🧾 Expertenkommission präsentiert Ischgl-Bericht in Innsbruck

Das Interesse ist enorm. An die 35 nationale wie internationale Medienvertreter haben sich für die heute um 13 Uhr anberaumte Präsentation des Expertenberichts zum Ischgl-Krisenmanagement im Innsbrucker Haus der Musik angemeldet, bestätigt Kommissionsvorsitzender Ronald Rohrer.

▶️ Der Bericht soll offenlegen, wo und wem Fehler in der Eindämmung des Coronavirus im Paznauntal unterlaufen sind.   

▶️ Bereits am Vormittag wird Rohrer selbigen an Landeshauptmann Günther Platter (VP) überreichen. Am Nachmittag folgt die Info an die Opposition. Formal ist die Kommission ein Kind der schwarz-grünen Landesregierung. Weil von ihr eingesetzt. Den Ausschlag dazu hat freilich ein Mehrheitsbeschluss im Landtag gegeben. Und dem war wiederum ein immens großer Druck der Öffentlichkeit vorausgegangen. 

Zu viel war rund um den Corona-Hotspot Ischgl im Frühjahr an offenkundigen und mutmaßlichen Fehlern und Unterlassungen passiert, als dass Tirol um eine externe Untersuchung herumgekommen wäre. Es ist nachgewiesen, dass mehr als zehntausend Corona-Infektionen auf Ischgl und dessen Umfeld zurückzuführen sind.

▶️ Wann der Landtag sich mit dem Ischgl-Bericht befassen wird, ist offiziell noch immer nicht geklärt. Inoffiziell sind sich ÖVP, Grüne, FPÖ und NEOS längst einig, den Landtag damit am Freitag und somit letzten Tag der dieswöchigen regulären Oktober-Sitzung zu befassen. Ganztägig – mit offenem Ende. Viel ist auch davon abhängig, wie die Landesregierung mit "ihrem" Bericht umgehen wird.

▶️ Am Dienstag tagt die Regierung. Es wird darüber spekuliert, dass bereits dort ein dringlicher Antrag an den Landtag verfasst werden könnte. Ob nur allgemein oder bereits mit aus dem Bericht abgeleiteten Konsequenzen – das dürfte von der Eindeutigkeit des Berichtsergebnisses abhängen.

▶️ Für Liste Fritz wie FPÖ steht aber bereits im Vorfeld fest, dass sich Platter „nicht verstecken" werde können. Er stehe nicht nur als oberster Krisenmanager, sondern auch im Sinne der mittelbaren Bundesverwaltung in der Pflicht.

Sich jetzt nur auf Bezirkshauptmann Markus Maaß oder Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg einzuschießen, sei „zu billig", wie Liste-Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider meint. Auch für die Krisenkommunikation sei ausschließlich Platter verantwortlich, sagt FP-Chef Markus Abwerzger: „Ohne dessen Wissen geht kein Pressestatement hinaus."

(mami)