💬 Kurz verteidigt Öffnungsschritte in Bild-Zeitung

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verteidigt gegenüber der deutschen Tageszeitung Bild die im Nachbarland mit Verwunderung aufgenommenen Öffnungsschritte in Österreich.

"Ein Lockdown, wo keiner mitmacht, hat wenig Sinn", sagte Kurz der Bild (Donnerstag).

▶️ Österreich setze aufs Testen. Die Betrachtung der Corona-Infektionszahlen allein sei daher nicht ausreichend. Gleichzeitig schloss er einen weiteren Lockdown nicht aus. Eine dritte Welle lasse sich nicht verhindern.

"Ich finde es wichtig, dass man auf die Ansteckungszahlen schaut. Ich glaube, die Inzidenz alleine ist in der Betrachtung ein bisschen zu wenig", erklärte Kurz im Interview. "Es kommt auch immer drauf an, wie viel getestet wird. Wenn man wenig testet und man hat wenig Ansteckungsfälle, heißt das noch nicht, dass alles gut ist. Wenn man sehr, sehr viel testet, dann erwischt man natürlich auch viel mehr Asymptomatische, die Dunkelziffer wird kleiner, die Inzidenz steigt."

▶️ Die Regierung habe vor den Öffnung daher auf die Fallzahlen und die "objektive Situation" geschaut.

"Und die objektive Situation war in Österreich schlicht und ergreifend, dass nach sechs Wochen der Lockdown seine Wirkung verloren hat. Die Menschen haben sich immer weniger dran gehalten, es hat immer mehr Verlagerungen in den privaten Bereich gegeben und ein Lockdown, wo keiner mitmacht, der hat natürlich auch wenig Sinn."