Tiroler Haaser feierte seine erste Goldene am Sölden-Gurgl-Abend
Mit einer grandiosen Fahrt im zweiten Durchgang des Riesentorlaufs bei der Ski-WM in Saalbach sicherte sich der Tiroler Raphael Haaser die Goldmedaille. Gemeinsam mit den Schweizern Thomas Tumler (Silber) und Loic Meillard (Bronze) ließen sich die Helden des WM-Riesentorlaufs beim Sölden-Gurgl-Abend im Home of Snow hochleben.
Den stimmungsvollen Weltmeistereinzug ließen sich auch die Slalom-Spezialisten Dave Ryding und Lucas Pinheiro Braathen sowie der ehemalige deutsche Skirennläufer Thomas Dreßen nicht entgehen, welche eng mit dem Ötztal und den Weltcuporten Sölden und Gurgl verbunden sind.
Im Schnitt 849.000 Zuseher auf ORF bei Haasers Gold-Fahrt
Die Entscheidung beim Riesentorlauf der Herren bei der Ski-WM in Saalbach mit dem sensationellen Sieg von Raphael Haaser ließen sich am Freitag im Schnitt 849.000 Zuseher via ORF 1 (63 Prozent Marktanteil) nicht entgehen. Damit war dieser WM-Riesentorlauf der meistgesehene seit Aare 2019, hieß es in einer ORF-Aussendung. In der Zielgruppen zwölf bis 29 Jahre wurden sogar ein Marktanteil von 77 Prozent erreicht.
Hotelkarten geht’s gleich an den Kragen
Von Max Ischia
Auf meiner Morgenlaufrunde hält ein Gemeinde-Pickup voll mit Müll. Er tut dies auf einem Parkplatz neben dem putzigen Skimuseum, das auch dieser WM-Tage nur dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet hat. Der Beifahrer widmet sich Pizzaresten, die halbgefroren am Asphalt kleben. „Die WM-Gäste sind harmlos, da gibt’s ganz andere Wochen.“ Die „White Pearl Mountain Days“ Ende März würde auf Nachfrage dazugehören, versichert Franz, der mit Wolfgang seit sechs Uhr Früh Saalbach sauber macht.
Beim Blick auf die Ladefläche fällt ein Paar Ski auf, das seine besten Zeiten gesehen hat. Für eine Aufnahme ins Skimuseum dürfte es sich aber knapp nicht ausgehen. „Die Ski sind an einer Bushaltestelle gelehnt“, nickt Franz und fragt sich, ob sie möglicherweise ein Besoffener stehen gelassen hat oder ob sie ganz einfach entsorgt worden sind. Die Retro-Latten würden jedenfalls noch eine Woche aufbewahrt werden. Bei den regelmäßig gefundenen Magnetkarten von Hotels und Pensionen gibt’s keine Schonfrist. Die werden sogleich zerschnitten. „Um Missbrauch vorzubeugen.“
Haaser-Party mit Braathen und Ryding
Zum zweiten Mal bei dieser WM stand der Partyabend im Home of Snow ganz im Zeichen von Raphael Haaser. Der Tiroler Riesentorlauf-Weltmeister präsentierte den Skifans seine Goldmedaille und hatte auch die Silberne vom Super-G mit dabei.
Dass Haaser abseits der Skipiste über Talent verfügt, bewies er beim weltmeisterlichen Bieranstich.
Zum Feiervolk am Sölden-Gurgl-Abend gehörten neben den Schweizer RTL-Podestfahrern Loic Meillard und Thomas Tumler auch andere Skistars wie Lucas Pinheiro Braathen, Dave Ryding oder Ex-Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen.

Liebesgrüße von Venier zum Valentinstag
Super-G-Weltmeisterin und Team-Kombi-Bronzemedaillengewinnerin Stephanie Venier schickte Herzblatt Christian Walder Liebesgrüße zum Valentinstag.
"Ich liebe dich bis zum Mond und zurück", schrieb die Oberperferin zu einer süßen Bilderserie auf Instagram.
Zukunft der Wintersportevents: Zwischen grünem Wandel und technologischen Vision
Der WM-Talk aus Saalbach zum Thema „Zukunft der Wintersportevents: Zwischen grünem Wandel und technologischen Visionen“ widmet sich den aktuellen Herausforderungen und Chancen für den Wintersport. Nachhaltigkeit, technologische Innovationen und gesellschaftliche Verantwortung stehen im Mittelpunkt der Diskussion mit Expertinnen und Experten wie MCI Tourismus Leiter Hubert Siller, die Geschäftsführerin der Österreich Werbung Astrid Steharnig-Staudinger, TVB-Direktor von St. Anton am Arlberg Martin Ebster, ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und Wolfgang Quas, Bereichsleitung Marketing & Produktentwicklung beim TVB Saalbach Hinterglemm.
„In Regionen wie Saalbach oder St. Anton am Arlberg sind rund 90 % der benötigten Infrastruktur für Sportgroßveranstaltungen bereits vorhanden – ein entscheidender Vorteil, den es zu nutzen gilt. Solche Events sollten dort stattfinden, wo der Wintersport seine Wurzeln hat. Denn eine prosperierende Region ist die Grundlage für eine erfolgreiche Weltmeisterschaft oder sogar Olympische Spiele“, brauchte es Huber Siller auf den Punkt.
Zillertaler Brite schafft die RTL-Quali
Die Nervenanspannung war groß, vor den zwei Qualifikationsläufen für den WM-Riesentorlauf. Doch der 19-jährige Tiroler Jack Irving, der für Großbritannien antritt, ließ sich wenig anmerken. Er schaffte in Lauf eins als einer der jüngsten unter den 130 Startern Rang 14 und legte in Durchgang zwei noch nach: Der Hippacher kam schlussendlich auf Platz neun, zeitgleich mit dem Spanier Tomas Barata und 2,67 Sekunden Rückstand auf Sieger Jan Zabystran (CZE). „Es war mental nicht so einfach, weil es darum ging, gut aber sicher durchzukommen. Braucht nur die Bindung aufzugehen, dann ist es vorbei“, sagte Trainer Trainer Lukas Sendlhofer, „aber Jack hat das souverän gemeistert.“
Damit geht für den Tiroler Teenager ein Traum in Erfüllung, wie er im Vorfeld schon erzählte. Irving darf beim WM-Riesentorlauf auf der „Kristallstrecke“ in Hinterglemm starten – mit der Startnummer 50. Trainer Sendlhofer vom Renegade-Racing-Team, das Irving betreut, ist sich bereits sicher: „Für das Rennen werden wir alle alles geben.“

NBA trifft Saalbach
Von Roman Stelzl
Im „Home of Snow“ läuft der Schokolade-Brunnen im Erdgeschoß auf Hochtouren, die Techniker testen noch die Musik-Anlage, die Kellner machen die letzten Handgriffe für die Medaillenfeier von Katharina Truppe und Stephanie Venier. Während der lange Feier-Abend in Saalbach erst anbricht, ist es im kanadischen Toronto kurz nach Mittag, als Basketball-Star Jakob Pöltl zur Video-Konferenz mit einer kleinen Auswahl österreichischer Journalisten stößt. NBA statt Ski-WM – zugegeben ein großer Spagat.
Aber wenn einer der besten Center der größten Basketball-Liga der Welt ruft, dann möchte man dabei sein. Also erst einmal zurück ans Notebook. Und nach vielen Fragen rund um den am Ende gescheiterten Sensations-Wechsel von den Toronto Raptors zu den Los Angeles Lakers und seine starke Form lässt die TT doch ein bisschen Schnee in Toronto fallen: „Herr Pöltl, wie verfolgen Sie die Ski-WM und wie ist Ihr skifahrerisches Können?“ Und siehe da: Der Wiener outet sich als begeisterter Ski-Fan. Zumindest früher. Von der jetzigen WM? Bekommt er gar nichts mit. Medial ist das Thema auf Tauchstation. Schade, das letzte Mal stand Pöltl selbst mit 15, 16 auf den Ski. Also auch schon wieder gut 14 Jahre her. Aber das Skifahren, das ist etwas, auf das er sich nach der Karriere freut. Dauert daher noch. Hoffentlich sehr lange.
Alle Sechse für die Schweiz: "Brauchen da nicht wie kleine Kinder herumspinnen"
Die Schweizer Männer drücken der WM weiter ihren Stempel auf. Franjo von Allmen und Loic Meillard holten am Mittwoch bei der Premiere der Team-Kombination in Saalbach-Hinterglemm Gold, Alexis Monney und Tanguy Nef Silber, Stefan Rogentin und Marc Rochat Bronze. Es ist der erste Schweizer Dreifachsieg bei einer Ski-WM seit 38 Jahren und der dritte überhaupt.
"Ich weiß nicht, was mit diesem Team los ist, alle sind verrückt", sagte Meillard nach seiner ersten WM-Goldmedaille.
"Der Tag könnte nicht perfekter sein. Drei Teams auf dem Podest, alle haben geliefert", meinte Meillard. Schweiz 1 gewann vor Schweiz 2 und Schweiz 4. "Zu viele solche Rennen darf es nicht mehr geben, das machen meine Nerven nicht mit", sagte der neue Doppel-Weltmeister von Allmen und lachte. Nef und Rochat waren im Weltcup beide noch nie auf dem Podest. "Gestern habe ich zu Rogi gesagt: 'Morgen ist unser Tag'", erzählte Rochat. Rogentin hatte den 32-Jährigen im Ziel mit einem "Go, Rocket"-Plakat angefeuert.
"Brauchen da nicht wie kleine Kinder herumspinnen"
Die Schweizer Männer haben bisher von jedem Bewerb in Saalbach einen WM-Titel mitgenommen und insgesamt sechs Medaillen gesammelt. Gemeinsam mit den Silbernen im Parallel-Teambewerb und in der Frauen-Teamkombi macht das nach sieben Entscheidungen bereits acht Medaillen. Die Zweistelligkeit ist also fast schon Realität, bei noch vier ausständigen Bewerben.
Die Österreicher zollten der Siegernation Respekt. Die Team-Kombination sei "ein cooler Bewerb", meinte Vincent Kriechmayr. "Auch wenn jetzt drei Schweizer vorne sind, oder sechs. Sie haben es sich verdient, es ist eine super Truppe", sagte der Vizeweltmeister in der Abfahrt. "Ich glaube, wir brauchen da nicht wie kleine Kinder herumspinnen, nur weil uns die Schweizer da vorführen. Sie haben einfach eine bessere Leistung gebracht", sagte Daniel Hemetsberger.
Brennpunkt Gesundheit: Warum Bewegung und Sport unser Leben verändern
Der WM-Talk zum Thema „Brennpunkt Gesundheit: Warum Bewegung und Sport unser Leben verändern“ widmete sich der zentralen Frage, wie Bewegung unsere physische und psychische Gesundheit beeinflusst und welche Rolle sie bei der Prävention von Krankheiten spielt. Expertinnen und Experten aus Sport, Medizin und Wissenschaft beleuchteten das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Phil Weber, Inhaber von BaseFive Innsbruck, Josef Niebauer, renommierter Sportmediziner, sowie die ehemaligen Skistars Nici Schmidhofer und Benjamin Raich teilten ihr Wissen und persönlichen Erfahrungen.
„Spitzensport ist gesund, wenn man sich bewusst ist, das Training richtig zu verstehen und die Ausführungen sauber zu machen. Man darf nicht zu oft zu viel Gewicht in der Kraftkammer auflegen – es geht darum, das Training clever auszurichten. Manchmal muss man auch auf Einheiten verzichten, wenn man merkt, dass man am Limit ist“, betonte der Doppelolympiasieger Benjamin Raich.
„Auch Leistungssportler müssen auf ihren Körper achten und der Spaß darf dabei nicht zu kurz kommen. Das gilt auch für den Hobbysport, denn Sport, sei es Skifahren oder eine andere Aktivität, soll Freude machen. In der Base5 in Innsbruck helfen wir Menschen, die Basis für ein sportliches und aktives Leben zu legen – oft ohne ein konkretes Ziel, sondern mit der gemeinsamen Vision, fit und voller Energie zu sein“, so Phil Weber.