WARNUNG: Sie verwenden einen veralteten Webbrowser (Internet Explorer), der von www.tt.com nicht mehr unterstützt wird. Auch aus Sicherheitsgründen sollten Sie auf einen modernen Webbrowser wechseln. > mehr erfahren
Story Icon
liveticker
Die Polizei sperrte große Areale in London weiträumig ab.

Anschlag in London

Tote und Verletzte bei Anschlägen in London

Kurz nach 22 Uhr raste in der Nacht auf Sonntag ein Lieferwagen auf der belebten London Bridge auf einem Gehsteig in eine Menschenmenge. Dieser fuhr weiter zum nahe gelegenen Borough Market, einem beliebten Touristenziel. Dort ließen die Angreifer das Auto stehen und begannen mit Messern auf Menschen einzustechen.

Die Polizei stellte drei männliche Tatverdächtige. Diese wurden am Borough Market erschossen - acht Minuten nach Eingang des Notrufs. Acht Menschen wurden von den Attentätern getötet. Dutzende Verletzte wurden von den Rettungskräften versorgt und in Krankenhäuser eingeliefert.

Wenige Stunden nach dem Attentat nahm die Polizei zwölf Personen fest, sie wurden mittlerweile alle wieder freigelassen.

Abbildung von:
Weniger anzeigen
Live

Drei weitere Festnahmen nach London-Anschlag

Nach dem Anschlag in London mit acht Toten hat die britische Polizei drei weitere Verdächtige festgenommen. Zwei Männer seien auf einer Straße in Ilford im Osten Londons festgenommen worden, teilte die Polizei am frühen Donnerstagmorgen mit. Ein dritter Verdächtiger sei in einer Wohnung in derselben Gegend festgesetzt worden.

Am Mittwoch war in Ilford bereits ein 30-jähriger Mann festgenommen worden. Ilford liegt in der Nähe des Londoner Stadtteils Barking, wo zwei der drei Attentäter lebten.

Laut Polizei handelt es sich bei den drei in der Nacht zum Donnerstag Festgenommenen um Männer im Alter von 27, 29 und 33 Jahren. Der 27-Jährige sei wegen Terrorvorwürfen, der 33-Jährige wegen Drogenvorwürfen festgenommen worden. Der 29-Jährige, der in einer Wohnung festgenommen wurde, werde verdächtigt, "Terroranschläge vorbereitet" zu haben. In der Nacht gab es Durchsuchungen in einem Wohnkomplex und bei einer Geschäftsadresse in Ilford.

Khan: Anti-muslimische Verbrechen verfünffacht

Nach dem jüngsten Anschlag sind anti-muslimische Verbrechen in London in die Höhe geschnellt. Vorläufige Zahlen vom Dienstag zeigten, dass es im Vergleich zum Tagesdurchschnitt in diesem Jahr einen 40-prozentigen Anstieg rassistischer Vorfälle und eine Verfünffachung der islamophoben Vorfälle gegeben habe, erklärte Bürgermeister Sadiq Khan heut.

Demnach wurden am Dienstag 54 rassistische Taten registriert - bisher waren es 2017 durchschnittlich 38 pro Tag. Von den am Dienstag gezählten Vorfällen richteten sich 20 gegen Muslime, während diese Zahl bisher bei durchschnittlich 3,5 pro Tag lag.

Khan rief die Londoner auf seiner Facebook-Seite auf, zusammenzurücken und eine klare Botschaft an die Welt zu senden, "dass unsere Stadt niemals durch diese abscheulichen Individuen gespalten werden wird, die uns schaden und unsere Lebensart zerstören wollen". Zugleich hob er hervor, dass die Polizei alles tun werde, "um Extremismus in unserer Stadt auszurotten" und eine "Null-Toleranz"-Politik gegen sogenannte Hassverbrechen verfolgen werde.

Italienische Polizei will Gefahr nicht unterschätzt haben

Die italienische Polizei bestreitet den Vorwurf, die Gefährlichkeit des italo-marokkanischen Attentäters Youssef Zaghba unterschätzt zu haben. Zaghba war im März 2016 auf dem Flughafen von Bologna festgenommen war, später vom Verdacht des internationalen Terrorismus entlastet worden. 

"Wir haben richtig gehandelt, wir können das anhand von Dokumenten beweisen", betonte der italienische Polizeichef Franco Gabrielli am Mittwoch. Über den Verdacht gegen Zaghba habe Italien sowohl die britischen, als auch die marokkanischen Sicherheitskräfte informiert.

Attentäter radikalisierte sich im letzten Jahr

Die Mutter des Italo-Marokkaners Youssef Zaghba, der als dritter Attentäter des Anschlags in London identifiziert wurde, ist der Ansicht, dass sich ihr Sohn im letzten Jahr in England radikalisiert habe. "Er ist starrer geworden. Von seinem Blick habe ich begriffen, dass es zu einer Radikalisierung bezüglich der islamischen Prinzipien gekommen war", berichtete die Italienerin.

"Das ist in England geschehen, Youssef Blick ist düsterer geworden", berichtete die vor 26 Jahren zum Islam übergetretene Italienerin im Interview mit italienischen Medien am Mittwoch. In London arbeitete ihr Sohn als Kellner in einem pakistanischen Fast-Food-Restaurant.

"Er arbeitete zehn Stunden am Tag und das beruhigte mich. Dann ist das passiert, was geschehen ist. Etwas Schreckliches, das nicht hätte geschehen sollen und nie wieder geschehen darf. Ich werde das Mögliche tun, um das zu verhindern. Man muss vor allem die Jugend erziehen", sagte die in der Provinz Bologna lebende Valeria Collina.

"Das ist nicht der wahre Islam. Ich habe den Islam gewählt, weil ich denke, dass er die wahre Religion ist. Doch ich respektiere alle anderen Religionen", meinte de Frau, die mit einem Marokkaner verheiratet war und nach der Trennung von ihrem Ehemann Marokko verlassen hatte und sich wieder unweit von Bologna niedergelassen hatte.

Polizei zog Toten aus der Themse

Am Mittwoch hat die Polizei einen Toten in der Themse gefunden. Der Mann sei noch nicht offiziell identifiziert worden, teilte Scotland Yard mit. Es handele sich aber vermutlich um einen der Vermissten.

Pressestimmen zur Sicherheitsdebatte vor der Wahl

Frankfurter Allgemeine: "Das ist der Punkt, an dem die Premierministerin May ins Spiel kommt und die Sache, neben der menschlichen Tragödie, politisch brisant wird. Denn als Innenministerin unter Cameron, das waren sechs Jahre, hatte May Kürzungen von 20.000 Stellen (!) bei der Polizei zu verantworten. Sie behauptet zwar, dass für die Bekämpfung des Terrorismus genügend Mittel bereit gestanden hätten. Aber wenn es zutrifft, dass Überwachungen der späteren Mördern wegen Personalnot hatten eingestellt werden müssen, kann sie sich nicht so leicht herausreden. Sie trug die politische Verantwortung. (...) In den jüngsten Umfragen ist der ursprünglich große Vorsprung der Konservativen dahingeschmolzen. Wird die von ihr selbst anberaumte Wahl am Donnerstag am Ende zum Fiasko für May?"

El Pais (Madrid): "Trotz der Behauptungen aller Parteien und ihrer Kandidaten, dass der Terrorismus das Alltagsleben der Briten nicht verändern wird, scheint es nach den Attentaten von Manchester und London sicher, dass das, was in den vergangenen Tagen passiert ist, am Tag der Wahl sehr präsent sein wird. Zu diesem ohnehin schon schlechten Klima gesellt sich die Unsicherheit über das Ergebnis. Es handelt sich heute um ein ganz anderes Szenario als noch im April (...), als Theresa May die vorgezogene Wahl beschlossen hatte, weil sie auf einen komfortablen Sieg vertraute. Aber genau wie es ihrem Vorgänger passiert ist, könnte ihr diese Vermessenheit teuer zu stehen kommen."

Mutter von London-Attentäter: „Spürte es an seiner Stimme“

Der Italo-Marokkaner Youssef Zaghba war einer der drei Angreifer, die in London sieben Menschen töteten und Dutzende weitere verletzten. In einem Interview sagt seine Mutter, dass sich der 22-Jährige wohl im Internet radikalisiert habe. Bei seinem letzten Anruf sei seine Stimme anders gewesen. Sie selbst will sich nun für den Frieden engagieren.

Prinz Harry gedenkt in Australien der Opfer von London

Der britische Prinz Harry hat bei einem Besuch in Australien an die Opfer des jüngsten Terroranschlags in London erinnert. "Ich will damit beginnen, dass ich mit meinen Gedanken bei denjenigen bin, die von dem Anschlag vom Samstag auf der London Bridge betroffen sind", sagte Harry am Mittwoch in Sydney, wo er sich anlässlich der nächsten Invictus Games äußerte. Dabei handelt es sich um die paralympischen Spiele für Kriegsveteranen, für die sich der Prinz besonders engagiert.

Harry hob insbesondere die zwei australischen der insgesamt sieben Todesopfer des Anschlags hervor. Der Prinz betonte, dass der Sport die Menschen zusammenbringe könne und die Invictus Games denjenigen, die sich von Verletzungen erholten, wieder Sinn geben könnten. Die Spiele "zeigen uns, dass es möglich ist, Widrigkeiten zu überwinden und dass das Unmögliche möglich ist, wenn man den Willen dazu hat."

Weitere Festnahme in London

Nach dem Anschlag mit sieben Toten im Herzen Londons haben die Ermittler Medienberichten zufolge einen 30-jährigen Verdächtigen festgenommen. Der Zugriff sei nach Angaben von Scotland Yard heute am frühen Morgen im östlichen Londoner Stadtteil Ilford erfolgt. Dort hätten Anti-Terror-Einheiten ein Gebäude durchsucht, meldete die britische Nachrichtenagentur PA.

Dem festgenommenen Mann werde vorgeworfen, Terroranschläge geplant, in Auftrag gegeben oder dazu angestiftet zu haben.

Zweites australisches Todesopfer bestätigt

Die Nationalität eines weiteren Todesopfers nach dem Anschlag in London ist geklärt. Das australische Außenministerium bestätigte heute den Tod einer zweiten Person mit australischer Staatsbürgerschaft, nachdem zuvor bereits eine 28-jährige Krankenschwester für tot erklärt worden war.

Details zur Identität des zweiten Opfers würden erst bekanntgegeben, wenn die Hinterbliebenen informiert sind, teilte Außenministerin Julia Bishop mit. Eine 21 Jahre alte Australierin gilt seit dem Wochenende als vermisst.

Unter den sieben Toten sind neben den beiden Opfern aus Australien mindestens zwei weitere Ausländer: eine 30-jährige Kanadierin sowie ein Franzose.

Mehr Beiträge laden
Anschlag in London