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UEFA-Krisengipfel

UEFA verschiebt die EURO um ein Jahr

Die Fußball-EM findet wegen der Coronavirus-Pandemie erst 2021 statt. Diesen Beschluss fasste die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Dienstag bei ihrer Krisenkonferenz. 

Wir halten euch in unserem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

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Günter Almberger
Michael Pipal
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Pressestimmen zur Fußball-EM-Verschiebung

DEUTSCHLAND:

 "Berliner Morgenpost": "Nun ist es also amtlich: Das größte Fußball-Fest des Kontinents fällt aus, die für kommenden Sommer geplante Europameisterschaft wird um ein Jahr verschoben. Ein Schritt, der beweist, dass keine Veranstaltung der Welt groß genug ist, dem Coronavirus zu trotzen - und zudem der einzig richtige."

"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Das große Experiment des europäischen Fußballs ist verschoben. Die aufwendigste, reiseintensivste Fußball-Europameisterschaft, die sich die Funktionäre der Europäischen Fußball-Union je haben einfallen lassen, findet im Sommer 2021 statt - sofern die Coronavirus-Pandemie dann abgeklungen ist."

"Rheinpfalz": "Zum Glück hat die Europäische Fußball-Union Uefa gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde ist in der jüngsten Vergangenheit deutlicher geworden, dass die Uefa am EM-Zeitraum 12. Juni bis 12. Juli 2020 nicht würde festhalten können. Es ist nicht vorhersagbar, wie sehr die zwölf verschiedenen Austragungsländer in den nur noch rund drei Monaten von Covid-19 betroffen sein werden. So wäre die Gefahr viel größer als ohnehin schon, dass das Virus mit Fans, Funktionären und Mannschaften munter quer durch Europa reist. Das wäre völlig unverantwortlich."

"Tagesspiegel": "Die internationalen Fußballverbände haben in der Vergangenheit schon so manche spinnerte Idee ausgebrütet. Zum Beispiel die, eine Weltmeisterschaft im Sommer im Wüstenstaat Katar ausrichten zu wollen. Oder ein EM-Turnier über den gesamten Kontinent zu verteilen, auf dass die Fans fleißig zwischen Baku, Bilbao und Bukarest hin- und herfliegen. Am Dienstag immerhin hat die Uefa, der europäische Verband, von weiteren Spinnereien abgesehen und sich für das Naheliegende entschieden: Die Europameisterschaft der Männer wird - wie allgemein erwartet - nicht in diesem Sommer stattfinden, sondern erst im kommenden, vom 11. Juni bis 11. Juli 2021."


SCHWEIZ:

"Neue Zürcher Zeitung": "Ein Sommer ohne Euro. Die Uefa verschiebt die Fußball-EM um ein Jahr - und entspricht dem Wunsch der nationalen Ligen. Eine Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2020 wird es nicht geben - diese Entscheidung hat die Uefa nach einer Krisensitzung gefällt und am Dienstag kommuniziert. Sie dürfte damit den Nerv der Klubs der europäischen Topligen getroffen haben.


SPANIEN:

"El Periodico": "Die Entscheidung war unvermeidlich, da der Wettbewerb (...) in zwölf Ländern mit der entsprechenden Bewegung der Fans ausgetragen werden soll. Da alle Wettbewerbe derzeit gestoppt sind - ohne absehen zu können, wann sie aufgrund des unkontrollierten Fortschreitens der Pandemie wieder aufgenommen werden können - wäre es unsinnig gewesen, eine solche Entscheidung länger aufzuschieben. Die UEFA hat so auch nationalen und internationalen Club-Wettbewerben die Möglichkeit gegeben, die Lücke zu nutzen, die dies im vollen Terminkalender hinterlässt."


ÖFB-Frauen-Teamchef Thalhammer begrüßt EM-Verschiebung

Auch Dominik Thalhammer, der Teamchef von Österreichs Fußball-Frauen-Nationalmannschaft, hat die Verschiebung der Männer-EM um ein Jahr auf 2021 begrüßt.

"Die Entscheidung ist absolut nachvollziehbar und richtig. Es geht aktuell einfach um viel mehr als um Fußball",

betonte der 49-Jährige in einer ÖFB-Aussendung am Mittwoch.

Da die UEFA wegen der Coronavirus-Pandemie auch alle internationalen Bewerbe vorerst aussetzt, muss auch die Toppartie in der Frauen-EM-Qualifikationsgruppe G am 14. April in St. Pölten zwischen Österreich und Frankreich abgesagt werden. Beide Teams sind noch ohne Punktverlust.

"Wenn man die Vorgänge, nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa verfolgt, dann war diese Entscheidung vorherzusehen und sie ist absolut richtig",

begrüßte auch Österreichs U21-Teamchef Werner Gregoritsch die Entscheidung der UEFA. Seine Burschen hätten in der EM-Quali am 30. März in Ried gegen Andorra spielen sollen.

Da ein Ersatztermin für die beiden Länderspiele aktuell noch nicht fixiert ist, haben alle Fans, die bereits Tickets erworben haben, die Möglichkeit auf Rückerstattung, teilte der ÖFB mit.


📽 Video | Reaktionen auf Verschiebung der Fußball-EM

FIFA-Boss Infantino akzeptierte UEFA-Entscheidung

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die Verlegung der Fußball-EM 2020 und der Copa America 2020 in den Sommer 2021 akzeptiert. Wie der Schweizer am Dienstag mitteilte, soll die neue Club-WM des Weltverbandes deshalb verschoben werden, entweder ans Jahresende 2021 oder sogar ins Jahr 2022 oder 2023. Eine Entscheidung soll zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden.

 "Wenn mehr Klarheit herrscht", sagte Infantino, der für Mittwoch eine Telefonkonferenz einberief. Außerdem kündigte der FIFA-Boss eine Spende in Höhe von zehn Millionen US-Dollar (rund 9,1 Millionen Euro) an die Weltgesundheitsorganisation WHO zur Bekämpfung der Coronavirus-Krise an.

"Die Welt steht vor einer beispiellosen gesundheitlichen Herausforderung und es ist eindeutig eine globale und kollektive Reaktion erforderlich",

sagte Infantino

Löw: "Alternativlos"

Valentino Lazaro (ÖFB-Nationalspieler): "Diese Entscheidung war zu erwarten und ich finde sie auch richtig. In dieser für uns außergewöhnlich schwierigen Zeit steht nicht der Fußball, sondern die Gesundheit, der Zusammenhalt und die Rücksichtnahme innerhalb unserer Gesellschaft im Vordergrund."

Andrea Agnelli (Vorsitzender Clubvereinigung ECA): "Europa steht vor der größten Herausforderung dieser Generation, die alle Ebenen der Gesellschaft einschließlich des Fußballs betrifft. Die Herausforderung für unser Spiel ist enorm und als Führungskraft haben wir die Verantwortung, alles zu tun, um sein langfristiges Wohlergeben zu schützen, indem wir die Auswirkungen des Virus abschwächen."

Ronald Koeman (Teamchef Niederlande): "Es ist schade, aber Fußball ist im Moment nicht das Wichtigste im Leben. Wir müssen priorisieren, was derzeit passiert. Ich habe erwartet, dass (die EM, Anm.) im Sommer nicht gespielt wird."

Joachim Löw (Teamchef Deutschland): "Wir müssen alle die Gesundheit und das Leben von Menschen schützen, das gilt selbstverständlich auch für den Fußball. Deshalb ist es völlig richtig und alternativlos, die EURO zu verschieben."

Nach UEFA-Entscheidung: Frauen-EM 2021 "neu terminiert"

Die Verschiebung der Europameisterschaft der Männer auf den kommenden Sommer hat auch Auswirkungen auf die EM der Frauen. Diese sollte vom 7. Juli bis 1. August 2021 in England ausgetragen werden. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union entschied am Dienstag, dass "Wettbewerbe, die im Juni 2021 stattfinden sollten, neu terminiert werden".

Dies betrifft das Final Four der Nations League, sowie die Europameisterschaften der Frauen und der U21.

UEFA-Boss: "Wir stehen an der Spitze eines Sports"

Aleksandar Ceferin (UEFA-Präsident):

"Wir stehen an der Spitze eines Sports, den unzählige Menschen leben und einatmen, der von einem unsichtbaren und sich schnell fortbewegenden Gegner lahmgelegt wurde. (...) Der Gedanke daran, ein pan-europäisches Fußballfest in leeren Stadien, mit verwaisten Fanzonen zu zelebrieren, während der Kontinent zu Hause in Isolation sitzt, ist ein trister und einer, den wir nicht akzeptieren können, um das 60. Jubiläum des Bewerbs zu feiern."


ÖFB-Boss Windtner begrüßte EM-Verschiebung

Vertreter des ÖFB haben in einer ersten Reaktion die Verschiebung der Fußball-EM um ein Jahr auf 2021 positiv eingeschätzt. So meinte etwa Verbands-Präsident Leo Windtner in einer Aussendung nach der am Dienstag von der UEFA beschlossenen Maßnahme:

"Der ÖFB begrüßt diese Entscheidung, im Zuge derer die UEFA klares Leadership bewiesen hat."

Außerdem sagte Windtner:

"Die Solidarität der Fußballfamilie in dieser Situation zeigt, dass im Moment andere Dinge Priorität haben. Die Gesundheit aller Menschen steht jetzt im Vordergrund. Es ist erfreulich, dass trotz der derzeitigen dramatischen Situation durch diese Entscheidung auch eine ermutigende Perspektive geboten wird."

Dieser Ansicht schloss sich ÖFB-Teamchef Franco Foda an.

"Es ist die absolut richtige Entscheidung, in dieser außergewöhnlichen Situation gibt es Wichtigeres als Fußball oder eine EURO. Jetzt gilt es, das Virus einzudämmen, damit wir in naher Zukunft wieder gemeinsam positiv nach vorne schauen können",

erklärte der Deutsche.

Zudem ergänzte Foda: "An dieser Stelle möchte ich auch den Frauen und Männern danken, die rund um die Uhr im Einsatz sind - seien es Ärztinnen und Ärzte, Einsatz- und Pflegekräfte oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäfte, die uns versorgen. Was sie leisten, ist herausragend."


EURO 2020 von UEFA um ein Jahr verschoben

Die Fußball-EM findet wegen der Coronavirus-Pandemie wie erwartet erst 2021 statt. Diesen Beschluss fasste die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Dienstag bei ihrer Krisenkonferenz. Eigentlich hätte die EURO 2020 vom 12. Juni bis 12. Juli in zwölf Städten in Europa und Asien (Baku) stattfinden sollen. Nun soll Europas wichtigstes Sportereignis vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 nachgeholt werden.

Den nationalen Ligen verschafft die Verschiebung die dringend benötigte Zeit, um die derzeit ausgesetzte Saison eventuell doch noch unter einigermaßen regulären Umständen beenden zu können. Stichtag ist dann erst der 30. Juni, an dem normalerweise auslaufende Verträge enden. Das gilt nicht nur für die Meisterschaften, sondern auch für die ebenfalls unterbrochenen Europacup-Bewerbe Champions und Europa League, die laut UEFA derzeit pausieren. Der Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist offen, die UEFA wird dazu eine Arbeitsgruppe einsetzen. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich auch mit der jeweils für 2021 angesetzten U21-EM und Frauen-EM.

Internationale Spiele finden nach den UEFA-Beschlüssen vom Dienstag vorerst ebenfalls nicht statt. Das betrifft auch das Heimspiel des Nationalteams gegen die Türkei am 30. März sowie die anstehenden Partien aller anderen ÖFB-Nationalmannschaften.

Der EM-Modus und die Spielorte bleiben unverändert. Österreich ist für die EM bereits qualifiziert. Vier Endrundenteilnehmer müssen aber noch im Play-off ermittelt werden, darunter auch der dritte ÖFB-Gegner neben den Niederlanden und der Ukraine.   

Norwegen twittert neuen EM-Termin

Wie der norwegische Verband Dienstagmittag twitterte, wird die kontinentale Endrunde im kommenden Jahr von 11. Juni bis 11. Juli über die Bühne gehen. 

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