Kälte lässt Uhren nachgehen

Viele Radiowecker oder Uhren in Mikrowellenherden haben aktuell offenbar Probleme, die exakte Zeit anzuzeigen: Sie gehen nach. Grund dafür sei akute Energieknappheit, berichtet das Technologiemagazin "Heise Online" am Freitag. Viele solcher Synchronuhren nutzten statt Quarzoszillatoren traditionell die minimalen Abweichungen der konstanten Netzfrequenz für die Berechnung der Zeitanzeige. Diese liegt in Europa traditionell bei fast genau 50 Hertz. Stärkeren Energiebedarf gleichen die Versorger in der Regel durch höhere Einspeisung aus, so dass die Frequenz normalerweise nur um ein paar hundertstel Hertz differiert, was den Uhren aber als Taktgeber ausreicht.

Dass solche Uhren, die die Schwingungen der Netzfrequenz für die Zeitmessung nutzen, nun mehrere Minuten nachgingen, sei ein Indiz dafür, dass seit Längerem zu wenig Leistung etwa aus Gaskraftwerken ins Netz gespeist werde, schreibt "Heise Online"-Redakteur Ernst Ahlers. "Der Leistungsmangel scheint aktuell ein Dauerzustand zu sein."

Chaos in Großbritannien und England

Tausende Schulen sind geschlossen, Züge und Flugzeuge stehen still und Autofahrer sind auf eingeschneiten Straßen gefangen. Großbritannien erlebte seinen kältesten Märzanfang seit Beginn der Aufzeichnungen. Zeitweise galt in mehreren Teilen des Landes die höchste Wetterwarnstufe. In Irland trat der nationale Krisenstab zusammen. Regierungschef Leo Varadkar rief die Bürger auf, zu Hause zu bleiben.

   Seit vier Tagen ist das öffentliche Leben in Großbritannien und Irland wie eingefroren. Anhaltende Minustemperaturen sind ungewöhnlich für die vom warmen Golfstrom verwöhnten Länder. Dementsprechend hart treffen die Briten und Iren Kälte und Schnee. In dieser Woche machten ihnen gleich zwei Wetterphänomene zu schaffen: Die Kältewelle aus dem Osten, "Beast from the East" (Bestie aus dem Osten) genannt, und Sturm Emma, der heftige Winde und noch mehr Schnee und Blitzeis vom Atlantik mitbrachte.

   Flughäfen in beiden Ländern mussten Hunderte Flüge streichen. Zeitweise waren die Airports in Edinburgh, Glasgow und Dublin ganz geschlossen. Gestrandete Passagiere schliefen in Terminals auf Bänken und Feldbetten. Ihnen geht es noch gut, im Vergleich zu Tausenden, die auf Straßen in Großbritannien in ihren Autos stecken blieben. Manche warteten 18 Stunden auf Hilfe. Alle Zugverbindungen zwischen England und Schottland wurden eingestellt.

   Besonders heftig traf es Schottland, den Norden und Südwesten Englands sowie Teile von Wales. In der Nähe von Manchester wurde die Armee beauftragt, Menschen von eingeschneiten Autobahnen zu befreien. Premierministerin Theresa May änderte kurzfristig den Ort für ihre Grundsatzrede zum Brexit am Freitag - von Newcastle im Nordosten nach London.

   Doch auch in der Hauptstadt herrschten in dieser Woche widrige Wetterbedingungen. Viele Pendlerzüge fielen aus, an normalerweise betriebsamen Londoner Bahnhöfen herrschte gespenstische Ruhe. In vielen Gebäuden froren die Wasserleitungen ein.

   Zwischenzeitlich hatte der Betreiber des britischen Gasnetzes National Grid gewarnt, die Vorräte könnten nach vier Tagen klirrender Kälte knapp werden - doch am Freitag gab es Entwarnung. Für das Wochenende sagten die Meteorologen zumindest für den Süden Großbritanniens eine Entspannung und leicht steigende Temperaturen voraus.

Abbildung von: Chaos in Großbritannien und England

Schneefälle legten Flughafen Genf lahm

Nach einer Sperre wegen starken Schneefalls hat der Flughafen Genf den Flugbetrieb um 11.40 Uhr wieder aufgenommen. Dennoch kam es zu Verspätungen und Ausfällen.

Passagieren wurde geraten, die Bestätigung ihres Fluges abzuwarten. Die unerwartet starken Schneefälle hatten den Flugbetrieb ab 10 Uhr lahmgelegt. Am Nachmittag dürfte der Schnee vom Regen abgelöst werden.

Abbildung von: Schneefälle legten Flughafen Genf lahm

Geburt bei eisiger Kälte

Vorsicht am Berg!

Kältewelle langsam im Abflauen

Die Kältewelle ist vor allem im Westen langsam im Abflauen begriffen und soll am Wochenende in ganz Österreich zu Ende gehen. Am Freitag zeigten sich um 10.30 Uhr laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) teilweise eklatante Temperaturunterschiede zwischen West und Ost: Nicht ganz plus acht Grad in Gaschurn, jedoch minus zehn Grad in Kalwang.

   Was die niedrigsten Frühtemperaturen betrifft, hatte diesmal die Steiermark die Nase vorn: Zeltweg und Seckau meldeten jeweils minus 15,9 Grad, gefolgt von Mariazell mit minus 15,8. In Laterns/Gapfohl in Vorarlberg waren es hingegen plus 3,5 Grad.


   Im Laufe des Vormittags kletterten die Quecksilbersäulen im Westen bereits kräftig nach oben: in Gaschurn und Laterns/Gapfohl war es mit 7,5 Grad am wärmsten. Ebenfalls im Ländle liegt Schröcken mit plus 6,9 Grad, gefolgt vom Salzburger Kolm Saigurn mit sechs Grad plus. Zur selben Zeit hatte es am Semmering (Pass) frostige 11,6 Grad unter dem Nullpunkt.

   Laut ZAMG gab es zuletzt vor 31 Jahren im Osten und Südosten Österreichs so spät im Winter eine derart lange Kältewelle. Eine Auswertung für den Zeitraum ab Mitte Februar zeigt: Auf der Hohen Warte in Wien ist der heutige Freitag der sechste Eistag (ganztägig unter 0 Grad) in Serie. 1987 gab es zu dieser Jahreszeit acht Eistage in Serie (ab 2. März). 2005 gab es eine Kältewelle mit hintereinander fünf Eistagen und 2011 mit drei Eistagen.

   An der Wetterstation Graz-Universität war der Freitag ebenfalls der sechste Eistag in Serie. Auch 1987 gab es zu dieser Jahreszeit sechs Eistage in Serie (ab 3. März), im Jahr 1986 waren es hier neun Eistage in Serie.

   Am kommenden Wochenende werden die Nächte zwar noch frostig sein, tagsüber sind jedoch am Samstag und Sonntag im Großteil Österreichs Temperaturen über dem Gefrierpunkt zu erwarten. In den leicht föhnigen Regionen an der Nordseite der Alpen, von Vorarlberg über Nordtirol und Salzburg bis zum Salzkammergut, liegen die Höchstwerte an beiden Tagen um die elf Grad. Am Sonntag sind in den föhnigen Regionen im Westen vereinzelt sogar bis zu 15 Grad möglich.

Wetterprognose für Tirol: Kältewelle endet am Wochenende, es wird föhnig

Das große Frieren ist bald vorbei: Laut der Prognose der ZAMG endet am Wochenende in ganz Österreich die Kältewelle. Für Sonntag versprechen die Meteorologen überhaupt gleich bis zu 14 Grad.

Am Freitag wird es vor allem im Osten noch einmal kalt. Auch den Tirolern steht ein frostiger Start in den Tag bevor, begleitet von Nebel und dichten Wolken. Rund um die Mittagszeit ist dann mit einigen Sonnenstunden zu rechnen, bis am Nachmittag wieder vermehrt Wolken aufziehen. Am Abend sind dann sowohl im Oberland als auch in Osttirol Schneefälle möglich. Unter 800 Metern regnet es. Die Höchstwerte liegen zwischen 1 und 8 Grad.

Der Samstag beginnt mit einem Mix aus Sonne und Wolken, letztere vor allem in Osttirol. Nach dem sonnigen Intermezzo verdichtet sich die Wolkendecke auch in Nordtirol - Regen und Schneefall inklusive. Die Temperaturen schwanken zwischen 3 und 8 Grad, der Föhn kann sie bis zu 10 Grad in die Höhe treiben.

Der Sonntag zeigt sich überwiegend von seiner sonnigen Seite, vereinzelt gibt es in der Früh noch Regen- und Schneeschauer. Dann verabschieden sich auch die Wolken, vor allem in den Tälern ist mit Föhn zu rechnen. Temperaturen je nach Föhnstärke bis zu 14 Grad.

Abbildung von: Wetterprognose für Tirol: Kältewelle endet am Wochenende, es wird föhnig

Die Kältewelle in Tirol

Stellenweise wurden noch nie so spät im Jahr ganztägig so tiefe Temperaturen wie am Montag gemessen. Zum Beispiel lag die Höchsttemperatur am 26. Februar in Reutte bei minus 11,6 Grad. Die bisher tiefste Höchsttemperatur zu dieser Jahreszeit (Auswertung für Ende Februar bis März) war hier minus 11,0 Grad am 6. März 1971. 

Ähnliches gilt für Seefeld: Hier kam die Temperatur am 26. Februar nicht über minus 12,3 Grad hinaus. Der bisher tiefste Höchstwert so spät im Jahr war minus 12,2 Grad am 6. März 1971.

  • Am wärmsten war es im Februar mit 9,3 Grad in Prutz (17.2.)
  • Am kältesten war es im Februar mit -32,4 Grad am Brunnenkogel (27.2.)
  • Am kältesten unter 1000 Metern war es mit -21,7 Grad in Kössen (28.2.)

Österreichweit war es der sonnenärmste Februar der vergangenen 35 Jahre - die Sonne schien um bis zu 30 weniger als sonst. Am meisten Sonnenstrahlen bekam der Brunnenkogel in den Ötztaler Alpen auf 3437 Metern Höhe ab.

Extremwerte

Am 26. Februar wurden in St. Michael im Lungau (S) minus 25,2 Grad gemessen. Das ist hier der tiefste jemals im Februar gemessene Werte und die Messreihe reicht bis 1968 zurück (alter Rekord hier: minus 24,6 Grad am 3. Februar 1991). Auch in Flattnitz (K) wurde am 26. Februar mit minus 25,4 Grad ein neuer Februar-Kälterekord verzeichnet. Der bisherige Rekord stammte hier vom 27. Februar 1986 mit minus 23,0 Grad. Die Messstation besteht seit 1970.

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