🧪 Testpflicht für Mayrhofen

Mayrhofen hat sich in den vergangenen Tagen zum Problemfall entwickelt: Mehrere Cluster sind dort aufgetreten, es gibt 42 Corona-Fälle, darunter 29 Verdachtsfälle auf die deutlich ansteckendere südafrikanische Coronavirus-Variante. Ab Samstag wird deshalb über die Zillertaler Gemeinde ein harter Lockdown verhängt, die 4000 Bürger sollen zugleich verpflichtet werden, sich zweimal einem PCR-Test zu unterziehen. Nur wenn der negativ und nicht älter als 72 Stunden ist, dürfen die Bewohner die Gemeinde verlassen. Für berufliche Einpendler gelten diese Beschränkungen nicht. Sie sind vorerst bis kommenden Mittwoch in Kraft.

▶️ Gestern setzte aber bereits eine Debatte darüber ein, warum noch bis Samstag zugewartet wird. SPÖ-Parteivorsitzender Georg Dornauer forderte gegenüber der TT eine raschere Vorgangsweise, schließlich gehe es um das Ansehen Tirols. Wegen der Verbreitung der südafrikanischen Corona-Mutation vor allem im Bezirk Schwaz – aktuell sind tirolweit 109 positive Fälle auf sie zurückzuführen, gestern kamen weitere 15 Verdachtsfälle hinzu – wurde bereits vor zweieinhalb Wochen über eine Isolierung des Zillertals debattiert. Tirol lehnte ab, danach kam die Reisewarnung und noch bis 3. März müssen Tiroler jetzt bei der Einreise in ein anderes Bundesland einen negativen Corona-Test vorweisen. Deutschland reagierte überhaupt mit einem Einreisestopp, ebenfalls bis 3. März.

▶️ Dornauer empfiehlt auch seinem Parteifreund und Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser aufgrund der hohen Infektionszahlen im Bezirk Hermagor, akut zu handeln. Dort ist das britische Virus für die vielen Ansteckungen verantwortlich.

▶️ Deshalb erklärte die Schweiz Kärnten neben der Steiermark und Niederösterreich zum Risikogebiet. Salzburg stand bereits auf der roten Liste. In Brüssel wird heute beim EU-Gipfel nicht nur über die Reisebeschränkungen diskutiert, sondern auch den so genannten Grünen Impfpass. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) setzt sich dafür ein, dass Corona-Geimpfte, Getestete und Genesene ihn erhalten. Sollte eine europäische Lösung nicht gelingen, werde man das Projekt „national angehen“.

▶️ Erleichterung könnte es vielleicht bald für Heimbewohner geben. Künftig sollen sie laut Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) zwei Besuche statt nur einen pro Woche empfangen dürfen, und zwar von jeweils höchstens zwei Personen. (TT)