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Orkantief Sabine

Orkantief „Sabine" fegt über Europa hinweg – und streifte auch Tirol

Sturmtief "Sabine" hat in Teilen Europas am Sonntag und Montag für Schäden gesorgt. Das Zentrum des Sturms, der etwa in Großbritannien, Frankreich und Belgien "Ciara" genannt wird, lag erst nördlich von Schottland und verlagerte sich dann zur norwegischen Küste. In mehreren europäischen Ländern kamen Menschen in Folge des Sturmtiefs ums Leben.

In Österreich sind im Vergleich zu vielen nordeuropäischen Staaten die Folgen des Tiefs relativ gering ausgefallen. Personen kamen nicht zu Schaden, jedoch sorgten Spitzen von 100 km/h und darüber für Sachschäden und zahlreiche Feuerwehreinsätze in Tirol, Vorarlberg sowie in Nieder- und Oberösterreich. Tausende Stromausfälle wurden aus den beiden östlichen Bundesländern vermeldet.

Die ZAMG rief für die nordwestlich gelegenen Teile der vier Bundesländer die höchste von vier Warnstufen aus, im Gebirge wehten orkanartige Böen über 120 km/h, ZAMG-Spitzenwert wurde am Feuerkogel in Oberösterreich mit 149 km/h gemessen, am Tiroler Brunnenkogel waren es 147,6 km/h. In Tirol blieb die Sturm-Situation bis Montagnachmittag eher ruhig. Insgesamt verzeichnete man rund 30 Einsätze, der Großteil davon betraf auf Landes-und Gemeindestraßen gestürzte Bäume, hieß es von der Leitstelle Tirol.

Am Montagnachmittag hatte man es auch mit vereinzelten abgedeckten Häusern und Schäden an Kaminen zu tun – vor allem im Bezirk Reutte. Die sonstigen leichteren Schäden erstreckten sich über das gesamte Landesgebiet. Indes blieben am Montag aufgrund der Wetterverhältnisse auch mehrere Liftanlagen im Bundesland geschlossen – darunter unter anderem jene am Pitztaler und Stubaier Gletscher, am Innsbrucker Patscherkofel und in der Axamer Lizum

🚆 ✈️ "Sabine" hatte auch massive Auswirkungen auf den nationalen und internationalen Flug- und Bahnverkehr. Schon am Sonntag wurden Hunderte Flüge gestrichen. Die Deutsche Bahn rechnet auch am Dienstag mit Zugausfällen und Verspätungen. Vor allem im Werdenfelser Land rund um Garmisch-Partenkirchen und im Allgäu seien immer noch Bahnstrecken blockiert.

🌪️🌨️ Am Montag erreichte das Sturmtief „Sabine" auch Österreich. Die Kaltfront zog mit allerhand Wolken und teils kräftigem Regen und auch Schneefall herein. Allen voran in den Bergen tobt der Wind am heftigsten. Der vorläufige ZAMG-Spitzenwert wurde am Tiroler Brunnenkogel gemessen: 147,6 km/h. Aber auch in den Tälern tobte sich „Sabine“ aus.

⚠️🛑 In den nordwestlichen Landesteilen Österreichs wird der Wind auch am Dienstag noch einmal auffrischen, jedoch werden die Spitzen nur noch bei 60 bis 90 km/h liegen. Die ZAMG hat jedoch im nördlichen Tirol und Vorarlberg auch hier noch einmal die Höchstwarnstufe prognostiziert.

💨 In Bayern erreichte „Sabine" in tiefen Lagen am Montag neue Rekordwerte. Bei Fürstenzell (Landkreis Passau) wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) 154 Stundenkilometer gemessen. Über den Großen Arber, mit 1455 Metern höchster Berg des Bayerischen Waldes, fegte der Orkan mit bis zu 161 Stundenkilometern.

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Schon am Sonntag wurden Vorsichtsmaßnahmen getroffen

Europa stellt sich auf „einen der schadensträchtigsten Stürme der vergangenen Jahre“ ein – das hat Auswirkungen auf jeglichen Verkehr, den Schulunterricht und auch den Sport.

📊 GRAFIK | Wetterwarnungen für Österreich im Überblick

Abbildung von: 📊 GRAFIK  | Wetterwarnungen für Österreich im Überblick

🚆 Probleme im Westschweizer Bahnverkehr

Der Sturm "Sabine" hat heute Früh in der Westschweiz zu Problemen im Bahnverkehr geführt. Die Strecken zwischen Le Noirment und Tavannes sowie zwischen Saignelegier und Le Noirmont waren unterbrochen. Es musste mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden.

Einschränkungen durch den Sturm gab es ferner auf der Strecke Pruntrut - Bonfol, wie den Bahnverkehrsinformationen der SBB zu entnehmen ist. Zu Behinderungen im Bahnverkehr kam es darüber hinaus auf den Strecken zwischen Glovelier und La Chaux-de-Fonds.

Die Linien werden von den Chemin de fer du Jura betrieben. Auf dem Streckennetz der SBB gebe es derzeit keine Beeinträchtigungen, sagte ein SBB-Sprecher auf Anfrage.

🚆 ❌ Deutsche Bahn stellt Fernverkehrs-Züge bis 10 Uhr ein

 Der Fernverkehr der Deutschen Bahn steht bis mindestens 10 Uhr komplett still – das Unternehmen erwartet Störungen den ganzen Tag über.    

„Es ist leider schon jetzt absehbar, dass die Störungen am Montag den ganzen Tag über andauern werden.“

Auch im Regionalverkehr der Deutschen Bahn und der meisten Privatbahnen kommt es den ganz Tag über zu Stillstand oder erheblichen Einschränkungen, vielerorts geht erstmal gar nichts.   

In vielen Schulen in Deutschland fällt der Unterricht aus

Nicht nur den Tagesablauf Hunderttausender Pendler, auch den vieler Familien mit Schulkindern wirbelt „Sabine“ durcheinander: In vielen deutschen Schulen fällt der Unterricht aus, etwa in etlichen Großstädten Nordrhein-Westfalens sowie in Teilen von Bayern, Hessen, Niedersachsen und Bremen. Auch der baden-württembergische Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat allen Schülern empfohlen, daheim zu bleiben.   

💨 „Sabine" stürmt über Deutschland und zieht nach Österreich weiter

Die Kaltfront zieht sich aktuell vom Saarland über Südhessen nach Thüringen und Berlin“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am frühen Montagmorgen. Dort gebe es schwere bis orkanartige Böen.

Im Südosten Deutschlands „kommt noch alles“, das Unwetter werde hier in der ersten Tageshälfte erwartet.   

Der Orkan soll noch stundenlang weiter stürmen: Die stärksten Böen und teils auch Starkregen erwarten die Meteorologen jetzt für den Süden. Für die komplette Südhälfte Deutschlands gilt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) die zweithöchste Unwetterwarnstufe, für einige Regionen in Baden-Württemberg und Bayern sogar die höchste – hier ist „extremes Unwetter“ zu erwarten.   

Der Sturm soll dann auch Österreich erreichen. Besonders hart trifft es heute und morgen die Alpennordseite.Die Kaltfront zieht mit allerhand Wolken und teils kräftigem Regen und auch Schneefall herein. Allen voran in den Bergen (an der Alpennordseite) tobt der Wind am heftigsten – mit Orkanböen von bis zu 150 km/h und mehr, wie UBIMET-Meteorologe Manfred Spatzierer in einer Aussendung prognostiziert. Aber auch in den Tälern wird sich „Sabine“ austoben. Im Außerfern und in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel ist zudem mit kräftigem Regen zu rechnen.


🚑🚒 In Nordrhein-Westfalen bisher weniger Schäden an als befürchtet

Der schwere Sturm hat in der Nacht zum Montag im deutschen Nordrhein-Westfalen offenbar weniger Schäden angerichtet als vorab befürchtet. Zwar gab es Verletzte, über Todesopfer wurde zunächst aber nichts bekannt. In den meisten Fällen hatten es die Einsatzkräfte mit umgestürzten Bäumen zu tun. In einigen Ortschaften fiel der Strom aus.  

  • In Mülheim an der Ruhr hatten zwei Insassen eines Autos großes Glück: Ein 25 Meter hoher Baum erwischte ihren fahrenden Wagen im hinteren Bereich. Das Auto geriet ins Schleudern und landete im Straßengraben. Die beiden konnten sich selbst befreien. Nur leicht verletzt kamen sie in ein Krankenhaus. „Wäre das Fahrzeug nur eine Sekunde eher an der Stelle gewesen, hätte es wesentlich schlimmer ausgehen können“, berichtete die Feuerwehr Mülheim am frühen Montagmorgen.
  • In Paderborn wurde ein 16-Jähriger durch einen herabstürzenden Ast schwer verletzt. Er kam mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus.
  • In Essen wurde eine 47 Jahre alte Frau von einer herabstürzenden Schieferplatte leicht verletzt.
  • In Kleve kam eine junge Frau mit ihrem Wagen von der Straße ab. Weil sie befürchtete, dass sie in den Graben abrutschen könnte, traute sie sich nicht auszusteigen und rief die Feuerwehr. Sie konnte aus dem Fahrzeug gerettet, das Auto konnte geborgen werden, wie die Feuerwehr mitteilte.
  • In Aachen und in der Städteregion Aachen rückten die Einsatzkräfte bis 1 Uhr zu insgesamt 432 Einsätzen aus. In den meisten Fällen ging es um umgestürzte Bäume. Verletzte gab es keine.    

⚡ Stromausfälle in 90.000 Haushalten in Großbritannien

Das Sturmtief sorgte bisher nicht nur in Deutschland für Chaos und Störungen. In Großbritannien fiel in mehr als 90.000 Haushalten der Strom aus. Der Fährbetrieb zwischen Dover und Calais wurde eingestellt. In Schottland wurden drei Menschen verletzt, als das Dach eines Lokals teilweise einstürzte.


⚠️🌊 Warnung vor Sturmflut an der Nordseeküste

Das deutsche Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnte vor der Gefahr einer Sturmflut an der Nordseeküste sowie in Bremen und Hamburg. Am Montagnachmittag werde an der Nordseeküste sowie in Emden der Wasserpegel 1,50 bis 2,00 Meter höher liegen als das mittlere Hochwasser. Für den Abend ist demnach in Hamburg und Bremen mit einem ähnlichen Anschwellen der Wassermassen zu rechnen.


💨 Orkanböen mit mehr als 170 Stundenkilometern in Süddeutschland

Orkantief „Sabine“ hat es auf dem Feldberg im Schwarzwald in Deutschland mit Böen von mehr als 170 Stundenkilometern stürmen lassen.

Um 7 Uhr am Montagmorgen seien dort 177 Stundenkilometer registriert worden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit.

Auch auf dem Brocken im Harz stürmte es heftig: Dort gab es um 4 Uhr Böen mit 171 Stundenkilometern.

Bei Stürmen wie „Sabine“ werden meist auf den Bergen die Spitzengeschwindigkeiten gemessen.   

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