Pele via Twitter bei Abschlussfeier dabei
Brasiliens Fußballlegende Pele hat nach der Eröffnungs- auch bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gefehlt. Während der Zeremonie waren er beziehungsweise sein Team aber im Kurznachrichtendienst Twitter sehr aktiv.
Pele (75) dankte seinem "Freund" Carlos Nuzmann, dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees für die Organisation der Spiele.
Ein besonderer Glückwunsch ging an die Fußballer um Neymar, die das erste Olympiagold geholt hatten. "Mein Traum ist Realität geworden", so Pele. Und: "Brasilien hat die Welt mit offenen Armen empfangen und allen unseren besonderen Lebensstil gezeigt."
Ihm war die Entzündung des Olympischen Feuers angeboten worden, er hatte aber offiziell aus gesundheitlichen Gründen abgesagt.
Pro-Einwohner-Ranking: Grenada siegt vor Bahamas
Im offiziellen Olympia-Medaillenspiegel liegen die USA unangefochten vorn - aber wer war pro Einwohner in Rio de Janeiro am erfolgreichsten? Die Antwort lautet: Grenada, trotz nur einer Medaille. Knapp 110.000 Menschen leben in dem karibischen Inselstaat, für den Kirani James im 400-Meter-Sprint Silber gewann. James hatte 2012 auch die erste und einzige weitere Medaille für Grenada gewonnen, damals die goldene.
Die zweitbeste Quote pro Einwohner weisen die Bahamas auf - zwei Medaillen stehen gerade einmal 320 000 Einwohnern gegenüber. Das Land ist mit einer Goldmedaille auch das mit der höchsten Dichte an Olympiasiegern. Es folgt Neuseeland: Etwa 4,4 Millionen Kiwis durften sich über 18 Medaillen freuen - das bedeutet 250 000 Einwohner pro Plakette. Knapp dahinter liegt Jamaika, auch dank Usain Bolt, mit einer Quote von rund 270 000 Einwohnern pro Medaille in Rio.
Olympia-TV-Sender gestartet
Der olympische Fernsehsender ist gestartet. Mit dem Erlöschen der olympischen Flamme im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro nahm der Sender in der Nacht zum Montag den Betrieb auf. Es ist eines der ehrgeizigsten Vorhaben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die Programmmacher versprechen den Eintritt der olympischen Bewegung ins digitale Zeitalter.
Das Projekt war Ende 2014 von den IOC-Mitgliedern beschlossen worden. Bei einer Präsentation hatte Direktor Yiannis Exarchos im Vorfeld des Sendestarts gesagt: "Die olympische Bewegung will der jungen Generation den Sport und einen aktiveren Lebensstil näher bringen. Das ist das Ziel." Programm und Inhalte sollen für Smartphones optimiert sein und leicht in sozialen Netzwerken konsumiert und geteilt werden können. "Man sollte diesen Sender eher eine digitale Dialog-Plattform nennen", hatte Exarchos erläutert.
Der Kanal ist kostenlos und soll 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr auf Sendung sein. Zunächst sendet er in Englisch. Angebote in anderen Sprachen sollen folgen. Mit dem Ende der Olympischen Spiele in Rio stehen in den Shops von Google und Apple die Apps bereit. Es gibt zudem eine Webseite. Das Programm ist ein Mix aus Sportereignissen, aufbereitetem Archivmaterial, Nachrichten, Dokumentationen.
Der Sender hat seinen Sitz in der spanischen Hauptstadt Madrid und beschäftigt ein Team von etwa 90 Mitarbeitern aus 21 Ländern. Das vom IOC für den Zeitraum von 2014 bis 2021 genehmigte Budget beläuft sich auf 490 Millionen Euro.
Vier Millionen Menschen am Olympia-Boulevard
Rund vier Millionen Menschen haben während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro den Olympia-Boulevard in der Hafengegend der Atlantik-Metropole besucht. Das berichtete das Portal "O Globo" unter Verweis auf Angaben der Stadt. Hier war auch das olympische Feuer installiert worden, der Platz entwickelte sich zu einem beliebten Foto-Motiv.
Vor Olympia war die Gegend, wo sich einst einer der größten Sklavenmärkte der Welt befand, eine No-Go-Area. Neue Museen, Musik-und Kulturangebote lockten vor allem Brasilianer zum Flanieren am Meer entlang in Rios Zentrum.
Der Boulevard wurde für die Einheimischen zum zentralen Olympia-Anlaufpunkt und Feierzentrum, obwohl hier keine Sportstätten waren. Der Olympiapark im Stadtteil Barra ist 37 Kilometer entfernt.
Japans Premierminister als Super Mario
Rio hat das gelbe Maskottchen Vinicius, eine Kreuzung aus Affe und Wildkatze. Tokio schickt als Kontrast zum tapsigen Vinicius die Videospielfigur Super Mario auf eine rasante Lichtshow-Reise. Zur Überraschung stand nach der virtuellen Reise plötzlich auf einem Podest in der Mitte des Stadions ein leibhaftiger Super Mario. Er nahm die Maske ab, zum Vorschein kam: Japans Premierminister Shinzo Abe.
Bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele am Sonntagabend (Ortszeit) im Maracana-Stadion zeigten die Gastgeber der nächsten Sommerspiele 2020, dass sie nach den problembehafteten Spielen in Rio Spiele der Perfektion bieten wollen.
Alle Infos zur Abschlussfeier gibt's hier:
US-Herren holten zum dritten Mal in Serie Basketball-Gold
Die USA sind ihrer Favoritenrolle im olympischen Basketball-Turnier der Herren gerecht geworden. Das Team um Superstar Kevin Durant setzte sich am Sonntag im Finale gegen Serbien souverän mit 96:66 (52:29) durch. Die US-Stars holten sich damit nicht nur ihr drittes Olympia-Gold in Serie, sondern auch das letzte, das bei den Spielen in Rio de Janeiro vergeben wurde.
Überragender Mann im Endspiel war Durant, der 30 Punkte erzielte. Mit 46 Goldmedaillen in 306 Bewerben beendete die USA auch den Medaillenspiegel der Rio-Spiele als unangefochtene Nummer eins.

Politischer Protest des Marathon-Zweiten: "Vielleicht töten sie mich"
Mit einer symbolträchtigen Geste und einer leidenschaftlichen Ansprache vor Journalisten hat der Äthiopier Feyisa Lilesa beim olympischen Marathon gegen die politischen Verhältnisse in seiner Heimat protestiert. Der Silbermedaillengewinner war am Sonntag in Rio de Janeiro mit erhobenen und überkreuzten Armen ins Ziel gerannt. Damit wollte er auf die politischen Gefangenen aufmerksam machen.
Der Kummer von Feyisa Lilesa gilt den Oromos, einer ethnischen Minderheit in seinem Heimatland Äthiopien. In den vergangenen neun Monaten wurden laut Lilesa rund tausend Oromos von Regierung und Militär umgebracht.
Der Olympia-Zweite weiß, dass seine Darstellung im offiziellen Äthiopien nicht gut ankommen wird. "Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich jetzt zurückkehre", sagte Lilesa. "Vielleicht werden sie mich töten, vielleicht werden sie mich einsperren." Lilesa sagte auch, unter den Gefangenen und Getöteten seien einige seiner Freunde, Bekannten und Verwandten gewesen.
Sein politisches Engagement auf der olympischen Bühne könnte dem 26-Jährigen noch einigen Ärger einbringen. Die Regel 50.3 der olympischen Charta verbietet den Sportlern "jede Demonstration oder politische, religiöse oder rassische Propaganda an den olympischen Städten, Austragungsorten (...)". Mögliche Strafmaßnahmen sind eine Rüge, Entziehung der Akkreditierung oder im schlimmsten Fall eine Disqualifikation.

Dänemarks Handballer erstmals Olympiasieger
Dänemarks Handballer sind erstmals Olympiasieger. Die Skandinavier krönten ihren Auftritt beim olympischen Turnier in Rio de Janeiro mit dem Gold-Coup. Im Finale am Sonntag stoppten die Dänen mit dem 28:26 (16:14) den Siegeszug von Weltmeister Frankreich, der mit einem Erfolg den olympischen Hattrick hätte feiern können.
Überragender Werfer beim Rio-Sieger war einmal mehr Superstar Mikkel Hansen vom französischen Doublegewinner Paris Saint-Germain mit acht Toren. Zuvor hatte Europameister Deutschland mit einem 31:25-Erfolg gegen Polen Olympia-Bronze gewonnen.
Dänemark, Europameister 2008 und 2012, der im Halbfinale Polen erst nach Verlängerung mit 29:28 bezwungen hatte, ließ sich nicht vom frühen Rückstand beeindrucken. Die Dänen nutzten gegen die körperlich robusten Franzosen ihre Chancen resolut aus. Zwischenzeitlich erspielte sich das Team vom isländischen Trainer Gudmundur Gudmundsson eine komfortable Fünf-Tore-Führung (40.). Der Schlussspurt der französischen Mannschaft um Welthandballer Nikola Karabatic kam zu spät. Dänemark brachte den Vorsprung über die Zeit.
Bronze weg: "Strip" wütender mongolischer Ringer-Trainer
Schlusstag der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro hat einen "Strip-Eklat" gebracht: Aus Protest gegen den Verlust einer sicher geglaubten Bronzemedaille haben sich zwei mongolische Trainer zum Abschluss der olympischen Ringer-Wettbewerbe ausgezogen, einer von ihnen bis auf die Unterhose.
Ihr Schützling Mandakhnaran Ganzorig lief am Sonntag in Rio angesichts der 7:6-Führung gegen den Usbeken Ikhtiyor Navruzov bereits in den Schlusssekunden des Kampfes der Freistil-Klasse bei 65 Kilogramm jubelnd über die Matte. Usbekistan legte gegen den Ausgang des Duells erfolgreich Protest ein, Navruzov erhielt nachträglich noch einen Punkt und gewann Bronze, da bei Unentschieden die letzte Wertung entscheidet.
Der bis dahin noch feiernde Ganzorig sank daraufhin enttäuscht auf die Knie, Trainer Byambarenchin Bayoraa zog Schuhe und Hemd aus und warf sie wutentbrannt vor dem Kampfgericht auf die Matte. Sein Kollege Tsenrenbataar Tsostbayar entkleidete sich fast vollständig. Das brasilianische Publikums reagierte darauf mit "Mongolei, Mongolei"-Sprechchören.

Brasiliens Volleyballer zum dritten Mal Olympiasieger
Brasiliens Volleyballer haben sich zum dritten Mal zu Olympiasiegern gekrönt. Die Gastgeber feierten am Schlusstag einen 3:0-(22,26,24)-Finalsieg über Italien und bescherten ihrem Land bereits die siebente Goldmedaille bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro. Der bisherige brasilianische Rekord lag bei fünf Olympiasiegen 2004 in Athen.
In einem sehr intensiven Endspiel leistete sich die Mannschaft des an der Seitenlinie phasenweise tobenden Nationaltrainers Bernardo Rezende insgesamt weniger leichte Fehler als die Südeuropäer und war auch im Aufschlag sicherer. Vor allem der zweite Durchgang bei der Neuauflage des Finales von 2004 in Athen, das die Brasilianer bereits gewonnen hatten, bot Hochspannung. Die Südamerikaner konnten ihre ersten beiden Satzbälle nicht nutzen. Nach einem Block des wieder einmal starken Außenangreifers Wallace sicherten sich die Gastgeber jedoch schließlich doch den Durchgang.
Die Brasilianer bewahrten in ihrem vierten Olympia-Finale en suite die leidenschaftlichen Fans im Maracanazinho damit vor einer weiteren Volleyball-Enttäuschung. Denn die hoch favorisierte Frauen-Auswahl hatte ihren Traum vom dritten Olympiasieg in Serie bereits im Viertelfinale nach einer knappen 2:3-Niederlage gegen China begraben müssen. Die Asiatinnen holten später mit einem 3:1 gegen Überraschungsfinalist Serbien auch ihr drittes Gold.
Die USA hatten sich bei den Männern zuvor Bronze gesichert. Die Mannschaft um Star Matt Anderson bezwang London-Olympiasieger Russland nach einer irren Aufholjagd noch mit 3:2 (-23,-21,19,19,13).
