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Verkehrsdiskussion

Expertenrunde im Congress zu „Verkehrskollaps in Tirol"

„Verkehrskollaps auf Tirols Straßen - Gegenwart und Zukunft" war der Titel einer hochkarätigen Diskussionsrunde, die am Montag ab 19 Uhr im Saal Innsbruck des Congress Innsbruck über die Bühne ging.

Auf Einladung der Landesgruppe Tirol des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) hielten LH Günther Platter und LHStv. Ingrid Felipe Eingangsstatements. Christian Molzer, der Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße im Amt der Tiroler Landesregierung, beleuchtete die Entwicklung des Straßenverkehrs auf den wichtigsten Tiroler Straßenabschnitten.

Der frühere BBT-Chef Konrad Bergmeister ging der Frage nach, inwieweit die Schiene Tirols Straßen entlasten kann (Stichwort Brennerbasistunnel).

Weiters am Podium: Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele, Alexander Jug vom Verkehrsverbund Tirol, Markus Mailer (Uni Innsbruck) und Europarechtsexperte Walter Obwexer. Durch den Abend führte Mario Zenhäusern, Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung.

⬇️🎥 TT.com übertrug die Veranstaltung via Livestream Hier können sie das Video in voller Länge nachsehen:

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Tamara Stocker
Klara Hürlimann
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Noch zehn Minuten ...

Aktuell warten wir noch, bis sich der Saal füllt. Um 19 Uhr startet die Veranstaltung. Die Experten und Diskutanten sind bereits eingetroffen.

Abbildung von: Noch zehn Minuten ...

Der Saal füllt sich

In wenigen Minuten geht's los!

Abbildung von: Der Saal füllt sich

Die Teilnehmer

  • LH Günther Platter
  • LHStv. Ingrid Felipe
  • Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße im Amt der Tiroler Landesregierung
  • Konrad Bergmeister, ehemaliger BBT-Chef
  • Stefan Siegele, Asfinag-Geschäftsführer
  • Alexander Jug, VVT-Geschäftsführer
  • Markus Mailer, Verkehrsforscher der Uni Innsbruck
  • Walter Obwexer, Europarechtsexperte
Abbildung von: Die Teilnehmer

Eröffnungsworte von Landespolizeidirektor Helmut Tomac

Nicht nur wenn wie dieser Tage Wetterkapriolen den Verkehr lahmlegen, fragen wir uns:

  • Sind die Grenzen der Belastbarkeit bereits überschritten?
  • Was kommt noch auf uns zu?
  • Wie könnten entlastende Lösungen für die Zukunft ausschauen?

Diesen und weiteren Fragen wollen wir heute auf den Grund gehen. Ich freue mich, dass wir dazu Experten aus verschiedensten Bereichen gewinnen konnten.

Ganz besonders freuen wir uns auch über das Interesse und die Teilnahme von Ihnen, meine Damen und Herren.

An Begrifflichkeiten wie Blockabfertigung, Sonderfahrverbote für Lkw, Dosierampeln, Fahrverbote im Sommer- und Winterreiseverkehr haben Sie sich längst gewöhnt. Unsere Polizistinnen und Polizisten versuchen tagtäglich in vorderster Front, Unmögliches doch noch möglich zu machen, um den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

In den folgenden zwei Stunden werden wir unser Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und dann auch für Fragen zur Verfügung stehen.

Abbildung von: Eröffnungsworte von Landespolizeidirektor Helmut Tomac
Günther Platter:

Erster Impuls von LH Platter

"Es ist sehr wesentlich, dass man sich der Diskussion stellt und über Lösungsansätze spricht. Denn eines ist unumstritten: Das Thema Verkehr beschäftigt nicht nur die Politik, sondern verschiedenste Initiativen und die gesamte Bevölkerung.

Die Belastungsgrenze für Mensch Natur und Infrastruktur ist bereits jetzt schon überschritten. Es gibt hier Lösungsansätze, die absolut komplex sind - aber Tirol alleine kann das nicht bewältigen. Wir brauchen auch die Unterstützung unserer Nachbarn - von Bayern, Berlin, Wien, Südtirol, Trentino, Rom und Brüssel.

Auch wenn aus diesen Richtungen immer wieder massive Kritik kommt, werden wir mit den harten Maßnahmen nicht aufhören. Schönes Zureden ist zu wenig - es braucht einen notwendigen Druck, damit spürbar ist, dass wir Tiroler uns das nicht mehr gefallen lassen. Alleine ist dieser Korridor nicht bewältigbar."

Günther Platter:

"Ein Weitermachen wie bisher ist keine Option"

"Ich möchte heute in aller Deutlichkeit sagen: Ein Weitermachen wie bisher ist keine Option. Wir haben im Tiroler Landtag und in der Landesregierung Einhelligkeit, was die verschiedensten Maßnahmen betrifft - vom Lkw-Nachtfahrverbot bis hin zur Blockabfertigung.

Wir müssen einen Verkehrsstillstand vermeiden, darum sind auch noch weitere Maßnahmen vorgesehen, darunter auch das kritisierte Abfahrtverbot für Pkw. Es kann nicht sein, dass wir sowohl auf Autobahnen als auch in den Ortsgebieten so viel Stau haben, dass es für Einsatzkräfte kein Durchkommen mehr gibt."

Abbildung von: "Ein Weitermachen wie bisher ist keine Option"
Günther Platter:

"Das ist immer noch nur Papier, das ist zu wenig"

"Ich möchte mich sehr herzlich bedanken bei der Exekutive, dass wir Notmaßnahmen ergreifen können. Aber das ist nicht das Ziel. Das Ziel ist eine Reduktion des Verkehrs.

Wir wollen, dass die Lkws schon rechtzeitig informiert und dosiert werden. Es gibt intelligente Systeme, die wir realisiert haben wollen. Das ist immer noch nur Papier, das ist zu wenig. Wir wollen endlich Taten sehen. Wir haben 2012 einen Vertrag unterfertigt, wo alle diese Maßnahmen versprochen wurden. Passiert ist nichts.

Das zeigt diese Heftigkeit der Auseinandersetzung. Ich erwarte, dass das, was jetzt versprochen worden ist, endlich umgesetzt wird."


Günther Platter:

"Sind wir nicht auch selber Verursacher?"

"Wir haben auch beim Brennerbasistunnel mitbezahlt, weil das eine große Chance ist. Wenn man mit dem Zug von Innsbruck nach Bozen fährt, braucht man künftig nur noch 45 Minuten. Also das ist eine tolle Sache, man braucht aber auch Begleitmaßnahmen. Gut zureden ist in Ordnung, aber wir müssen eine sehr harte Diskussion führen.

Ich möchte auch noch den Individualverkehr ansprechen. Sind wir nicht auch selber Verursacher, dass wir einen so starken Pkw-Verkehr haben? Wer sitzt in der Früh alleine im Auto? Wir müssen auch selber umdenken, um zu schauen: Wie können wir das besser machen?

Wir müssen neue Modelle andenken bei den Bussen und Lkw mit Wasserstoffen. Diese technischen Neuerungen müssen umgesetzt werden. Ich bin der Meinung, dass wir die Trendwende noch nicht zu Stande gebracht haben."

Günther Platter:

"Wir brauchen vor allem einen hundertprozentigen Schulterschluss"

"Einerseits braucht es Druck, andererseits die politischen Gespräche, aber vor allem einen hundertprozentigen Schulterschluss. Da erwarte ich mir auch von der Regierung, dass ein Transitkapitel niedergeschrieben wird, damit wir vollste Unterstützung haben. Sonst werden wir auseinanderdividiert.

Es freut mich, wie viele Tiroler und Tirolerinnen heute gekommen sind, damit wir auch neue Ideen bekommen. Vielen Dank."

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