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Brand in Notre-Dame

Brand in Notre-Dame gelöscht: Paris nach dem Inferno

Ein verheerendes Feuer hat die weltberühmte Pariser Kathedrale Notre-Dame verwüstet. Über Stunden schlugen am Montagabend Flammen lichterloh aus dem Dachstuhl des Wahrzeichens der französischen Hauptstadt, über dem monumentalen Sakralbau war eine riesige Rauchsäule zu sehen.

Die Flammen brachten den 93 Meter hohen Dachreiter aus dem 19. Jahrhundert zum Einsturz und zerstörten weite Teile des Dachstuhls. Das Feuer war am Dienstagvormittag komplett gelöscht.   

Die Struktur der gotischen Kathedrale und die Fassade mit den beiden Haupttürmen konnten gerettet werden. Zwischenzeitlich hatte die Feuerwehr befürchtet, die gesamte Kirche könnte einstürzen. Fachleute entdeckten jedoch "einige Schwachstellen" im Gebäude. Diese betreffen vor allem das Gewölbe, also die Gebäudedecke, sagte der Innen-Staatssekretär. Auch ein Giebel im nördlichen Querschiff sei betroffen. Er sei deshalb abgesichert worden.

Die Pariser Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein "Unfall" zu dem Großbrand geführt hatte und schließt Brandstiftung aus.

Erste Großspender versprachen Hunderte Millionen Euro für den Wiederaufbau. Allein die drei französischen Milliardärsfamilien Arnault, Pinault und Bettencourt-Meyers wollen insgesamt eine halbe Milliarde Euro geben.   

Wir berichten in einem Blog über die aktuellen Entwicklungen nach dem Brand in Paris:

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Österreichs Regierung bietet Hilfe an

Wie die Tageszeitung Österreich in ihrer Sonntagsausgabe berichtet, bietet Österreichs Regierung Frankreich Unterstützung beim Wiederaufbau von Notre Dame an. In einem Brief, der der Zeitung vorliege, würden sich Bundeskanzler Sebastian Kurz und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (beide ÖVP) an Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron wenden. Es gehe vor allem um die Sicherheit des Architekturjuwels nach dem Wiederaufbau. In dem Brief heiße es: "Wir haben seit dem tragischen Brand in der Wiener Hofburg große Erfahrung im Wiederaufbau kulturellen Erbes. Wenn diese Exoertise bei Notre-Dame helfen kann, leisten wir selbstverständlich unseren Beitrag."

So seien nach dem Hofburgbrand 1992 Brandmeldeanlagen, Brandabschnitte, Nasssteigleitungen und Wandhydranten geschaffen worden, so Ministerin Schramböck.

Wiederaufbau in 5 Jahren "machbar"

Bei einem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron anberaumten Treffen zum Wiederaufbau der Kathedrale haben mehrere Teilnehmer einen Zeitplan von fünf Jahren als "machbar" eingeschätzt.

"Fünf Jahre bis zur Wiedereröffnung von Notre-Dame ist absolut plausibel",

sagte etwa der Regierungsbeauftragte für Kulturgüter, Stéphane Bern, nach dem Treffen im Elysée-Palast.

Bei der Zusammenkunft war auch der 70-jährige frühere französische Generalstabschef Jean-Louis Georgelin anwesend, der am Vormittag zum "Mister Wiederaufbau" ernannt worden war.

Georgelin habe unter anderem eine ausführliche Bestandsaufnahme binnen zwei Monaten und einen Vertreter in allen Ministerien verlangt, sagte Bern. Er sei in den kommenden fünf Jahren dem Präsidenten direkt Rechenschaft schuldig.

An dem hochrangig besetzten Treffen nahmen unter anderem Premierminister Edouard Philippe, Wirtschaftsminister Bruno Le Maire, Außenminister Yves Le Drian, Innenminister Christophe Castaner, Kulturminister Franck Riester sowie die Unesco-Chefin Audrey Azoulay, der Pariser Erzbischof Michel Aupetit und der Chef der nationalen Denkmalbehörde, Philippe Bélaval, teil.

Tag zwei nach dem Feuer: Was heute in Paris geschah

In der zweitgrößten Pariser Kirche Saint-Sulpice haben Gläubige eine vorösterliche Messe gefeiert. Der Erzbischof Michel Aupetit hatte dazu eingeladen. Die sogenannte Chrisammesse sollte eigentlich in Notre-Dame stattfinden.

Die Kathedrale sei zwar teilweise zusammengestürzt, sagte Aupetit über die Brandkatastrophe. Er betonte jedoch mehrfach:

"Wir werden unsere Kirche wieder aufbauen."

Auch Brigitte Macron und Innenminister Christophe Castaner waren gekommen.

Vor der Kirche im Stadtteil Saint-Germain-des-Pres versammelten sich Hunderte Menschen. Eine Großbildleinwand war aufgebaut. Die Kirche Saint-Sulpice ist nach Notre-Dame die größte Kirche in Paris. Kurz nach 18.50 Uhr läuteten auch dort die Glocken - die französische Bischofskonferenz hatte alle Kathedralen im Land aus Solidarität mit Notre-Dame dazu aufgerufen.

"Wir müssen unsere Kirche im allgemeinen Sinne wieder aufbauen",

sagte der Pariser Erzbischof weiter. Er spielte damit auf Skandale der jüngsten Zeit an - so war der Erzbischof von Lyon, Philippe Barbarin, von einem Gericht wegen Vertuschung von Missbrauch verurteilt worden.

Abbildung von:

Trump telefonierte nach Feuer mit Papst

Nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame hat US-Präsident Donald Trump mit Papst Franziskus telefoniert. Er habe dem Papst wegen des „schrecklichen und zerstörerischen“ Feuers das Mitgefühl der Menschen in den USA ausgesprochen und Hilfe von Experten beim Wiederaufbau angeboten, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter.

"Über 100 Tonnen Blei geschmolzen"

ORF-Korrespondentin Raffaela Schaidreiter erklärt, warum die Gefahr nach dem Brand in Notre-Dame noch nicht gebannt ist.

Stadt Paris ehrt Feuerwehrleute und Helfer

Die Stadt Paris ehrt die Feuerwehrleute und andere Helfer, die zur Rettung Notre-Dames vor den Flammen beigetragen haben. Sie stehen am Donnerstag im Mittelpunkt einer Feierstunde vor dem Rathaus, die um 16.15 Uhr beginnt, wie die Stadtverwaltung ankündigte.

Bürgermeisterin Anne Hidalgo sowie der Dekan des Gotteshauses, Patrick Chauvet, werden Ansprachen halten. Auch Feuerwehr-Kommandeur Jean-Claude Gallet wird sprechen. Er stand den rund 400 Einsatzkräften vor, die Dienstagfrüh den Großbrand der Kirche gelöscht hatten.

Herzergreifender Hilferuf: Twitter-Nutzerin auf der Suche nach Vater und Tochter

Mit einem ganz besonderen Hilferuf hat sich die 23-jährige Brooke Windsor an die Twitter-Gemeinde gewandt: Sie postete ein Bild, auf dem ein Vater mit seiner Tochter vor der Kathedrale Notre-Dame in Paris zu sehen ist.

Die Touristin ist nun auf der Suche nach dem Mann und dem Kind. Das Foto entstand nämlich nur etwa eine Stunde, bevor der Dachstuhl des geschichtsträchtigen Bauwerkes in Flammen aufging.

"Beinahe wäre ich hingegangen und hätte gefragt, ob er das Foto haben will. Nun wünschte ich, ich hätte es getan", so die 23-Jährige, die als Touristin in Paris war. "Twitter, wenn du zaubern kannst, bitte hilf mir, ihn zu finden." Bisher wurde der Tweet der jungen Frau mehr als 210.000 Mal geteilt. Vater und Tochter haben sich bisher jedoch nicht gemeldet.

Zahlreiche Probleme und Herausforderungen beim Wiederaufbau

Nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame rückt die Frage nach dem Wiederaufbau in den Vordergrund. Wie lange dauert die Restaurierung, ist eine originalgetreue Wiederherstellung möglich, und mit welchen Kosten ist zu rechnen? Das sind die Herausforderungen für die nächsten Jahre.

Wiener Philharmoniker spielen in Berlin für Paris

Die Wiener Philharmoniker wollen ideell den Wiederaufbau der brandzerstörten Kathedrale von Notre-Dame unterstützen: Das Spitzenorchester wird sein Konzert am 2. Mai im Berliner Dom, das im Rahmen des "Anton-Bruckner-Kathedralenprojekts" der Fondazione Pro Arte e Musica Sacra stattfindet, unter das Motto "Zusammenstehen! Solidarität für Notre-Dame de Paris" stellen.

"Mit dem Bruckner-Kathedralenkonzert möchten wir die Menschen sensibilisieren, die Wiederaufbauarbeiten der durch das tragische Feuer zerstörten Notre-Dame zu unterstützen",

so Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer am Mittwoch in einer Aussendung. Dirigiert wird die 2. Symphonie von Bruckner von Christian Thielemann.

Abbildung von: Wiener Philharmoniker spielen in Berlin für Paris
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