West-Ham-Profis widmeten Tore und Sieg verunglücktem Antonio
Die Profis von West Ham United haben vor und nach dem Sieg über die Wolverhampton Wanderers an ihren verunglückten Teamkollegen Michail Antonio erinnert und sogar mit ihm gesprochen. Alle Spieler der Mannschaft trugen beim Aufwärmen Trikots mit der Nummer 9 und dem Namen Antonio. Danach gelang daheim in London ein 2:1-Sieg über Wolverhampton, durch den sich der Tabellen-14. West Ham weiter von den Abstiegsrängen entfernte.
Der 34-jährige Stürmer des jamaikanischen Nationalteams befindet laut Club-Angaben vom Sonntag in einem stabilen Zustand, ist bei Bewusstsein und wird derzeit in einem Krankenhaus im Zentrum Londons unter strenger Aufsicht behandelt. West-Ham-Trainer Julen Lopetegui sprach von einem Wunder. "Wir sind glücklich, dass er die Operation überstanden hat, die er gestern hatte", sagte der Spanier vor dem Anpfiff des Spiels am Montagabend.
Torjubel für Antonio
Tomas Soucek widmete seinen Treffer zum 1:0 dem Kollegen. Der Tscheche berichtete, Antonio habe der Mannschaft bei einem Video-Anruf vor der Partie alles Gute gewünscht und sogar gewitzelt. Kapitän Jarrod Bowen betonte: "Er ist nicht nur ein Mitspieler. Er ist ein Freund, und das seit vielen Jahren. Es ist eine dieser Sachen, die größer sind als Fußball. Er ist ein Krieger und ein Kämpfer und war es immer." Die getragenen Aufwärmtrikots sollen versteigert werden und die Erlöse an den nationalen Gesundheitsdienst und die Luftrettung fließen.
Chelsea prolongierte Siegesserie, jene von Arsenal endete
Chelsea hat als erster Verfolger von Liverpool den Abstand auf die Spitze der englischen Fußball-Premier-League auf vier Punkte verkürzt. Die Londoner machten am Sonntag auswärts gegen Tottenham aus einem 0:2-Rückstand noch ein 4:3 und fixierten damit den fünften Pflichtspielsieg in Folge. Für den Londoner Rivalen Arsenal ging hingegen eine Positivserie nach vier Siegen in Bewerbsspielen mit einem 1:1 bei Fulham zu Ende. Die "Gunners" liegen zwei Zähler hinter Chelsea.
Dominic Solanke (5.) und Dejan Kulusevski (11.) sorgten für einen Traumstart der "Spurs". Jadon Sancho (17.) leitete noch vor der Pause die Wende ein. Danach verwandelte Cole Palmer zwei Elfmeter (61., 84.) und trug sich auch Enzo Fernandez (73.) in die Schützenliste ein. Der Anschlusstreffer von Tottenhams Son Heung-min (96.) änderte nichts mehr. Die elftplatzierten Gastgeber verloren zum zweiten Mal in Folge und sind vier Pflichtspiele ohne Sieg. Chelsea hat demgegenüber achtmal nicht verloren.
Auch Arsenal musste einem Rückstand nachlaufen, da Fulhams Raul Jimenez (11.) im Londoner Duell früh traf. William Saliba (52.) gelang kurz nach der Pause nur der Ausgleich. Kurz vor Schluss jubelten die sechs Pflichtspiele unbesiegten "Gunners" nach einem Treffer von Bukayo Saka (88.) zwar über den vermeintlichen Siegestreffer, dieser wurde nach VAR-Studium wegen Abseits nicht anerkannt. Liverpool war dieses Wochenende nach der Absage des Auswärtsspiels bei Everton zum Zuschauen verdammt, hat daher ein Nachtragsspiel noch in der Hinterhand.
West Ham United ist erst am Montag zu Hause gegen die Wolverhampton Wanderers im Einsatz. Es ist die erste Partie des Clubs nach dem bekannt gewordenen Autounfall von Stürmer Michail Antonio. Der 34-Jährige wurde wegen einer Fraktur der unteren Gliedmaßen am Sonntag erfolgreich operiert, wie der Verein bekannt gab. Der Teamstürmer aus Jamaika hat in dieser Saison bisher kein Ligaspiel verpasst.
Wolfsburg holte nach dreimaligem Rückstand 4:3 gegen Mainz
Der VfL Wolfsburg hat am Sonntag in der deutschen Fußball-Bundesliga große Comeback-Qualitäten gezeigt. Die Truppe von Coach Ralph Hasenhüttl lag im Heimspiel der 13. Runde gegen den FSV Mainz 05 zwar dreimal zurück, erkämpfte sich vor etwas mehr als 20.000 Zuschauern aber trotzdem noch einen 4:3-Last-Minute-Sieg. Durch den fünften Pflichtspielerfolg in Serie rückten die Wolfsburger in der Tabelle bereits auf Rang fünf nach vor.
In anderen Sphären ist 1899 Hoffenheim als 14. unterwegs. Nach einem Sieg bei der Premiere (4:3 gegen Leipzig) und einer Niederlage zuletzt (0:2 in Mainz) gab es im dritten Ligaspiel unter der Führung von Trainer Christian Ilzer mit einem Heim-1:1 gegen den SC Freiburg erstmals ein Unentschieden. Dadurch wurde auch eine Negativserie gestoppt, hatte es doch zuletzt auch in der Europa League (0:3 bei Braga) und im DFB-Pokal-Achtelfinale (0:3 in Wolfsburg) Niederlagen gesetzt.
Bei den Hoffenheimern spielte Alexander Prass als Linksverteidiger durch. Bei den siebentplatzierten Freiburgern traf das auf Innenverteidiger Philipp Lienhart zu, Stürmer Michael Gregoritsch, der in der 18. Minute per Kopf gefährlich wurde, wurde in der 69. Minute ausgetauscht. Junior Adamu fehlte gesperrt. Die Freiburger Führung durch Matthias Ginter (68.) glich Tom Bischof (73.) schnell aus.
Jonas Wind Matchwinner
Für die acht Bewerbsspiele unbesiegten Wolfsburger wurde mit Jonas Wind ein "Joker" zum Matchwinner, der in der Pause für ÖFB-Teamspieler Patrick Wimmer eingewechselt worden war. Der Stürmer schnürte im Finish einen Doppelpack (84., 94.), beim spielentscheidenden Treffer war er nach Freistoßflanke von Maximilian Arnold per Kopf erfolgreich. Zuvor hatte Mohamed Amoura (19.) getroffen und Andreas Hanche-Olsen (57.) ein Eigentor fabriziert. Aufseiten von Mainz war ein Doppelpack von Paul Nebel (11., 66.) und ein Treffer von Jonathan Burkardt (39.) zu wenig, um Zählbares mitzunehmen.
Burkardt zog in der ewigen Bundesliga-Schützenliste der Mainzer mit seinem 33. Treffer mit Rekordschütze Karim Onisiwo gleich. Der 32-jährige Ex-ÖFB-Teamspieler fehlte verletzungsbedingt, Phillipp Mwene spielte durch, Nikolas Veratschnig wurde nicht eingesetzt. Für die neuntplatzierten Mainzer war es die erste Niederlage nach drei Ligasiegen sowie fünf ungeschlagenen Partien.
9. Sieg in Serie: Austria überwintert als erster Sturm-Jäger auf Platz zwei
Die finanziell angeschlagene Wiener Austria überwintert als Tabellen-Zweiter in der Fußball-Bundesliga. Nach einem 3:0-Heimsieg gegen Schlusslicht Altach zum Abschluss der 16. Runde beträgt der Vorsprung auf den Dritten Rapid fünf Punkte. Drei Punkte Rückstand sind es auf Winterkönig Sturm Graz, gegen den es zum Frühjahrsauftakt am zweiten Februar-Wochenende wieder losgeht. Siege in ihren letzten Spielen des Jahres haben auch der TSV Hartberg und Blau-Weiß Linz eingefahren.
Die Hartberger gewannen am Sonntag das Steiermark-Derby beim Vorletzten GAK mit 3:0 und sind weiterhin Achter, die Oberösterreicher setzten sich daheim gegen Austria Klagenfurt mit 2:1 durch und schoben sich damit vor ihren Lokalrivalen LASK an die sechste Stelle.
Bereits am Samstag hatten sich Red Bull Salzburg und Rapid mit einem 2:2 getrennt. Sturm holte gegen die WSG Tirol einen 3:0-Auswärtserfolg, der WAC behielt vor eigenem Publikum gegen den LASK mit 2:1 die Oberhand. Das letzte Ligaspiel 2024 findet am kommenden Samstag statt. Die fünftplatzierten Salzburg empfangen Klagenfurt für ein Nachtragsspiel der 6. Runde.
LA Galaxy holte MLS-Cup im Finale gegen New York Red Bulls
Los Angeles Galaxy hat in der nordamerikanischen Major League Soccer den sechsten Meisterschaftstitel geholt. Die Kalifornier siegten am Samstag (Ortszeit) im Play-off-Finale vor heimischer Kulisse gegen die New York Red Bulls mit 2:1. Für den Rekordmeister war es der erste Titelgewinn in der MLS seit 2014.
Joseph Paintsil und der ehemalige WAC-Profi Dejan Joveljic trafen schon in der ersten Viertelstunde für Galaxy, das auf den verletzten Riqui Puig (ehemals Barcelona) verzichten musste. Der eingewechselte Marco Reus gewann nach sieben Vizemeisterschaften mit Borussia Dortmund seinen ersten Meistertitel. Die Red Bulls kämpften nach dem 1:2 durch Sean Nealis (28.) vergeblich um den Ausgleich.
Im letzten Jahr war Galaxy Vorletzter der Western Conference geworden und hatte das Play-off nicht erreicht. Heuer beendete der Club die reguläre Saison auf dem zweiten Platz in der Western Conference. Die Red Bulls verpassten ihren ersten MLS-Titel, nachdem der Außenseiter im Play-off u.a. Titelverteidiger Columbus und den New York City FC eliminiert hatte.
Posch verpasste mit Bologna Prestigesieg bei Juventus
ÖFB-Teamspieler Stefan Posch hat mit Bologna am Samstag trotz 2:0-Führung einen Prestigesieg bei Juventus Turin verpasst. Der italienische Rekordmeister rettete in der Nachspielzeit noch ein 2:2 und ist damit als einziges Team der Serie A weiter ungeschlagen. Nach neun Remis in 15 Ligaspielen liegt Juventus aber nur auf Rang sechs, Bologna ist Achter. Posch wurde in der 83. Minute eingewechselt, Juve-Trainer Thiago Motta gegen seinen Ex-Club ausgeschlossen (51.).
Barcelona ließ mit 2:2 bei Betis wieder Punkte liegen
Der FC Barcelona hat in der spanischen Meisterschaft erneut Punkte liegen gelassen. Bei Betis Sevilla reichte es für die Katalanen am Samstag nach einem späten Gegentreffer nur zu einem 2:2. Assane Diao traf für die Andalusier in der vierten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich, nachdem Robert Lewandowski mit seinem 16. Saisontor (39.) und Ferran Torres (82.) für Barcelona zweimal vorgelegt hatten.
Barca-Coach Hansi Flick sah die Rote Karte, nachdem er mit einer Elfmeter-Entscheidung für Betis vor dem 1:1 durch Giovanni Lo Celso (69.) nicht einverstanden war. An der Tabellenspitze liegt Barcelona weiter vor Real, die Madrilenen haben jedoch weniger Spiele absolviert.
Manchester City nur 2:2 bei Crystal Palace
Manchester City hat in der englischen Premier League erneut Zähler liegen gelassen. Beim von Oliver Glasner betreuten Crystal Palace kam der Meister am Samstag nach zweimaligem Rückstand nicht über ein 2:2 hinaus. City liegt in der Tabelle nun als Vierter acht Punkte hinter Liverpool. Der Spitzenreiter pausierte, da das Merseyside-Derby gegen Everton wegen Sicherheitsbedenken aufgrund eines Sturmtiefs ausfiel.
City war im Selhurst Park drückend überlegen, rannte nach Toren von Daniel Munoz (4.) und Maxence Lacroix (56.) aber Rückständen hinterher. Erling Haaland (30.) und Rico Lewis (68.) glichen jeweils aus. Eine harte Gelb-Rote Karte für Lewis (84.) erschwerte die Bemühungen des Teams von Pep Guardiola aber zusätzlich. Wettbewerbsübergreifend haben die "Skyblues" nur eines der letzten acht Spiele gewinnen können. Crystal Palace ist derzeit auf dem 16. Tabellenplatz zu finden.
In Liverpool teilte Gastgeber Everton wenige Stunden vor dem geplanten Anpfiff mit, dass das Derby nicht stattfinden könne. Bereits am Freitag waren zwei Spiele der zweiten englischen Liga wegen der widrigen Witterung abgesagt worden.
Bayern, Leipzig und Leverkusen siegten
Der FC Bayern und Bayer Leverkusen haben in der deutschen Bundesliga ihre eingeplanten Heimsiege eingefahren. Die in der Tabelle voran liegenden Münchner setzten sich am Samstag gegen Heidenheim mit 4:2 durch und bauten ihren Vorsprung auf den Zweiten Frankfurt damit auf sechs Punkte aus. Der weiter sieben Zähler hinter dem Rekordmeister rangierende Titelverteidiger holte mit einem 2:1 gegen St. Pauli ebenfalls alle drei Punkte. Das Abendspiel zwischen Gladbach und Dortmund endete 1:1. Kevin Stöger traf für die Hausherren vom Elfmeterpunkt zum Ausgleich.
Die Frankfurter kamen über ein 2:2 gegen Augsburg nicht hinaus. Auf Rang vier folgt RB Leipzig, das mit dem 2:0 bei Neuling Holstein Kiel seine Negativserie mit vier Liga-Spielen ohne Sieg beendete. Tabellenletzter bleibt der VfL Bochum, der nach dem 0:1 gegen Werder Bremen weiter nur zwei Punkte auf der Habenseite hat.
Musiala als Münchner Matchwinner
Vier Tage nach dem Cup-Aus gegen Leverkusen (0:1) ersparte Jamal Musiala den Bayern ein Zitterspiel. Nachdem der ehemalige österreichische U21-Teamspieler Mathias Honsak (50.) für die Gäste nach einem verunglückten Rückpass von Dayot Upamecano ausgeglichen hatte, schlug der eingewechselte deutsche Nationalspieler fünf Minuten später zum ersten Mal zu. Auch das 3:1 durch Leon Goretzka (84.) brachte keine Sicherheit für die Bayern, Niklas Dorsch (85.) brachte Heidenheim noch einmal heran. Musiala (91.) machte in der Nachspielzeit im Konter alles klar.
Für Leverkusen waren Florian Wirtz (6.) und Jonathan Tah (21.) schon in der ersten halben Stunde erfolgreich. Die Elf von Trainer Xabi Alonso ließ die zunächst gezeigte Dominanz in der zweiten Halbzeit dann vermissen. Morgan Guilavogui (84.) traf für St. Pauli und bescherte dem Meister nervöse Schlussminuten. Drei Tage vor dem Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand ließ sich Bayer den Sieg aber nicht mehr nehmen.
Leipzig mit erstem Ligasieg seit Ende Oktober
Leipzig verbuchte den ersten Liga-Dreier nach zuvor vier sieglosen Spielen in Serie. Benjamin Sesko (27.) und Andre Silva per Foulelfmeter (69.) erzielten in Kiel die Treffer für die Gäste. Der Aufsteiger präsentierte sich nach der Pause mutiger, kam aber nicht mehr zum Anschlusstor. Bei Leipzig agierte Nicolas Seiwald wie im Cup in der Innenverteidigung. Christoph Baumgartner stand fast über die komplette Spielzeit am Rasen, Xaver Schlager wurde nach etwas mehr als einer Stunde eingewechselt.
Wöber traf erstmals im Leeds-Trikot
Maximilian Wöber hat seinen ersten Treffer für Leeds United erzielt und ist mit den "Peacocks" vorerst an die Tabellenspitze der englischen League Championship vorgestoßen. Der am Samstag beim 2:0 gegen Derby County nach 20 Minuten eingewechselte ÖFB-Internationale erzielte in der 44. Minute den zweiten Treffer seines Teams. Wöber hatte in der laufenden Saison auch aufgrund einer Knieverletzung kaum gespielt, erst in den jüngsten Runden kam er als Wechselspieler zum Einsatz.
Leeds liegt in der zweithöchsten englischen Spielklasse voran. Sheffield United könnte mit einem Sieg gegen West Bromwich am Sonntag aber wieder auf Platz eins vorstoßen. Wöber spielt seit Jänner 2023 für Leeds, in der vergangenen Saison war er an Mönchengladbach verliehen gewesen.