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Olympia 2021

Die Olympischen Spiele in Tokio: Medaillen, Meter und Sekunden

Mit einem Jahr Verspätung gingen die Olympischen Spiele vom 23. Juli bis zum 8. August in Tokio über die Bühne. Im Schatten von Corona kämpften die besten Sportler der Welt in 339 Medaillenentscheidungen um Gold, Silber und Bronze.

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IOC-Chef Bach erklärt Olympische Spiele in Tokio für beendet

IOC-Präsident Thomas Bach hat die Olympischen Spiele in Tokio für beendet erklärt. Es seien "Spiele der Hoffnung, der Solidarität und des Friedens" gewesen, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees am Sonntag. Wie schon bei der Eröffnungsfeier vor drei Wochen hatte eine kleine Gruppe von Menschen vor dem Nationalstadion friedlich protestiert. Die nächsten Sommerspiele werden 2024 in Paris ausgetragen.

Im kommenden Februar, exakt in 180 Tagen, stehen bereits die Olympischen Winterspiele in Peking auf dem Programm.

USA erfolgreichste Olympia-Nation

Zum dritten Mal in Serie sind die USA die erfolgreichste Olympia-Nation bei Sommerspielen. Das US-amerikanische Team holte 2021 in Tokio 39-mal Gold, 41-mal Silber und 33-mal Bronze und überflügelte damit China (38/32/18) sowohl in Qualität (Anzahl der Goldenen) als auch in Quantität (113:88 Medaillen). Gastgeber Japan kam mit 27 Goldenen, 14 Silbernen und 17 Bronzenen deutlich zur besten Bilanz seiner Olympia-Geschichte.

Die Athleten und Athletinnen aus Russland traten nach aufgeflogenen Dopingprogrammen unter neutraler Olympia-Flagge und für das Russische Olympische Komitee an. Sie erbeuteten 71 Medaillen, darunter eine Goldmedaille mehr als vor fünf Jahren in Rio. 20-mal ertönte zu Ehren des Siegers Tschaikowskys Klavierkonzert Nummer 1.

Großbritannien findet sich einen Platz davor als Vierter und bester europäischer Vertreter wieder (22/21/22), das neuntplatzierte Team Deutschland hat die schlechteste Bilanz seit der Wiedervereinigung zu verdauen (10/11/16). 93 Nationen gewannen zumindest ein Edelmetall.

Österreich beendete die Tokio-Spiele im Medaillenspiegel auf Rang 53. Mit sieben Medaillen (1/1/5) übertraf das ÖOC-Team die Medaillenerwartungen und stellte - gemessen an der Anzahl des errungenen Edelmetalls - die Spiele von Athen 2004 (2/4/1) ein. Zahlenmäßig blieb nur die Sommer-Performance von Berlin 1936 (4/6/3) unerreicht. Allerdings fuhren die Aktiven etwa aus Sydney (2000) und Amsterdam (1928) jeweils mit zwei Goldenen heim.

Abbildung von: USA erfolgreichste Olympia-Nation

Letzte Goldmedaille an Serbien

Die letzte Schlacht ist geschlagen: Serbiens Wasserballer eroberten die letzte Goldmedaille der Olympischen Spiele in Japan. Im Finale gelang ein 13:10-Erfolg über Griechenland.

Bronze ging an Ungarn, das sich gegen Spanien mit 9:5 durchsetzte.

Handball-Double für Frankreich

Frankreich hat sich erstmals beide olympischen Gold-Medaillen im Handball gesichert. Nach dem dritten Olympia-Gold der Männer nach 2008 und 2012 holten am Sonntag, dem Schlusstag der XXXII. Olympischen Sommerspiele in Tokio, erstmals überhaupt auch die Frauen die wertvollste Handball-Medaille. Frankreich besiegte das Russische Olympische Komitee (ROC) im Finale mit 30:25.

Russlands Vorherrschaft beendet

Den erfolgsverwöhnten russischen Gymnastinnen sind in Tokio nur die Ehrenplätze auf dem Olympia-Podest geblieben. Im Einzel-Mehrkampf verpassten die nach der Qualifikation vorangelegenen Zwillingsschwestern Dina und Arina Awerina die sechste Goldmedaille für ihr Land in Serie, Linoy Ashram sicherte Israel den ersten Sieg. Im Gruppenbewerb am Sonntag triumphierte Bulgarien und beendete die ebenfalls seit 2000 dauernde russische Erfolgsserie.

Ashram präsentierte nach Reifen, Ball und Keulen die abschließende Übung mit dem Band nahezu fehlerfrei und triumphierte am Samstag 0,150 Punkte vor der Dreifach-Weltmeisterin Dina Awerina. Die Russin quittierte den zweiten Platz völlig enttäuscht und mit Tränen, das Ergebnis hielt trotz eines Einspruchs gegen zwei ihrer Meinung nach zu niedrig ausgefallene Wertungen.

Als Gruppe kam das bulgarische Quintett dank Bestnoten in den zwei Teilbewerben mit fünf Bällen sowie drei Reifen/zwei Keulen mit 92,100 zu einem deutlicheren Sieg vor dem ROC-Team (90,700) und Italien (87,700). Es seien "sehr gemischte Gefühle", kommentierte die Russin Anastasija Maksimowa. "Wir freuen uns, aber es ist auch Traurigkeit dabei."

Bahrain-Läufer Mikhou wegen Dopings suspendiert

Der bahrainische Mittelstreckenläufer Alsadik Mikhou ist bei den Olympischen Spielen wegen Dopings suspendiert worden. Eine Blutprobe vor dem 1.500-m-Vorlauf am Dienstag habe den Nachweis einer Bluttransfusion mit Fremdblut erbracht, teilte die in Tokio für Dopingtests zuständige Internationale Test-Agentur (ITA) am Sonntag mit. Mikhou hatte das Semifinale verpasst. Der 31-jährige gebürtige Marokkaner läuft seit 2015 für Bahrain und war 2017 WM-Sechster.

Historisches Volleyball-Gold

Die USA haben erstmals in der Olympia-Geschichte Gold im Volleyball-Turnier der Frauen gewonnen. Die US-Amerikanerinnen fertigten im Finale am Sonntag in Tokio Brasilien mit 3:0 (21,20,14) ab. Die USA setzten sich damit im Medaillenspiegel der Spiele kurz vor deren Ende um eine Goldmedaille von China ab und werden diesen für sich entscheiden. Volleyball-Bronze bei den Frauen ging nach einem 3:0 (18,15,15) gegen Südkorea an Weltmeister Serbien.

Rekord-Gold für Briten Kenny

Bahnradsportler Jason Kenny ist am Sonntag mit seinem Sieg im Keirin-Bewerb in Tokio zum erfolgreichsten britischen Olympioniken avanciert. Mit der siebenten Goldmedaille überholte der 33-Jährige seinen schon zurückgetretenen Sportkollegen Chris Hoy. Im Team-Sprint und Einzel-Sprint noch gescheitert, wiederholte Kenny am Schlusstag im Keirin seinen Erfolg von Rio.

Für "Commander" Kenny war es das insgesamt neunte Olympia-Edelmetall - damit ist er nun vor Bradley Wiggins der erfolgreichste britische Medaillensammler. Eine weitere Ehrung durch das Königshaus wird folgen.

IOC-Spitze bekommt mehr Einfluss

Die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bekommt noch mehr Einfluss. Künftig kann das IOC-Exekutivkomitee um Präsident Thomas Bach eigenständig Sportarten oder einzelne Disziplinen vorläufig aus dem Programm von Olympischen Spielen ausschließen, ohne die Zustimmung der Vollversammlung des Dachverbands zu benötigen. Dieser Änderung der olympischen Charta stimmten die IOC-Mitglieder am Sonntag auf ihrer 138. Session in Tokio zu.

Bisher konnte die Exekutive nur Empfehlungen zum Ausschluss von Sportarten aussprechen, die IOC-Session hatte das letzte Wort.

Die Entscheidung dürfte vor allem den Gewichthebern Sorge bereiten. Deren Weltverband IWF war zuletzt mehrfach wegen Skandalen um Doping und Korruption und der mangelhaften Umsetzung von Reformen von der IOC-Spitze verwarnt worden. Der Platz der Gewichtheber für die Sommerspiele 2024 in Paris ist daher in Gefahr.


"Ich liebe Tiere, ich liebe Pferde"

Die deutsche Fünfkampf-Trainerin Kim Raisner hat sich nach ihrem Olympia-Ausschluss gegen Tierquälerei-Vorwürfe zur Wehr gesetzt.

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