Bienen-Tattoos als Reaktion auf die Bluttat

Auf den Schrecken des Anschlags von Manchester finden immer mehr Bewohner der Großstadt eine symbolträchtige Antwort: Hunderte Menschen schwärmen in die Tätowierläden der Stadt und lassen sich eine Biene stechen. "Die Biene steht für harte Arbeit und dafür, dass man hier aufrecht und solidarisch ist", erklärte die 32-jährige Naomie Johnson, als sie sich am Freitag ein Bienen-Tattoo stechen ließ.

Ihr Tätowierer im Studio "Tattitude" hat allein am Vortag 15 Bienen-Bilder gestochen. Hunderte Mancunians, wie die Einwohner Manchesters genannt werden, haben allein hier eine Bienen-Tätowierung angefragt - auch weil die Kosten von 50 Pfund (57,79 Euro) an einen Hilfsfonds für die Opfer des Selbstmordattentats gehen.

Zum Symbol geworden ist die arbeitsame Biene bereits seit dem rasanten Aufstieg Manchesters während der industriellen Revolution. Vom Stadtwappen über den Mosaikboden im Rathaus bis zu Laternenpfählen ist sie überall in der Stadt zu finden.

Nun ist sie auch Sinnbild für den Zusammenhalt der Menschen von Manchester geworden. Wegen des großen Andrangs wollen viele Tattoo-Studios Überstunden machen. Die 19-jährige Stephanie Gilchrist, die sich eine Biene aufs Handgelenk stechen lässt, hat bereits seit langem über eine Tätowierung nachgedacht. Jetzt hat sie sich für die Biene entschieden. "Um etwas zu tun", sagt sie.