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Nochmal ganz genau hinschauen: Welche Schlagzeilen stachen heuer positiv hervor?

Jahresrückblick

Gute Dinge, die 2021 passiert sind

Lichtblicke im zweiten Krisenjahr

⚡🗞️ Nach 2020 waren die Hoffnungen groß – aber auch 2021 war (wider Erwarten) einmal mehr ein schwieriges Jahr für die Welt. Aber zwischen all den Krisenmeldungen gab es durchaus auch positive Schlagzeilen. Höchste Zeit, sie hervorzukramen und den Blick auf die guten Dinge zu lenken.

Ein optimistischer Jahresrückblick mit großen und kleinen Geschichten über Glück in allen Formen, Gelingen und Entwicklungen, die 2021 passiert sind – garantiert coronafrei. 

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Live am Ticker

Tamara Stocker
Live

🌊 Müllstrudel im Pazifik etwas eingedämmt

Knapp 29 Tonnen Plastikmüll hat die Organisation „The Ocean Cleanup" in einer zwölfwöchigen Testphase aus dem Pazifik gefischt. Der Müllfänger Namens „Jenny" war eine 800 Meter lange Netzkonstruktion, die von zwei Schleppern in U-Form langsam durchs Wasser gezogen wurde. Der Abfall wurde danach an Land gebracht und recycelt.

Gemäß Schätzungen haben sich im sogenannten Great Pacific Garbage Patch (dt. Großer Pazifischer Müllteppich) – einem großen Müllstrudel voller Plastik im Nordpazifik – 1,8 Billionen Plastikteile angesammelt.

Mit dem Müllfänger können die Ozeane von Plastik gereinigt werden, sagte der Initiator und Leiter der Organisation Boyan Slat:

„Ich denke, dies ist wirklich ein Erfolg für die Menschheit."

Ziel der Organisation sei es diesen größten bekannten Ozean-Müllberg bis zum Jahr 2040 um rund 90 Prozent zu reduzieren.

🛳️ Venedig befreit sich von schwimmenden Riesen

Die italienische Regierung beendete den jahrelangen Streit zwischen Aktivisten, Einheimischen und der Tourismus-Branche um die Kreuzfahrtschiffe in der Lagune von Venedig. Seit dem 1. August dürfen Kreuzfahrtschiffe mit einer Bruttoraumzahl von mehr als 25.000 nicht mehr durch den Giudecca-Kanal fahren.

Die Riesenschiffe zerstören nach Ansicht der Kritiker die Lagune, beschädigen die historischen Fundamente der Stadt und verschmutzen die Luft. Auch die UNESCO hatte gedroht, die Adria-Perle auf die Liste des bedrohten Welterbes zu setzen.

Abbildung von: 🛳️ Venedig befreit sich von schwimmenden Riesen

💊💉 Fortschritte beim Kampf gegen HIV

Als bestes Mittel bei der Bekämpfung von HIV stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Medikament Dolutegravir ein. 2013 ist das Medikament auf den Markt gekommen, aber nur für Personen im Alter von sechs Jahren. Säuglinge können sich jedoch auch während der Geburt oder beim Stillen mit dem Virus infizieren.

Zu Beginn dieses Jahres folgte die Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) einer neuen Rezeptur des Medikaments, welche auch bei Säuglingen im Alter von einem Monat eingesetzt werden kann. Um die Einnahme zu erleichtern, lösen sich die Tabletten im Wasser auf und schmecken nach Erdbeeren. Je früher infizierte Säuglinge behandelt werden, desto schneller kann das Virus im Körper eingedämmt werden.

Außerdem ist es einem japanischen Forschungsteam gelungen, das HI-Virus bei Affen durch eine Impfung zu eliminieren. Die Tiere waren vor der Impfung HIV-positiv – nach der Impfung war das Virus nicht mehr nachweisbar. Klinische Studien sollen folgen.

👩🏻‍⚕️ Eine zweite Chance im Leben

Der 22-jährige Joe DiMeo aus New Jersey ist der erste Mensch weltweit, dem mit Erfolg zeitgleich Gesicht und beide Hände transplantiert wurden. Die hochkomplexe Operation, in die ein 80-köpfiges OP-Team insgesamt 23 Stunden lang involviert war, gibt ihm nun eine zweite Chance im Leben, wie er selbst sagt.

Bei einem Autounfall erlitt er schwere Verbrennungen an 80 Prozent seines Körpers und verlor seine Augenlider, Ohren und die meisten seiner Finger. Er verbrachte Monate in einem künstlichen Koma. Darauf folgten 20 rekonstruktive Operationen und Hauttransplantationen, um seine Verbrennungen zu behandeln. DiMeo teilt seine Geschichte und möchte damit Hoffnung geben, niemals aufzugeben.

Abbildung von: 👩🏻‍⚕️ Eine zweite Chance im Leben

📸 Kennzeichnung für retuschierte Werbefotos

Gerade bei jungen Menschen können retuschierte Bilder auf Social Media und in der Werbung zu verzerrten Körperbildern führen. Ein neues Gesetz in Norwegen verpflichtet Influencer:innen und Konzerne daher nun, ab dem Sommer 2022 retuschierte Werbebilder zu kennzeichnen. Somit müssen sie auf Bearbeitungen am Körper, der Haut und der Größe von Models hinweisen.

🐶🐱 Tiere sind keine Objekte mehr

Tiere sind keine unbelebten Objekte, sondern fühlende Wesen: Dies hat nun auch die spanische Regierung in einem neuen Gesetz verabschiedet. Das Wohlbefinden von wilden Tieren und Haustieren ist dadurch auch nach privatem Recht besser geschützt.

Auch Großbritannien will zum Vorreiter für Tierrechte werden und erkennt per Gesetz an, dass Zehnfüßer (eine Klasse von Krebstieren) und Kopffüßer (eine Klasse von Weichtieren) Emotionen und Gefühle haben. Großbritannien könnte damit – neben der Schweiz und Neuseeland – das nächste Land sein, das beispielsweise das Kochen von lebendigen Hummern verbietet.

🏳️‍🌈💍 Meilensteine für LGBTQ+

◾ Weil der Vatikan die Segnung homosexueller Paare nach wie vor verbietet, organisierten zahlreiche katholische Gemeinden in ganz Deutschland Protestgottesdienste, in denen sich alle Paare segnen lassen konnten. Dazu hissten viele Kirchen die Regenbogenflagge als Zeichen der Solidarität.

◾ In der Schweiz stimmten die Bürger in einem Referendum für eine Ehe für alle, damit ist das Alpenland das 17. europäische Land, in dem homosexuelle Paar heiraten können. Im Zuge dessen werden außerdem künftig das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare geöffnet und lesbischen Paare die Samenspende erlaubt.

◾ Auch das ultrakonservative Land Chile erlaubt nach jahrzehntelangen Bemühungen der LGBTQIA-Community die gleichgeschlechtliche Ehe.

◾ Und in Japan hat das Urteil eines Bezirksgerichts im März anerkannt, dass die Weigerung des Staates, gleichgeschlechtliche Ehen anzuerkennen gegen die Verfassung ist. Diese Entscheidung war ein großer Fortschritt für gleichgeschlechtliche Paare und könnte einen wichtigen Präzedenzfall für ähnliche Fälle in Japan darstellen. 

Außerdem hat die schwedische Regierung sich dazu bekannt, dass nicht-heterosexuelle Thronfolger:innen ihren Anspruch auf den Thron behalten, wenn sie gleichgeschlechtlich heiraten. 

Schottland führt als ersten Land ein, dass im Schulunterricht verpflichtend auch über LGBTQ+ gesprochen wird und damit über die Rechte, die Diskriminierung und die Identitäten von Menschen, die sich nicht der heterosexuellen Gesellschaft zugehörig fühlen, also beispielsweise von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen.

Österreich will Konversionstherapien verbieten: Nachdem das Gesetz 2019 zunächst scheiterte, will Österreich nun sogenannte Konversionstherapien für nicht-heterosexuelle Minderjährige verbieten – weil sie gefährlich sind und gegen Menschenrechte verstoßen.

◾ Die evangelisch-lutherische Kirche in den USA hat ein Zeichen für mehr Diversität gesetzt: Mit Megan Rohrer wurde nun weltweit erstmals eine Transgender-Person in das Amt des Bischofs eingeführt.

◾ Bei Germany's Next Topmodel gewann in diesem Jahr mit Alex Mariah Peter erstmals eine Transgender-Kandidatin.

Abbildung von: 🏳️‍🌈💍 Meilensteine für LGBTQ+

🚘🗞️ Autobahnen aus Altpapier

Straßen und Autobahnen bestehen in der Regel aus Asphalt oder Beton. Sowohl der Bau als auch die Herstellung des Materials verursachen dabei einen relativ hohen CO2-Ausstoß. Um Emissionen einzusparen, verfolgt die spanische Regierung deshalb einen neuen Ansatz.

Denn in Katalonien finanziert Spanien eine Autobahn, die überwiegend aus Papier bestehen soll. Papier, das nicht mehr recycelt werden kann, soll dabei zunächst verbrannt und anschließend als Straßenbelag genutzt werden. Das spanische Bau-Unternehmen Acciona, das für die Papier-Autobahn zuständig ist, äußerte sich positiv zum neuen Material.

Denn die Papierasche erfülle nicht nur die technischen Eigenschaften von Zement, sondern sei zudem deutlich umweltfreundlicher. Laut einer Studie der Technischen Universität Madrid ließen sich die CO2-Emissionen mit den Papier-Autobahnen um rund 65 bis 75 Prozent reduzieren.

Abbildung von: 🚘🗞️ Autobahnen aus Altpapier

👧🏽 Vermisstes Mädchen gefunden

Im Oktober wandert die acht Jahre alte Julia aus Berlin mit ihren Eltern und Geschwistern im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet. Beim Spielen im Wald geht sie verloren. Rund 1400 Helferinnen und Helfer machen sich auf die Suche. Zwei Tage später findet ein Förster das Mädchen in einem Gebüsch. Bis auf einen Kratzer und leichten Unterkühlungen ist das kleine Mädchen unverletzt. Das Rote Kreuz spricht von der größten grenzüberschreitenden Suchaktion, die es in der Region je gab – und einem Wunder.

Abbildung von: 👧🏽 Vermisstes Mädchen gefunden

🍃 Saubere Umwelt ist ein Menschenrecht

Menschen haben das Recht auf eine gesunde und nachhaltige Umwelt. Das hat der UN-Menschenrechtsrat im Oktober 2021 mit großer Mehrheit beschlossen. Auf Basis des Beschlusses sollen künftig strengere Umweltgesetze durchgesetzt werden können. Der Beschluss könnte auch dafür sorgen, dass Umweltschutz in Zukunft auch juristisch eingeklagt werden könnte.

Außerdem hat der US-Bundesstaat New York das Recht auf eine saubere Umwelt im November auch in die Verfassung mit aufgenommen. In einem Bürgerreferendum stimmten 60,8 Prozent der Wähler:innen dafür, dass hohe Luft- oder Wasserverschmutzungen künftig als verfassungswidrig eingestuft werden sollen.

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