🎥💬 Zum Nachschauen – Diskussionsrunde zum Thema „Was kann Medizin der Zukunft?“
💬 Gregor Wick: „Heute werden alle Medikamente unter Anwendung der Biotechnologie entwickelt“
„Als ich vor 30 Jahren meine Doktorarbeit geschrieben habe, stand die Biotechnologie noch am Anfang. Heute werden alle Medikamente unter Anwendung dieser Technologie entwickelt. Sie ist eine äußerst wichtige Technologie, um uns gesund altern zu lassen, und sie stärkt unseren Standort wirtschaftlich, indem sie nachhaltige und gute Arbeitsplätze schafft.“
„Unser Ziel muss es sein, dass an den Universitäten exzellente Forschung betrieben wird. Das bildet die Basis für später Biotech-Innovationen. Zweites müssen wir Forscher, die an der Uni erfolgreich etwas entwickeln, dabei unterstützen ein Start-up zu gründen. So schaffen wir es, Exzellenz von der Uni in die Wirtschaft zu transferieren. In Tirol wird es dafür bald den Health Hub geben."
💬 Lisa Egerer: „Ein Health Hub muss flexibel sein!“
"Was uns zur Zeit der Gründung von ViraTherapeutics massiv gefehlt hat und sich jetzt durch den Health Hub Tirol verbessern wird, sind geeignete Räumlichkeiten. Wenn man ein Labor benötigt, sind das massive Investitionen, die nicht jeder stemmen kann. Heute kann man als Forscher von der Universität in einem Inkubator starten. Wenn es damals so etwas wie den Health Hub Tirol gegeben hätte, hätten wir ein viel geringeres Risiko gehabt."
Auf die Frage was sie sich von einem Health Hub wünscht, entgegnete sie:
„Ein solcher Health Hub muss flexibel sein. Man muss klein anfangen können und, wenn es gut läuft, die Möglichkeit haben, sich zu erweitern. Gewisse Gerätschaften, die viele Biotechs benötigen, können von verschiedenen Unternehmen geteilt werden. Vor allem die Vernetzung, die dort stattfindet, ist essenziell – Mitarbeiter unterschiedlichster Unternehmen haben die Möglichkeit, sich zu treffen und auszutauschen, und so entstehen neue Ideen.“
💬 Josef Penninger: „Wir stecken gerade in der 3. Generation der Medikamentenentwicklung“
„Wir befinden uns in der dritten Generation der Medikamentenentwicklung. Dank neuer Datensätze und Künstlicher Intelligenz können Therapien viel präziser auf den einzelnen Menschen zugeschnitten werden. Covid, so schlimm es auch war, hat diese technologische Entwicklung massiv beschleunigt. Gene können heutzutage beispielsweise nicht nur gelesen, sondern auch verändert werden. Stammzellen können gewonnen und perfekte menschliche Blutgefäße gezüchtet werden, die dann transplantiert werden können.“
„Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es, dass beispielsweise Novartis in Tirol ein Biotop aufbaut, um junge Firmen zu fördern und zu unterstützen. Man muss immer in gute Talente investieren. Wien hat sich mittlerweile zu einem der besten Biotech-Standorte in Europa entwickelt.“
„Der größte Biotech-Investor im Silicon Valley sind die Pensionsfonds der Lehrer. Wir sollten in Österreich darüber nachdenken, ob wir Geld aus großen Fonds – etwa von Versicherungen oder Pensionsfonds – in die Biotech-Branche investieren.“
💬 Nicole Schlautmann: „Wir können heute Veränderungen am Genom durchführen“
„Wir befinden uns in einer Phase der Veränderung. Ich kann mich noch gut an mein Biologiestudium erinnern, als man noch vom Versuch der Humangenomveränderung sprach. Heute sind wir an einem Punkt, an dem wir tatsächlich Veränderungen im Genom durchführen können, und es ist beeindruckend, diese Entwicklung miterlebt zu haben.“
„Ich sehe unsere Rolle in der Industrie darin, die in der Forschung entwickelten Therapien und Fortschritte in Medikamente umzusetzen. Nichts ist schlimmer, als wenn eine Therapie entwickelt wird, wir aber nicht in der Lage sind, das entsprechende Medikament herzustellen.“
„Es geht bei all dem, was wir hier diskutieren, darum, Menschen eine gute medizinische Behandlung zu ermöglichen. Wir müssen sicherstellen, dass eine effektive Zusammenarbeit funktioniert – von der Forschung über die Produktion bis hin zur Vermarktung. Incubatoren stehen zur Verfügung, um beispielsweise das sogenannte Scale-up zu ermöglichen, also den Übergang von kleinen zu großen Produktionsmengen. Nur durch Zusammenarbeit und Miteinander können wir die Beschleunigung sicherstellen, die die Menschen auf der anderen Seite verdienen.“
💬 Roland Gander: „Die innovativsten Ideen entstehen oftmals am Flur oder in der Kaffee-Ecke“
„Biotechnologie ist ein wichtiger Faktor für ein Pharmaunternehmen. Als ich vor 20 Jahren in die Pharmaindustrie eintrat, war sie noch eine Pionierbranche, aber wir haben immer das Potenzial in diesem Bereich gesehen. Bei Novartis haben wir uns gezielt darauf konzentriert, Unternehmensteile auszugliedern und Ressourcen zu bündeln, um sie effizient einsetzen zu können. Unsere Entwicklung geht stark in Richtung individuelle Therapien, und die Standorte Kundl und Schaftenau basieren im Wesentlichen auf biotechnologischer Forschung."
Roland Gander betont, dass die industrielle Entwicklung in Pharmaunternehmen oft dazu führt, dass ältere Technologien in den Hintergrund geraten oder das benötigte Produktionsvolumen sinkt. Dabei entstehen ungenutzte Forschungs- und Produktionskapazitäten, die eine großartige Chance bieten. Wenn Pharmaunternehmen, Biotech-Startups und in Tirol beispielsweise im Health Hub vernetzt werden, können Kapazitäten genutzt werden, um innovative Projekte voranzutreiben. Kleine Biotech-Startups, die Laborflächen und Produktionskapazitäten benötigen, könnten so angesprochen und vernetzt werden. Die Standortagentur Tirol biete genau solche Möglichkeiten, um eine engere Zusammenarbeit zu fördern.
„Die Frage der Standortwahl ist von zentraler Bedeutung. Wir legen viel Wert auf die Co-Lokalisierung, also darin, Experten von Universitäten und Start-ups am Novartis-Standort im Tiroler Unterland zu vernetzen. Der persönliche Austausch spielt dabei eine entscheidende Rolle, da der beste innovative Austausch im informellen Rahmen, wie im Flur oder an der Kaffee-Ecke, stattfindet.“
Willkommen zum Perspektiven-Talk „Was kann Medizin der Zukunft?“
Marcus Hofer, Mitglied der Geschäftsleitung der Lebensraum Tirol Gruppe, und Peter Llewellyn-Davies (r.), CEO der Invios Holding AG und Vorstandsvorsitzender von Biotech Austria, begrüßen zum Perspektiven-Talk der Lebensraum Tirol Gruppe im Rahmen des 2. Biotech Summit Austria in Innsbruck
Peter Llewellyn-Davies: „Biotechnologie-Unternehmen aus 13 Ländern sind beim 2. Biotech Summit Austria dabei“
Peter Llewellyn-Davies, CEO der Invios Holding AG und Vorstandsvorsitzender von Biotech Austria, gibt Einblicke in den 2. Biotech Summit Austria.
Tyroler Glückspilze: Angespornt von kleinsten Pilzsporen... 🍄
Die Tyroler Glückspilze® produzieren wertvolle Pilzprodukte für die Bereiche Lebensmittel, Medizin 🩺 & Agrarwirtschaft 🌾. Das Sortiment umfasst Vitalpilze in Bio-Qualität als Nahrungsergänzung, Bio-Speisepilze 🍴🍄, Mykorrhiza-Pflanzendünger sowie Pilzbrut ("Saatgut" für Pilze), Substrate, Pilzkulturen und alles rund um den Pilzanbau für kommerzielle Züchter und den Hausgarten 🌱. Die Produktion erfolgt in bester Bio-Qualität in Reinkultur in Tirol, und es werden ausschließlich Rohstoffe verwendet, die aus der Bio-Landwirtschaft stammen, überwiegend von regionalen Lieferanten.
Tyroler Glückspilze® ist der einzige Anbieter, der ein derart breites Sortiment an Speise- und Vitalpilzen, Mykorrhiza und Pilzbrut in bester Bio-Qualität und aus Österreich anbietet – die Vielfalt und Qualität der Produkte ist einzigartig in Europa.
Sola Diagnostics: Früherkennung gynäkologischer Tumore für eine bessere Zukunft
Die Sola Diagnostics GmbH mit Sitz in Innsbruck, ein Mitglied des Life Sciences Tirol Clusters der Standortagentur Tirol, wurde 2020 von Prof. Martin Widschwendter gegründet 🏢👨🔬. Ziel ist es, Technologien weiterzuentwickeln, die Frauen weltweit helfen, gynäkologische Tumore frühzeitig zu erkennen.
Der WID®-easy Test ermöglicht beispielsweise die Früherkennung von Gebärmutterkörperkrebs bei Frauen, die während oder nach den Wechseljahren unter abnormalen vaginalen Blutungen leiden. Der Test erspart Frauen mit abnormalen Blutungen in etwa 90 % der Fälle einen chirurgischen Eingriff, um festzustellen, ob Krebs die Ursache der Blutungen ist. Für den Test ist lediglich ein Abstrich aus der Vagina notwendig.
Das Endometriumkarzinom (Gebärmutterkörperkrebs) ist der häufigste Tumor der weiblichen Geschlechtsorgane. Der Krebs geht von den Schleimhautzellen im Inneren der Gebärmutter aus. Wird er schon im Frühstadium erkannt, haben Patientinnen in der Regel eine gute Prognose.