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Shalom!
Einen wunderwunderwunderschönen guten Abend, liebe Leserinnen und Leser. Schön, dass ihr hierher gefunden habt.
In knapp einer Stunde startet der Eurovision Song Contest zum 64. Mal – heuer in Tel Aviv. Wenn ihr keines der bis zu 490 Euro teuren Tickets mehr ergattert habt oder gerade kein Fernseher in der Nähe steht, seid ihr bei uns genau richtig.
Wir geleiten euch heute durch den Abend und kommentieren das Geschehen hier im Liveticker.
Beim Finale in der Altice Arena Kiew wetteifern heute 26 Länder um die begehrteste Sangeskrone Europas. Österreich hat den Sprung in die Endrunde ja verpasst, aber mit Conchita Wurst sind wir im Showprogramm heute bestens vertreten. Und auch sonst verspricht das ein ganz unterhaltsamer und spannender Abend zu werden. Wir freuen uns!

Von Malta bis Spanien: Die Startreihenfolge

Was uns heute erwartet ...
Eine Australierin baumelt in vier Metern Höhe am Spieß und singt Oper – das gibt es nur beim Song Contest. Und auch sonst ist der ESC heuer genretechnisch traditionell breit aufgestellt. An Effekten, Pyro und Wind wird nicht gespart, es gibt schreiende Schnulzensängerinnen und schmachtende Balladenträllerer genauso wie Vertreter der Partypop-Fraktion, bei denen das Füße stillhalten schwerfällt. Und sogar für Rammstein-Fans ist was dabei.
Auch in Sachen Outfits kennt der ESC-Zirkus bekanntlich keine Grenzen – vom ledernen Fetisch-Look über fragwürdige Kleider bis hin zur Reinkarnation der jungen Britney Spears wird uns heute allerhand geboten.
Angeberwissen
❓ Wie kann es sein, dass Israel, Marokko oder Aserbaidschan beim ESC teilnehmen?
Die Teilnehmerländer des Eurovision Song Contests richten sich nicht nach der geografischen Lage in Europa, sondern nach der Mitgliedschaft in der Rundfunkunion EBU (European Broadcasting Union) mit Hauptsitz in Genf. Die 1950 gegründete EBU hat derzeit 73 Mitglieder in 56 Ländern, wozu auch Nationen in Nordafrika und dem Nahen Osten gehören.
❓ Und wie kommt dann Australien ohne EBU-Mitgliedschaft zu ESC-Ehren?
Australien, seit vielen Jahren mit einer der fanatischsten ESC-Fan-Communitys gesegnet, wurde auf Betreiben des ORF zum Jubiläums-ESC in Wien 2015 eingeladen – eigentlich nur ausnahmsweise. Aufgrund des Erfolges des sympathischen Teilnehmers Guy Sebastian wurde die Idee dann verlängert. Down Under ist also irgendwie schon fixer Part of the Family.

Wie läuft die Abstimmung ab?
Alle Teilnehmer-Länder dürfen im Finale ihre Punkte vergeben, auch diejenigen, die bereits in den Halbfinals ausgeschieden sind. Nach dem Auftritt der 26 Kandidaten können die Zuschauer per Telefon, SMS und App ihre Stimme abgeben.
Zuvor haben bereits nationale Fachjurys aus allen Ländern ihre Stimme abgegeben. Verkündet werden dann zunächst die Jury-Wertungen – dabei bekommt jedes Land Punkte, das in der Jurywertung in den Top 10 landet. Das beste Land bekommt zwölf, das zweitbeste zehn, das drittbeste acht Punkte, dann geht es einzelpunkteweise runter bis eins. Nach den Jurys werden dann die Publikumspunkte von den Moderatoren vorgelesen. Gewinner ist das Land mit den meisten Punkten.
Ausgeglichenes Verhältnis bei der Moderation
Topmodel Bar Refaeli (33), Moderator Erez Tal (57), TV-Star Assi Azar (39) und YouTuberin Lucy Ayoub (26) sind die Gastgeber in Tel Aviv. Damit hat sich der ausrichtende Fernsehsender Kan für zwei weibliche und zwei männliche Moderatoren entschieden.
Vergangenes Jahr führte in Portugal ein Damen-Vierer durch die Liveshows.
Es geht los!
Bevor die Übertragung des ESC als Veranstaltung der Europäischen Rundfunkunion EBU richtig startet, ertönt in der Regel die Eurovision-Fanfare. Bekannt ist sie sicherlich den meisten, weil sie früher auch vor "Wetten, dass..?" gespielt wurde.
Komponiert hat sie der Franzose Marc-Antoine Charpentier, der im 17. Jahrhundert lebte. In den 1950er Jahren entschied die EBU, dessen "Te Deum" als ihre Hymne einzuführen.
Vier Stunden Spektakel!
Vor uns liegt das längste Song-Contest-Finale der Geschichte. Geschlagene vier Stunden Showprogramm haben die Israelis sich ausgedacht. Wir sind gespannt, nach einem unterhaltsamen Einspielfilmchen (das womöglich ein paar Milliönchen verschluckt hat), gibt's jetzt erstmal das Opening, das von Vorjahressiegerin Netta angestimmt wird.
Es folgt der Einmarsch der 26 Finalisten und ihrer Nationalflaggen. Zwischendurch sind auch ESC-Künstler aus Israel zu sehen: Dana International, die Siegerin von 1998, und die erste israelische ESC-Teilnehmerin Ilanit von 1973.