Ein Abschied mit viel Wehmut
Von Roman Stelzl
Ein Helikopter kreist mit riesiger Österreich-Fahne ein letztes Mal über dem WM-Stadion, die Eurofighter bringen danach noch den Zwölferkogel zum Beben. Und während die riesige Verkehrs-Kolonne an Teams, Fahrern, Fans und Ski-Gästen nach Maishofen aufbricht, heißt es Abschied nehmen von Saalbach und der WM.
Und auch wenn man jetzt Gefahr läuft, in allgemeine Lobeshymnen einzustimmen, so muss es doch raus: Schön war sie, diese Heim-WM. Auch wenn die letzte in Schladming 2013 schon langsam in der Erinnerung verblasst, so steht jene in Saalbach noch einmal über dem dort Erlebten. Das mag sehr wohl mit der guten und reibungslosen Organisation zusammenhängen, großen Anteil am Wohlgefühl haben aber auch die österreichischen Erfolge mit sieben Medaillen, zwei in Gold. Da liest sich auch das WM-Blech von Manuel Feller bei aller Empathie im großen Kontext schon leichter. Die Ski-WM war ein Erfolg, die Abreise erfolgt mit viel Wehmut. Ob da Crans Montana 2027 mithalten kann? Sicher ist: Die Latte liegt nach Saalbach hoch.
Liensbergers WM-Medaille glänzte beim Tirol-Abend im Home of Snow
Auch am letzten Damen-Bewerb der Alpinen Ski WM Saalbach 2025 durfte sich Österreich über eine Medaille freuen. Katharina Liensberger sicherte sich nach zwei souveränen Slalom-Durchgängen Bronze und durfte sich somit ihre bereits fünfte WM-Medaille umhängen. Auch die Schweizer Goldene Camille Rast und die Silberne Wendy Holdener ließen sich einen Besuch im Home of Snow nicht nehmen.
„Skifahren ist mehr als eine Freizeitaktivität – es ist tief in unserer DNA verwurzelt, es ist Teil unserer Identität in Österreich, in Tirol. Im Namen des Landes Tirol möchte ich den Veranstaltern zu einer großartig organisierten Heim-WM herzlich gratulieren“, betonte Wirtschafts- und Tourismuslandesrat von Tirol Mario Gerber.
Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung: „Das Home of Snow ist eine gewaltige Gemeinschaftsleistung – in diesem Sinne bedanken wir uns bei der Region Saalbach-Hinterglemm, Salzburg Land Tourismus und dem Österreichischen Skiverband.”
Liensberger feierte ihre fünfte WM-Medaille
Nach dem letzten Damen-Rennen der Ski-WM ließ es Katharina Liensberger mit ihrer Slalom-Bronze-Medaille im Home of Snow noch einmal krachen.
Auch die Schweizer Goldene Camille Rast und die Silberne Wendy Holdener waren bei der Party mittendrin, statt nur dabei.

Tiroler Haaser feierte seine erste Goldene am Sölden-Gurgl-Abend
Mit einer grandiosen Fahrt im zweiten Durchgang des Riesentorlaufs bei der Ski-WM in Saalbach sicherte sich der Tiroler Raphael Haaser die Goldmedaille. Gemeinsam mit den Schweizern Thomas Tumler (Silber) und Loic Meillard (Bronze) ließen sich die Helden des WM-Riesentorlaufs beim Sölden-Gurgl-Abend im Home of Snow hochleben.
Den stimmungsvollen Weltmeistereinzug ließen sich auch die Slalom-Spezialisten Dave Ryding und Lucas Pinheiro Braathen sowie der ehemalige deutsche Skirennläufer Thomas Dreßen nicht entgehen, welche eng mit dem Ötztal und den Weltcuporten Sölden und Gurgl verbunden sind.
Im Schnitt 849.000 Zuseher auf ORF bei Haasers Gold-Fahrt
Die Entscheidung beim Riesentorlauf der Herren bei der Ski-WM in Saalbach mit dem sensationellen Sieg von Raphael Haaser ließen sich am Freitag im Schnitt 849.000 Zuseher via ORF 1 (63 Prozent Marktanteil) nicht entgehen. Damit war dieser WM-Riesentorlauf der meistgesehene seit Aare 2019, hieß es in einer ORF-Aussendung. In der Zielgruppen zwölf bis 29 Jahre wurden sogar ein Marktanteil von 77 Prozent erreicht.
Hotelkarten geht’s gleich an den Kragen
Von Max Ischia
Auf meiner Morgenlaufrunde hält ein Gemeinde-Pickup voll mit Müll. Er tut dies auf einem Parkplatz neben dem putzigen Skimuseum, das auch dieser WM-Tage nur dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet hat. Der Beifahrer widmet sich Pizzaresten, die halbgefroren am Asphalt kleben. „Die WM-Gäste sind harmlos, da gibt’s ganz andere Wochen.“ Die „White Pearl Mountain Days“ Ende März würde auf Nachfrage dazugehören, versichert Franz, der mit Wolfgang seit sechs Uhr Früh Saalbach sauber macht.
Beim Blick auf die Ladefläche fällt ein Paar Ski auf, das seine besten Zeiten gesehen hat. Für eine Aufnahme ins Skimuseum dürfte es sich aber knapp nicht ausgehen. „Die Ski sind an einer Bushaltestelle gelehnt“, nickt Franz und fragt sich, ob sie möglicherweise ein Besoffener stehen gelassen hat oder ob sie ganz einfach entsorgt worden sind. Die Retro-Latten würden jedenfalls noch eine Woche aufbewahrt werden. Bei den regelmäßig gefundenen Magnetkarten von Hotels und Pensionen gibt’s keine Schonfrist. Die werden sogleich zerschnitten. „Um Missbrauch vorzubeugen.“
Haaser-Party mit Braathen und Ryding
Zum zweiten Mal bei dieser WM stand der Partyabend im Home of Snow ganz im Zeichen von Raphael Haaser. Der Tiroler Riesentorlauf-Weltmeister präsentierte den Skifans seine Goldmedaille und hatte auch die Silberne vom Super-G mit dabei.
Dass Haaser abseits der Skipiste über Talent verfügt, bewies er beim weltmeisterlichen Bieranstich.
Zum Feiervolk am Sölden-Gurgl-Abend gehörten neben den Schweizer RTL-Podestfahrern Loic Meillard und Thomas Tumler auch andere Skistars wie Lucas Pinheiro Braathen, Dave Ryding oder Ex-Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen.

Liebesgrüße von Venier zum Valentinstag
Super-G-Weltmeisterin und Team-Kombi-Bronzemedaillengewinnerin Stephanie Venier schickte Herzblatt Christian Walder Liebesgrüße zum Valentinstag.
"Ich liebe dich bis zum Mond und zurück", schrieb die Oberperferin zu einer süßen Bilderserie auf Instagram.
Zukunft der Wintersportevents: Zwischen grünem Wandel und technologischen Vision
Der WM-Talk aus Saalbach zum Thema „Zukunft der Wintersportevents: Zwischen grünem Wandel und technologischen Visionen“ widmet sich den aktuellen Herausforderungen und Chancen für den Wintersport. Nachhaltigkeit, technologische Innovationen und gesellschaftliche Verantwortung stehen im Mittelpunkt der Diskussion mit Expertinnen und Experten wie MCI Tourismus Leiter Hubert Siller, die Geschäftsführerin der Österreich Werbung Astrid Steharnig-Staudinger, TVB-Direktor von St. Anton am Arlberg Martin Ebster, ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und Wolfgang Quas, Bereichsleitung Marketing & Produktentwicklung beim TVB Saalbach Hinterglemm.
„In Regionen wie Saalbach oder St. Anton am Arlberg sind rund 90 % der benötigten Infrastruktur für Sportgroßveranstaltungen bereits vorhanden – ein entscheidender Vorteil, den es zu nutzen gilt. Solche Events sollten dort stattfinden, wo der Wintersport seine Wurzeln hat. Denn eine prosperierende Region ist die Grundlage für eine erfolgreiche Weltmeisterschaft oder sogar Olympische Spiele“, brauchte es Huber Siller auf den Punkt.
Zillertaler Brite schafft die RTL-Quali
Die Nervenanspannung war groß, vor den zwei Qualifikationsläufen für den WM-Riesentorlauf. Doch der 19-jährige Tiroler Jack Irving, der für Großbritannien antritt, ließ sich wenig anmerken. Er schaffte in Lauf eins als einer der jüngsten unter den 130 Startern Rang 14 und legte in Durchgang zwei noch nach: Der Hippacher kam schlussendlich auf Platz neun, zeitgleich mit dem Spanier Tomas Barata und 2,67 Sekunden Rückstand auf Sieger Jan Zabystran (CZE). „Es war mental nicht so einfach, weil es darum ging, gut aber sicher durchzukommen. Braucht nur die Bindung aufzugehen, dann ist es vorbei“, sagte Trainer Trainer Lukas Sendlhofer, „aber Jack hat das souverän gemeistert.“
Damit geht für den Tiroler Teenager ein Traum in Erfüllung, wie er im Vorfeld schon erzählte. Irving darf beim WM-Riesentorlauf auf der „Kristallstrecke“ in Hinterglemm starten – mit der Startnummer 50. Trainer Sendlhofer vom Renegade-Racing-Team, das Irving betreut, ist sich bereits sicher: „Für das Rennen werden wir alle alles geben.“
