Das waren die 90. Oscars
Einen großen Abräumer gab es bei den Jubiläums-Oscars nicht. "The Shape of Water" bekommt insgesamt vier Trophäen, davon die beiden großen für den besten Film und die beste Regie.
Sam Rockwell als bester Nebendarsteller und Frances McDormand als beste Hauptdarstellerin holen die beiden Statuen für "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri". Auch "Blade Runner 2049" wird zwei Mal ausgezeichnet - für die beste Kamera und die besten Spezialeffekte.
"Dunkirk" bekommt die Oscars für den besten Schnitt, den besten Tonschnitt und die beste Tonmischung.
Bester Hauptdarsteller ist Gary Oldman ("Darkest Hour").
Für ihren Part als Eislauf-Mutter wird Allison Janney als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Jordan Peele bekommt für "Get Out" als erster Afro-Amerikaner den Academy Award für das beste Original-Drehbuch.
Diversität, Einwanderer, #MeToo und "Time's Up" kamen während der Verleihung immer wieder vor, spielten aber nicht die dominierende Rolle. Moderator Jimmy Kimmel führte charmant durch den Abend, ging nie unter die Gürtelline. Eine der letzten Pointen setzte Guillermo del Toros, als er den Oscar für den besten Film entgegennahm. Der Regisseur schaute er ganz schnell im Kuvert nach, ob auch "The Shape of Water" drinsteckte.
The Shape of Water - Guillermo del Toro
"Ich bin sehr, sehr stolz. Als kleiner Bub in Mexiko hatte ich einen Traum, ich hätte nicht geglaubt, dass er wahr wird. An alle da draußen, wenn ihr einen Traum habt: Das ist eine Tür, stoßt sie auf!", sagte Regisseur Guillermo del Toro.
Bester Film
Mit zittirigen Finger öffnet Warren Beatty den Umschlag...
"And the Oscar goes to... The Shape of Water

Zweite Chance für Bonny und Clyde
Déjà-vu beim besten Film: Faye Dunaway und Warren Beatty, die die Umschlag-Verwechslung mit ausbaden mussten - bekommen einen zweiten Versuch. Sie dürfen wieder den letzten Oscar des Abends vergeben. Ob das gut geht?
Frances McDormand
"Ich hyperventiliere etwas, also falls ich von der Bühne falle, stellt mich wieder auf, denn ich habe etwas zu sagen." Frances McDormand vergleicht ihr Gefühl mit einer der Halfpipe-Snowboarderinnen bei den Olympischen Winterspielen, die sich zig-mal um die eigene Achse gedreht hat.
Dann bedankt sie sich - bei ihrem "Three Billboards"-Regisseur, ihren Kollegen. Und ihrem "Clan: Ihrem Ehemann Joel Coen und ihrem Schwager.
Frances McDormand bittet alle Frauen, die dieses Jahr nominiert wurden, mit im Saal aufzustehen. "Seht euch um. Wir alle haben eine Geschichte zu erzählen. Und wir brauchen Geld, um unsere Projekte zu finanzieren. Wenn ihr nachher auf den Partys seid, sprecht noch nicht mit uns darüber. Ladet uns in ein paar Tagen in eure Büros ein, oder kommt in unsere - wie es euch besser passt - und wir erzählen euch davon."
Am Ende sprach sie zwei Worte: "Inclusion rider". Was das ist? Eine Klausel, die jeder Schauspieler in seinen Vertrag verankern lassen kann, die eine bestimmten Prozentsatz von Diversität sowohl bei der Besetzung als auch bei der Crew hinter der Kamera festsetzt.
Beste Hauptdarstellerin
Jennifer Lawrence und Jodie Foster kommen auf die Bühne. Letzter auf Krücken. "Was ist dir passiert?", will Lawrence wissen. "Streep!" Ein bisschen wird noch gefrotzelt, dann geht es zur Sache. Gibt es auch bei den Frauen den Sieg der Favoritin?
Ja! Der Oscar geht an Frances McDormand
Gary Oldman
"Mein tiefster Dank an die Academy", sagt der tief bewegte Gary Oldman. "Filme haben einen jungen Mann aus Süd-London inspiriert, einen Traum zu haben. Danke an alle, die ihn wahr gemacht haben."
"Ich möchte meiner Mutter danken. Sie ist älter als der Oscar. Sie ist 99 Jahre jung dieses Jahr. Danke für deine Liebe und deine Unterstützung. Und stell das Teewasser auf. Ich bringe einen Oscar mit!"
Der beste Schauspieler
Endspurt: Es ist an der Zet, den besten Schauspieler auszuzeichnen. Wird es Gary Oldman, der große Favorit? Oder Daniel Day Lewis für seinen vermutlich letzten Film? Oder der Jungstar Timothee Chalamet?
Der Oscar geht an... den großen Favoriten Gary Oldman. Es ist sein erster.
Regie-Oscar
Beim vierten Anlauf hat es geklappt: Guillermo del Toro bekommt den Oscar für die beste Regie in "The Shape of Water".
Del Toro setzte sich gegen Christopher Nolan ("Dunkirk"), Jordan Peele ("Get Out"), Paul Thomas Anderson ("Phantom Thread") und auch die zuletzt als Geheimfavoritin gehandelte Greta Gerwig ("Lady Bird") durch.
Der älteste Gewinner des Jahres
James Ivory bekam mit 89 Jahren seinen ersten Oscar.
